Nach Stopp wegen Betrug mit gefälschten Web-Seiten
Ab Freitag gibt es wieder Corona-Soforthilfe
Ab Freitag dieser Woche (17.4.) will das Land NRW die Online-Anträge auf Soforthilfe für Kleinstbetriebe und Freiberufler wieder ins Netz stellen. Das sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart am Dienstag in Düsseldorf.
Nach Betrugsversuchen mit gefälschten Antragsseiten hatte das Wirtschaftsministerium das Hilfsprogramm letzten Donnerstag vorerst gestoppt. Jetzt müsse die Hilfe schnell wieder aufgenommen werden, sagte Pinkwart: "Die Wirtschaft braucht schnelle Hilfe. Rund 14 Prozent der Kleinunternehmen in NRW sind nach eigenen Angaben von Insolvenz bedroht." Kleinstselbständige und Freiberufler seien besonders betroffen.
Eine neue Sicherheitsvorkehrung soll weitere Betrugsversuche verhindern. Ab sofort werden die in den Anträgen anzugebenden Kontonummern von der Bezirksregierung mit den bereits bei den Finanzämtern vorhandenen Kontonummern abgeglichen. Dabei sollen die bereits gestellten Anträge als erste bearbeitet werden. Ziel sei es, noch in dieser Woche erste Gelder zu überweisen.
104 betrügerische Web-Seiten identifiziert
Laut Innenminister Reul konnten bislang fünf der betrügerischen Web-Seiten abgeschaltet werden, zwei weitere seien identifiziert. Bundesweit wären 104 solcher Seiten ermittelt worden, "die meisten ohne Bezug zu NRW". Die Betrüger versuchen, Daten von Antragstellern abzufischen und die Gelder auf eigene Konten umzuleiten.
In NRW geht man von 3.500 bis 4.000 Betroffenen aus. Reul: "Die Zahlen sind wackelig. Das kann weniger oder auch mehr sein. Wir beziehen uns bei dieser Schätzung auf Angaben aus dem Darknet." Eigene Zahlen lägen nicht vor. Auch die Schadenshöhe sei noch nicht bekannt. Bisher seien aber 372 Anzeigen bei der NRW-Polizei gestellt worden. Die würden nun intensiv bearbeitet, um den Betrügern auf die Spur zu kommen.
Reul: Nur offizielle Seiten nutzen
Potenzielle Antragsteller warnt der Innenminister: "Nutzen Sie dafür nur die offiziellen Seiten des Wirtschaftsministeriums. Diese Seiten enden auf nrw.de." Bis Freitag solle man "gar nichts machen", denn das wäre "immer falsch".
Autor:Martin Dubois aus Essen-Süd |
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