Hitze, Dürre drohen - wer wird Platzschenker?
Start-"Schuss" für Gießkannenheld:innen
Erinnern Sie sich? 2018 schwächelten wir bei 39,2 Grad! 2019 - Duisburg-Baerl 41,2 Grad! 2020 Trier 38.6 Grad! Menschen schwitzten. Bäume verdorrten. Ändern wie? Stadtbäume müssen gerettet, gepflegt werden. Es eilt. Das Wunder heißt „Gießkannenheld:innen“. Dahinter steckt eine Wahnsinns-Idee – die flugs Fahrt aufnimmt. Mit viel Herzblut und ehrenamtlichem Engagement. Aber wie?
Damit jeder Baum mit Wasser versorgt wird, sitzen starke Initiativen in einem Boot. Ziel, dass in jedem Stadtteil freiwillige Gießgruppen und Wassertankstandorte professionell organisiert und ausgestattet sind.
Als Gießkannenheld:innen können sich Privatleute – Firmen melden, engagieren
In allen Essener Stadtteilen werden Grundstückseigentümer gesucht, um als Platzschenker einen 1.000-Liter-Behälter als Wasserspeicher für Gießaktionen aufzustellen. Keine Angst – stets an der Seite - die verlässlichen Partner: Ehrenamt Agentur Essen e.V., EMG – Essen Marketing GmbH, Emschergenossenschaft, Gemeinsam für Stadtwandel, Grün und Gruga, Ruhrverband, Runder UmweltTisch Essen, Stadtwerke Essen, Transition Town und Stadt-Ämter.
Janina Krüger, Geschäftsführerin, Ehrenamt Agentur Essen e.V. fächert auf: „Zwei Container, 1000 l Tanks, stehen bereits in Essen-Süd und Kray. Zwar muss das Projekt noch vom Land bewilligt werden; wir rechnen spätestens in 14 Tagen damit! "
Ziel? "Dass wir nach der Bewilligung 200 Tanks aufstellen können in ganz Essen, angeschlossen an Regenfallrohren. Um mit Regenwasser Bäume zu gießen. In Folgejahren werden eine steigende Zahl gebrauchte Kunststofftanks auf privaten und öffentlichen Grundstücken kostenlos aufgestellt. Nur bei langer Trockenheit erfolgt Befüllung mit Trinkwasser.“ Janina.krueger@ehrenamtessen.de
Die Durchführung erfolgt auf verschiedenen Ebenen: BürgerInnen/Nachbarschaften kümmern sich um zugewiesene Kunststofftanks, gießen im Radius von ca. 100 m private und städtische Bäume. Analog zu Sauber-Zauber- und Waste-Walk-Gruppen formieren sich „Volle Kanne-Gruppen“ – je 5-20 Ehrenamtliche – gießen Bäume in ganzen Quartieren und an neuralgischen Stellen.
Achtung: Allein durch ELA 2014 verlor Essen 20000 von 200000 Bäume. Hitze schwächt Bäume, verstärkt Schädlingsbefall, folglich verlor Essen weitere 25 % Bäume!
Erste Giesskannenheld:innen
Spontan meldeten sich Werner und Annemarie Jochheim, Essen-Süd. Warum? „Wir überlegen schon lange, wie wir unseren Kindern nicht so eine kaputte Welt hinterlassen wollen. Nach ELA haben wir „tonnenweise“ Vögel gefüttert. Hier leben auch viele Eichhörnchen.“ Sie zeigt auf die vielen Haselnussbäume an der Straße. „Die hatten nur taube Nüsse. Seit über zwei Jahren begieße ich hier die Bäume regelmäßig mit Brauchwasser.“ Danke, die vollen Nüsse schmecken den Hörnchen nach Mehr.
2021 werden mindestens 200, in Folgejahren steigende Zahlen Kunststofftanks, auf privaten - öffentlichen Grundstücken- kostenlos aufgestellt, an Regenfallrohren angeschlossen.
Thomas Kufen, Oberbürgermeister, strahlt: „Das Gießkannenprojekt ist super. Weil Leute sich um Bäume kümmern, die lebenswichtig sind. Dass jeder etwas für das Klima tun kann.“
Simone Raskob, Umwelt-/Baudezernentin, begeistert, „dass Bürger uns unterstützen, unsere Stadtbäume begießen; damit helfen, die zu erhalten in Zeiten des Klimawandels.“
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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