Sommerfest im Otto-Hue-Haus
Das Otto-Hue-Haus lädt die Holsterhauser Bürgerinnen und Bürger am 26.08.2017 ab 13 Uhr zu seinem traditionellen Sommerfest ins Haus in der Barthel-Bruyn-Straße 46 sehr herzlich ein. Das Otto-Hue-Haus feiert in diesem Jahr sein 65-jähriges Bestehen im Herzen von Holsterhausen. Die Besucher erwartet ein tolles musikalisches Bühnenprogramm und jede Menge kulinarische Leckereien vom Allerfeinsten. Kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen den Besuchern für Hausführungen zur Verfügung.
Das musikalische Bühnenprogramm bestreitet u.a. das Hans G. Laaks Trio mit vielen Evergreens aus der Swingzeit zum Mitwippen. Ein weiterer Höhepunkt sind die stattlichen Jungs vom Seemannschor "Blaue Jungs", deren Seemannslieder und Shanties weit über Essens Grenzen hinaus gefragt sind. "Ein bisschen Spaß muss sein" verspricht der Schlagersänger Hansi Hossa mit seinem Potpourri aus Schlagern der 1970er Jahren, als "die Sänger noch schöne Haare und enge Hosen hatten".
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche des Otto-Hue-Hauses werden sich wieder mächtig ins Zeug legen und den Besuchern ein reichhaltiges Angebot von Grillerzeugnissen, Salaten, delikaten Speisen und Cocktails kredenzen. Die Mitglieder des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt Holsterhausen, Angehörige von Heimbewohnern, Freunden des Hauses und Mitarbeitern halten ein reichhaltiges und leckeres Angebot an Kuchen bereit, das sie selbst gebacken haben. Für das leibliche Wohl der Besucher ist somit gesorgt.
Als das Otto-Hue-Haus vor 65 Jahren am 30.04.1952 eröffnet wurde, waren die Nachwehen des Zweiten Weltkriegs noch sehr stark zu spüren. Es fehlte vor allem an Wohnungen, viele Männer waren im Krieg geblieben. Ältere Frauen mussten sich allein durchschlagen und suchten eine Wohnmöglichkeit, die sie im Otto-Hue-Haus fanden. ?Damals war ein Altenheim einfach eine Wohneinrichtung mit der Möglichkeit, bei Bedarf pflegerisch betreut zu werden?, erklärt Angelika Schulte, die seit 1995 Leiterin des Hauses ist. Zur Gründungszeit lebten noch 128 Bewohner, fast ausschließlich Frauen, im noch wesentlich kleineren Otto-Hue-Haus, heute leben 92 Bewohner in 74 Einzel- und acht Doppelzimmern. "In den Umbau hat die Arbeiterwohlfahrt knapp neun Millionen Euro investiert", erinnert sich Hans Aring, ehemaliger Referatsleiter für Sozialarbeit und Ehrenamt bei der Awo. Nach zwei Jahren im Übergangsquartier an der Martin-Luther-Straße konnten die Senioren im November 2005 nach Holsterhausen in das komplett entkernte, auf den neuesten Stand gebrachte und erweiterte Haus zurückkehren. Mittlerweile nutzen einige Holsterhauser Vereine den großen Saal des Otto-Hue-Hauses als Veranstaltungsraum.
Doch wer war der Namensgeber des Hauses? Otto Hue wurde am 02.11.1868 in Dortmund Hörde geboren und starb 1922 in Essen. Er wuchs unter ärmlichen Bedingungen in einer Arbeiterfamilie auf und verlor im Alter von sechs Jahren seinen Vater. Nach seinerSchlosserausbildung arbeitete er in verschiedenen Eisen- und Hüttenwerken des Ruhrgebiets. Mit etwa 20 Jahren wurde Otto Hue Mitglied der SPD. Seit dem Beginn der 1890er Jahre schrieb er Artikel für die Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter-Zeitung, deren Redaktionsleiter er 1895 wurde. Obwohl er selbst nie Bergmann gewesen war, galt er doch bald als ?Sprecher der Bergarbeiter?. Otto Hue wurde er 1903 in den Reichstag gewählt, dem er bis 1911 angehörte. 1913 bis 1918 war er Vertreter im Preußischen Abgeordnetenhaus. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Hue großen Einfluss auf die innen- und sozialpolitischen Weichenstellungen der Weimarer Republik. Von 1919 bis 1921 war er Mitglied der Verfassungsgebenden Preußischen Landesversammlung und 1921/22 Mitglied des Preußischen Landtages. Er war Abgeordneter der Weimarer Nationalversammlung 1919 bis 1922 Mitglied des Reichstags Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Südwestfriedhof Essen
Nach diesen beiden Rückblicken richten wir wieder die Augen nach vorne zum Sommerfest des Otto-Hue-Hauses. Alle hoffen selbstverständlich auf ein trockenes und sonniges Wetter, um die musikalischen und kulinarischen Köstlichkeiten in dem großzügig gestalteten Außenbereich genießen zu können. Das Team des Otto-Hue-Hauses freut sich darauf, möglichst viele Besucher begrüßen zu können.
Autor:Benno Justfelder aus Essen-Süd |
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