Die Perle an der Margarethenhöhe soll wieder glänzen
Es soll endlich so schön werden wie einst versprochen: Nach langer Bau- und Umstrukturierungsphase im Naherholungsgebiet Nachtigallental rund um den Halbachhammer an der Margarethenhöhe setzen sich die Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe e. V. und der Bürgerverein Essen-Haarzopf/Fulerum e. V. aktiv für eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität ein.
Viele Jahre hat es gedauert, bis der Kesselbach im Waldpark Nachtigallental naturnah umgestaltet, die erforderlichen Regenüberlauf- und Rückhaltebecken installiert und die Flächen neu begrünt worden sind. Doch die Umbauzeiten mit viel Dreck und Lärm sollten auch Verbesserungen mit sich bringen.
An die ursprünglichen Pläne vor Baubeginn erinnern sich die Vereine noch genau: Die Planungsabteilung des städtischen Eigenbetriebs „Grün und Gruga“ habe den Bürgern nicht nur eine Wiederherstellung, sondern auch Aufwertung des beliebten Naherholungsgebietes versprochen. So sollten einige Aussichtspunkte mit Bänken zum Verweilen einladen, eine große Holzterrasse den Zugang zum See ermöglichen und die Bauelemente durch schöne Bepflanzungen optisch aufgewertet werden.
"Schöner als vorher" sollte es werden
Das aktuelle Bild zeigt etwas anderes: Keine Terrasse, kaum Sitzmöglichkeiten und eine ungezähmte Pflanzenwelt, die den Blick auf den See verstellt. „Es waren zum Beispiel ganz tolle Hängeweiden geplant, unter denen man im Schatten sitzen kann“, weiß Philipp Rosenau, stellv. Vorsitzender des Bürgervereins Essen-Haarzopf/Fulerum e. V.. „Das hier ist doch alles nur wilder Wuchs.“ Auch der Zaun am Fluss, welcher die Pflanzen in der Phase des Anwachsens schützen sollte, ist immer noch vorhanden – obwohl er nur als temporäre Maßnahme angekündigt wurde. Der Wasserzugang bleibt somit weiterhin verwehrt.
Die nicht ausreichende Instandhaltung von Wegen, Brücken und Baumbestand wird von den Vereinen ebenfalls beklagt. „Es sollte 'noch schöner als vorher' werden, wurde versprochen. Jetzt ist alles vorbei, die Bauwerke sind im Boden und nichts ist passiert“, beschwert sich Jürgen Malone, stellv. Vorsitzender der Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe e. V.. Vor allem für die ältere Bevölkerung seien die fehlenden Sitzgelegenheiten ein Problem.
Verbesserungsbedarf auch in den umliegenden Anlagen
Neben den nicht erfüllten Versprechungen aus der Planungsphase sehen die Vereine noch weiteren Verbesserungsbedarf: „So wie im Nachtigallental sieht es auch in den umliegenden Anlagen Sommerburg und Mühlbachtal aus. Diese könnten ebenfalls mehr gepflegt werden“, berichtet Malone. „Alle drei Grünanlagen – gemeinsam mit dem Teich und dem Halbachhammer – sind eine wahre Perle in Essen. Das findet man im Ruhrgebiet nicht noch einmal.“
Und diese Perle soll wieder glänzen, attraktiver und vor allem sicherer werden: „Wichtig ist auch eine ausreichende Beleuchtung, weil hier viele Spaziergänger auch spät am Abend mit den Hunden herlaufen“, weiß Christian Henkes, Vorsitzender der Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe e. V.. Viele Abschnitte der stark frequentierten Wege seien momentan unbeleuchtet.
Zahlreiche Bürgerbeschwerden
Von Naherholungsgebiet noch keine Spur – so sehen das nicht nur die Vereine, sondern auch zahlreiche Anwohner, die sich regelmäßig bei den Vereinen beschweren. Auch Philipp Rosenau bedauert: „Das ist schade, dass man hier so ein schönes Idyll hat und nichts daraus gemacht wird. Vor einigen Jahren waren noch viele Familien und Bötchenfahrer hier. Und wenn man heute hier hinkommt, gibt es keinen Grund, warum man sich hier länger aufhalten soll.“
Tatenlos wollten die Vereine nicht bleiben: „Im Juni 2018 haben wir das Gespräch mit 'Grün und Gruga' gesucht. Dort wurde uns ganz deutlich gesagt, dass es die Planung – so wie sie besprochen wurde – nicht geben wird, weil das Geld nicht da ist“, berichtet Rosenau.
Auch wenn die Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe e. V. und der Bürgerverein Essen-Haarzopf/Fulerum e. V. sich im Kampf um eine Veränderung zusammengeschlossen haben – letztendlich seien ihnen die Hände gebunden: „Wir können nichts entscheiden, sondern nur anstoßen“, sind sich alle Parteien einig und raten allen Bürgern, sich mit ihren Beschwerden „direkt an 'Grün und Gruga' oder den Oberbürgermeister“ zu wenden.
„Unser Anliegen ist es, das Thema an die Öffentlichkeit zu tragen, damit es in die politische Diskussion eindringt. Die richtigen Stellen mit Entscheidungsgewalt sollen erreicht werden und für eine Verbesserung der vorherrschenden Situation sorgen“, erklärt Jürgen Malone und stellt mit Nachdruck klar: „Wir Vereine haben die Faxen dicke!“.
Autor:Claudia Kornicki aus Essen-Borbeck |
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