Ausbildung in Kosmetik Nach dem Fachwirt Ganzheitskosmetik und Wellness ist Studium möglich
Das Berufsbild „ Fachwirt/in für Ganzheitskosmetik und Wellness“ gehört seit 2003 zu den Handwerksberufen. Es wurde konzipiert von den Handwerkskammern. Ziel ist, dass eine umfassende und hoch qualifizierte Ausbildung oder Fortbildung in der Kosmetikbranche entsteht.
Viele Menschen verstehen unter einer Kosmetikausbildung das fachgerechte Schminken. „Das ist ein Irrtum“, sagt Eva Melchers. „Wir arbeiten am menschlichen Körper. Behandlungen können in ihrer Wirkungsweise bis ins Innere des Körpers dringen“, informiert Melchers, die seit 1979 das Mülheimer Schulungscenter Eva Melchers leitet.
„Während der Ausbildung muss deswegen ein fundiertes und fachgerechtes Wissen vermittelt und erlernt werden. Alles Andere wäre verantwortungslos“, meint Melchers. Das nötige komplexe Wissen könne nicht binnen weniger Wochen erlernt werden.
„Nach Abschluss der Ausbildung stehen den Absolventen in der Fachindustrie oder an Berufsfachschulen gute und lukrative Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung“, betont die Leiterin des Schulungscenters. „Die Kosmetikerin mit dem Abschluss ‚Fachwirtin für Ganzheitskosmetik und Wellness‘ hat die Möglichkeit, ihre berufliche Laufbahn weiter aufzubauen. Über berufsbegleitende Studiengänge, beispielsweise in der Betriebswirtschaft, kann der Bachelorabschluss erreicht werden, der dann zum Master-Studium berechtigt.“
Der Beruf kann in staatlichen Berufsschulen oder bei privaten Bildungsträgern erlernt werden. „Allerdings bestehen keine gesetzlichen Regeln für die privaten Schulen, wie Lehrinhalte in Zeit und Form vermittelt werden sollten“, warnt die Leiterin des Schulungscenters. Es bestehe ein riesiger Wildwuchs innerhalb der Kosmetikschulen.
Interessenten könnten anhand einiger Parameter leicht herausfinden, ob die Qualität ausreichend ist.
Erstes Kriterium sei die Zertifizierung des Bildungsträger. Durch sie stehe die Schule permanent unter Kontrolle. Geprüft wird, ob die Lehrkräfte oder Dozenten die ausreichende und pädagogische Qualifikation besitzen. Wichtig sei in diesem Punkt, wie hoch die Erfolgsquote bei den Prüfungen vor der HWK sei.
Als zweites Merkmal nennt die Fachfrau die Qualität der Unterrichtsräume und Lehrplätze. „Die Räume sollten schon dem heutigen Kosmetik- und Wellnessmarkt entsprechen.“ Die Anzahl der Lehrplätze sollte so sein, dass jeder Teilnehmer seinen eigenen Arbeitsplatz habe. „Es bringt nichts, wenn sich drei oder mehr Teilnehmer einen Lehrplatz oder eine Kosmetikliege teilen müssen.“ In diesen Fällen sei die Ausbildungseffizient nicht gegeben.
Das dritte Merkmal einer guten Ausbildungsstätte sei, das die Lehrinhalten möglichst alle Tätigkeitsbereiche einer Kosmetik und Wellnessfachkraft beinhalteten. „Ein kritischer und sorgfältiger Vergleich zwischen den Kosmetikschulen in ihrer Ausbildung hilft weiter.“ Melchers warnt vor schwarzen Schafen, die oft nur Teilbereiche anböten. Oft würden die weiteren nötigen Inhalte dann zusätzlich verkauft, was die Ausbildung verteuere.
Ein viertes Merkmal sei die Größe der Unterrichtsgruppen. „Die Gruppe darf maximal 15 Personen umfassen“, informiert die Expertin. „Auch hier gilt: Große Gruppen machen eine Ausbildung nicht effizient.“
Das nächste Kriterium sei der Zeitrahmen. „Wie viele Unterrichtsstunden werden in welchem Zeitrahmen angeboten.“ Umfasst die Ausbildung nur wenige hundert Stunden, sei dies angesichts des Stoffes zu wenig, findet Melchers. Als letztes und ausschlaggebendes Merkmal nennt sie den Berufsabschluss.
„Es sollte immer ein staatlicher oder staatlich anerkannter Abschluss sein. Auf dem Arbeitsmarkt sind diese Abschlüsse gefragt.“ Nur eine Prüfung vor der Handwerkskammer sei eine staatlich anerkannte Prüfung. Häufig werben Schulen mit internen Abschlüssen und Titeln, die wettbewerbswidrig sind.
„Wir, dass Schulungscenter Eva Melchers, sind derzeitig im Handwerkskammerbezirk Düsseldorf die einzige Schule die den ‚Fachwirt/in für Ganzheitskosmetik und Wellness‘ ausbilden. Die Dauer beträgt ein Jahr und findet im Vollzeitunterricht Montag bis Freitag von 9 bis 16.30 Uhr statt.“ Die Prüfung finde vor der Handwerkskammer Düsseldorf statt. „Diese Ausbildung ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 und AZAV und wird von der Arbeitsagentur gefördert. Sie umfasst Praxis und Fachtheorie, betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Kenntnisse, berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse.“
Autor:Lokalkompass Empfehlungen aus Essen-Süd |
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