Kreativ
Krebskranke Kinder malen Bilder für Essener Senioreneinrichtung in Corona-Quarantäne

Ioannes (11 Jahre) wohnt mit seinen Eltern seit mehreren Wochen im Elternhaus und freut sich darauf, Weihnachten zu Hause verbringen zu können. 
 | Foto: Lara Krieger
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  • Ioannes (11 Jahre) wohnt mit seinen Eltern seit mehreren Wochen im Elternhaus und freut sich darauf, Weihnachten zu Hause verbringen zu können.
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  • hochgeladen von Charmaine Fischer

Der Verein Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder machte den Bewohnern eines Seniorenheims eine große Freude: Die in dem Haus lebenden Kids wurden kreativ und bastelten für die Senioren.

Alles fing an mit einem Aufruf von Lena H., Mitarbeiterin der Senioreneinrichtung, bei Facebook: Corona war ausgebrochen und die Bewohner in Quarantäne. Ein Schock für die Senioren, denn die Mehrheit wollte das Fest bei ihren Familien feiern, der Sohn aus Übersee war unterwegs, die Enkelkinder voll Vorfreude auf das gemeinsame Fest. Nun war alles anders, die Angst groß und die Enttäuschung noch viel größer mit der Aussicht, Heiligabend nicht zu den Lieben zu können. Daher der Aufruf von Lena H., dass Kinder gebastelte Sachen oder gemalte Bilder für die Senioren abgeben, um „den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und so wenigstens ein bisschen Freude aufkommen zu lassen“.

Frust und Lagerkoller entgegenwirken

Darauf wurde die Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder durch Zufall aufmerksam und sofort war klar: „Da machen wir mit und helfen nicht nur den traurigen Senioren, sondern auch unseren gebeutelten Gastkindern." Im Essener Elternhaus nahe dem Universitätsklinikum wohnen krebskranke Kinder mit ihren Familien während der Zeit der Behandlung – ein Zuhause auf Zeit, in dem die Familien auch sozialpädagogisch betreut werden. Doch die vielen Angebote des Vereins, die das Leben der Familien erleichtern sollen und speziell den Kindern eine willkommene Ablenkung vom Klinikalltag und den Behandlungen bieten sollen, können zurzeit wegen der Infektionsgefahr nicht stattfinden. Resultat: Frust und Lagerkoller. Auch schon vor Corona mussten die betroffenen Kinder die Kontakte zu andern mit Blick auf ihr geschwächtes Immunsystem einschränken und sehr auf Infektionsgefahr durch eigentlich (für andere) harmlose Keime achten. Corona stellt nun, zusätzlich zur Krebserkrankung, ein enormes Risiko dar und entsprechend streng sind die Schutzvorkehrungen im Elternhaus.

Verein finanziert sich über Spenden

So legte das psychosoziale Team gleich los: Sie erklärten den Kindern wie es den „Omas und Opas“ im Seniorenheim gerade ginge, dass sie ihre Familien und Freunde nicht sehen dürften, zu Weihnachten wohl nicht nach Hause konnten und zudem noch Angst um ihre eigene Gesundheit hätten“. Wer sollte das besser nachvollziehen, als die Kinder? Denn sie wissen nur zu gut, wie es sich anfühlt, seine Lieben während der Behandlung fern vom eigenen Lebensmittelpunkt lange nicht sehen zu können und schmerzlich zu vermissen und sie wissen, wie schwer es ist, Angst haben zu müssen, noch mehr krank zu werden. Umso größer war nun der Antrieb und die Freude, zu basteln und Stift oder Pinsel zu schwingen. Nie war es passender, von einer „Win-win-Situation“ zu sprechen, denn das erhoffte Lächeln für die Senioren lag nun auch auf den Gesichtern der kreativen Kinder.

Der Verein Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder finanziert sich aus Spenden. Weitere Informationen unter www.krebskranke-kinder-essen.de.

Ioannes (11 Jahre) wohnt mit seinen Eltern seit mehreren Wochen im Elternhaus und freut sich darauf, Weihnachten zu Hause verbringen zu können. 
 | Foto: Lara Krieger
(V. l.): Rebecca (7 Jahre) und Sarah (2 Jahre) mit ihren gemalten Bildern. Wegen Sarahs Krebserkrankung hat die Familie mehrere Monate im Elternhaus gewohnt.  | Foto: Lara Krieger
Autor:

Lokalkompass Essen aus Essen-West

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