Jecken-Sitzungen sind nicht "lustig"

Renate Baden schmückt den Saal.

Jecke Möhnen, wohin das Auge reicht - die Essener Funken haben zur 18. „Närrischen Frauensitzung“ eingeladen und der Gemeindesaal der Reformationskirche an der Julienstraße 39 platzt auch in diesem Jahr aus allen Nähten. Doch vor die Party haben die Götter den Schweiß gesetzt.

Der Pressesprecher der Essener Funken, Dieter Keus, ist seit über 40 Jahren Mitglied der Karnevalsgesellschaft Essener Funken und seit vier Jahren in Amt und Würden. Er schwärmt in den höchsten Tönen: „In jeder Karnevalssession veranstalten wir traditionell eine ,Närrische Frauensitzung‘ und in jedem Jahr können wir nicht alle Anfragen berücksichtigen, da der Saal bereits mehr als voll ist. Das Publikum setzt sich aus treuen Besucherinnen, die von Anfang an dabei sind, und auch aus Nachwuchs-Möhnen zusammen“, erklärt der Pressesprecher.
Eine derartige Großveranstaltung lässt sich natürlich nicht aus dem Ärmel schütteln. Die Essener Funken gehen absolut akribisch mit der Planung vor. Eine Ablaufliste wird Punkt für Punkt „abgearbeitet“.

Funken-Vorstand plant ein Jahr im Voraus

„Bereits ein Jahr vor der Veranstaltung setzt der Funken-Vorstand sich zusammen, um den Sitzungstermin abzustimmen, das Programm zusammenszustellen und natürlich die Künstler auszuwählen und zu buchen“, erklärt Keus. „In den Sommermonaten werden die Orden entworfen und der Saalplan erstellt. Erst zwei Monate vor der Veranstaltung kalkulieren wir den Einkauf der Getränke und der Speisen, legen die Preise fest und lassen die Wertmarken drucken. Eine Wochen vorher beginnt dann die heiße Phase. Die Aufbau- und Anlieferungstermine werden abgestimmt, die GEMA informiert, der Schlüssel des Gemeindesaals abgeholt sowie die Getränke und Esswaren eingekauft. Erst am Tag vor der Sitzung kommt dann richtig Hektik auf. Dann sind wir mit 25 Personen am Start. Die Getränke werden angeliefert, im Saal bauen wir die Bühne und den Thron auf und dekorieren den Gemeindesaal mit riesigen Luftschlangen, Clownsmasken, Deko-Bällen und anderem Karnevals-Lametta. Als Vorlage für den Aufbau von Tischen und Stühlen dient ein Saalplan. Steht alles an seinem Platz, beginnen wir mit der Tischdekoration, spülen Teller, Tassen und Gläser, schließen die Zapfanlage an und bestücken die Kühltruhen. Am Sitzungstag geht‘s relativ gelassen zu. Die Speisen werden frisch zubereitet, die Kellner eingeteilt, die Küchenhilfen angewiesen und die Garderobe sowie die Kasse geöffnet. Wenn dann die ersten jecken Gäste eintrudeln, nimmt die Sitzung ihren karnevalistischen Verlauf.“
„Der einzige Programmpunkt, der sich wiederholt, ist die Ausgabe von Kaffee und Kuchen zu Beginn der Damensitzung“, weiß Wilfried Scholz, Vorsitzender der Essener Funken „Danach gibt‘s noch ein Gläschen Sekt für die Besucherinnen. Von 17 Uhr bis 19.30 Uhr heißt es: Vorhang auf für die Narretei. Wir haben immer zugesehen, dass wir unseren Gästen ein tolles Programm präsentieren können. Dazu gehören auch immer wieder Künstler aus den Narren-Hochburgen Düsseldorf und Köln. Im Anschluss an jede Sitzung fertigen wir einen Bericht an, auf dem die Kritikpunkte festgehalten sind. Auf diese Weise wird die Organisation von Jahr zu Jahr perfekter.“

Autor:

Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr

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