Viel Arbeit für Ehrenamtler
Rellinghausen: Bücherschrank wird oft als Container missbraucht
Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald hat mehr Arbeit als geplant mit dem Bücherschrank Ist der Bücherschrank voll, macht es keinen Sinn, noch mehr hineinzustopfen. Zu Hause gilt das selbstverständlich. Geht es aber um eine öffentliche Einrichtung, wird es gerne ignoriert.
Wegen Überfüllung geschlossen oder sogar nicht mal mehr schließbar - diese Erfahrung macht die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald e.V. immer wieder an der ausgedienten Telefonzelle, in der sie einen Bücherschrank angelegt hat. Viel zu große Mengen werden dort abgeladen, und manchmal sind es nicht nur Bücher.
Das durchaus dekorative Teil steht an der Frankenstraße in Höhe Stiftsplatz. Udo Kiesendahl, Schriftführer der Bürgerschaft, ärgert sich: "Fakt ist, dass es immer wieder Mitbürger gibt, die unseren Schrank zweckentfremden" - und zwar als Entsorgungscontainer.
So manche papiernen Stücke, die als Spende dorthin gebracht werden, mag Udo Kiesendahl nur als "alte Schrott-Bücher" bezeichnen. Dann bleibt den Verantwortlichen der Bürgerschaft nichts anderes übrig, als das Ärgernis zu entsorgen. Allein schon, um den wirklichen Interessenten die Nutzung zu ermöglichen, denn es kommt immer wieder vor, dass einem vor lauter alten Schriften, die keiner mehr will, der ungehinderte Zugang fehlt.
"Schrott-Bücher" und alte Zeitschriften
Seit einem Jahr steht der Bücherschrank dem Kaiserdenkmal gegenüber. Regale haben die Ehrenamtler in die Telefonzelle einbauen lassen, damit jeder Leser Werke anderen zur Verfügung stellen oder kostenlos entnehmen kann.
Nehmen darf man so viel man will, aber höchsten drei Bücher sollen jeweils hinzugepackt werden. Doch das funktioniert nicht gut. Es wird oft mehr gebracht als geholt: "Die Leute stellen die Bücher doppelreihig und übereinander auf die Regale oder sogar vor der Zelle ab", moniert Kiesendahl. Teils würden auch alte Zeitschriften abgeladen, für die das Ganze nicht vorgesehen ist.
Der Bürgerschaft bleibt nichts anderes übrig als zweimal wöchentlich zu leeren und auszusortieren. Und nach Geschäftsschluss der nahen Bäckerei wird der Bücherschrank nun abgeschlossen.
Zusätzlich wurde an der Zellentür ein Schild angebracht, welches die Modalitäten erklärt und schwarz auf rot betont: "Dieser Bücherschrank ist kein Altpapiercontainer!!"
Wer lesen kann, müsste das eigentlich verstehen.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.