Klimaschutzpreis für die Überruhrer Erlebnisgärtner
So jung und schon Preisträger! Gerade mal ein knappes Jahr alt ist die Kooperation zwischen den VKJ-Erlebnisgärtnern aus dem Überruhrer VKJ-Kinderhaus Wirbelwind und dem Marienheim Überruhr. "Erlebnisgärten: Alt und Jung - ab ins Beet", das gemeinsame Projekt der beiden Einrichtungen, belegt den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Platz beim Essener innogy Klimaschutzpreis 2019.
Damit sind die Überruhrer Erlebnisgärtner "Vorbilder für gelebte Klimaverantwortung" in Essen, so Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Preisverleihung. Wie alle Preisträger seien sie "Gestalter der Energiewende". Für die Akteure, VKJ-Erlebnisgarten-Projektleiterin Melanie Stoisch, ihre Erlebnisgarten-Kollegin Marion Diebel und die kleinen und großen Erlebnisgärtner vom Hinseler Hof ein tolles Lob und ein Ansporn, weiterzumachen.
2014 installierte der VKJ, Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V., einer Idee von Melanie Stroisch folgend den allerersten VKJ-Erlebnisgarten in der Überruhrer KiTa "Wirbelwind" an der Liebrechtstraße: ein kleiner Nutzgarten in Form von Hochbeeten, in denen schon die Jüngsten ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen, um es später zu verzehren. "Seit dem Beginn hat das Projekt mächtig Fahrt aufgenommen", erzählt Melanie Stroisch. Im Jahr der Grünen Hauptstadt 2017 konnte der Erlebnisgarten auf alle VKJ-Kinderhäuser ausgeweitet werden.
"Seit November 2018 kooperieren wir darüber hinaus mit dem Seniorenzentrum Marienheim, das nur wenige Schritte vom 'Wirbelwind' entfernt liegt", sagt Marion Diebel, die das Projekt vor Ort betreut. Hier gärtnern Jung und Alt gemeinsam. Beim Anbau von Gurken, Kartoffeln, Kohlköpfen, Bohnen und Beeren erleben die Kinder den Lauf der Natur hautnah und profitieren bei der Hege und Pflege von Obst und Gemüse vom Wissen der "alten Gartenhasen" aus dem Marienheim.
"Die Kindern lernen, dass gutes, frisches Essen vor der eigenen Nase wachsen kann, aber auch, dass etwas erst gepflegt werden und wachsen muss, ehe ich es essen kann", erläutert Marion Diebel. Das besondere Beet "Vom Korn zum Brot" im Erlebnisgarten im Marienheim veranschaulicht gar, wie die Pflanzen aussehen, die später mal zu Schwarzbrot oder Weizenbrötchen werden.
Gemeinsam kochen und basteln
Im Marienheim heißt es nicht nur "ab ins Beet" für Jung und Alt, sondern auch "ab in die Küche" oder "an den Basteltisch".
"Gemeinsames Kochen ist ganz klar angesagt, bei so viel leckerem, frischen Gemüse", berichtet Marion Diebel. Im Herbst und Winter, wenn es draußen im Erlebnisgarten nicht so viel zu tun gibt, basteln die Bewohnerinnen und Bewohner des Marienheims mit den Kindern Nützliches für die heimische Natur, zum Beispiel Vogelfutterkugeln, oder Schönes zum Verschenken oder Selbstbehalten wie beispielsweise handgemachte Kräuterseife. "Bei all dem werden die Kinder für Umwelt- und Tierschutz, Ressourcenschonung, Müllvermeidung und Recycling sensibilisiert. Und das selbstgezogene Obst und Gemüse schmeckt einfach lecker!", sagt Projektleiterin Melanie Stroisch.
"Für unsere Seniorinnen und Senioren sind der Erlebnisgarten und die damit verbundenen gemeinsamen Erlebnisse mit den Kindern eine wunderbare Bereicherung", freut sich Dieter Merten, Einrichtungsleiter des Marienheims Überruhr. Es ist "ein schönes Geben und Nehmen" in diesem generationenübergreifenden Projekt, findet Melanie Stroisch. Thomas Meier, Assistenz der VKJ-Geschäftsführung, ergänzt: "Und es ist ein Projekt, bei dem nicht nur Tomaten und Bohnen wachsen, sondern auch der Erfahrungs- und Erlebnisschatz der kleinen wie der großen Erlebnisgärtner."
Autor:Vera Hopp aus Essen-Süd |
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