Regenbogenfahrt: Teilnehmerinnen machen Station im Essener Elternhaus
Auf Mut-Mach-Tour

Ruth Mikasch, Maja Tüshaus, Pia Eßling und Peter Hennig treffen sich im Rahmen der Mut-Mach-Tour im Elternhaus an der Kaulbachstraße. Peter Hennig ist die Tour früher selbst einmal mitgefahren. | Foto: L. Krieger
  • Ruth Mikasch, Maja Tüshaus, Pia Eßling und Peter Hennig treffen sich im Rahmen der Mut-Mach-Tour im Elternhaus an der Kaulbachstraße. Peter Hennig ist die Tour früher selbst einmal mitgefahren.
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Pia und Maja sind Teilnehmerinnen der Regenbogenfahrt 2020 und machen dabei auch Station im Elternhaus für krebskranke Kinder an der Kaulbachstraße in Holsterhausen. Beiden waren einst selbst an Krebs erkrankt und freuen sich, im Rahmen der Tour nun ihrerseits kranken Kindern Mut machen zu können.

Schon seit 28 Jahren veranstaltet die Deutsche Kinderkrebsstiftung einmal im Jahr diese Fahrradtour. Etwa 50 junge Erwachsene, die im Kindes- oder Jugendalter selbst an Krebs erkrankt waren, fahren mit dem Rad quer durch Deutschland. Auf ihrer über 500 Kilometer langen Route besuchen die Regenbogenfahrer Kinderkrebszentren und Elterngruppen, um mit krebskranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern ins Gespräch zu kommen.
Ihr Ziel ist es, den kleinen Patienten und ihren Familien Mut und Zuversicht zu vermitteln. Als lebendiges Beispiel zeigen sie, dass Heilung und ein normales, sportliches Leben, nach der Erkrankung möglich sind.

"Niemals aufgeben!"

Aufgrund der Situation rund um Corona konnte die Regenbogenfahrt 2020 nicht wie gewohnt stattfinden. Doch das Motto der Fahrt, „Eins werd´ ich nie tun: AUFGEBEN“ lebt in den Teilnehmern. So haben sie sich entschlossen, allein oder in Kleingruppen in ganz Deutschland aufs Rad zu steigen und die Kliniken in ihrem direkten Umfeld anzufahren.

So konnte sich die Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V. über den Besuch von Maja Tüshaus (27) und Pia Eßling (29) freuen. Mit dem Fahrrad sind die beiden von Bochold ganze 90 Kilometer nach Essen geradelt, um den Vorstandsmitgliedern Peter Hennig und Ruth Mikasch ein Päckchen für die akut erkrankten Kinder und Jugendlichen zu überreichen.
Die jungen Frauen wissen aufgrund ihrer damaligen Krebserkrankung nur zu gut, wie schwach und hilflos sich die Kinder und ihre Eltern während der langen Behandlung teilweise fühlen. Auch sie hätten es damals als motivierend und aufmunternd empfunden, Besuch von genesenen Betroffenen zu bekommen und zu erleben, wie gut es einem nach gewonnenem Kampf gegen den Krebs wieder gehen kann.

Pia bekam mit 17 Jahren die Diagnose Morbus Hodgkin. Maja erkrankte mit 12 Jahren an einem Keimzellentumor an den Eierstöcken. Sie ist nun schon zum zweiten Mal beim Projekt Regenbogenfahrt dabei und erzählt, wie positiv die Rückmeldungen der Krankenschwestern und Eltern nach ihren Besuchen und Gesprächen waren. "Häufig waren diese richtig euphorisiert nach unseren Besuchen und begeistert darüber, wie fit und sportlich man wieder werden kann", erzählt Maja.
Auch die Eltern profitieren von den Besuchen und dem Austausch mit den jungen Erwachsenen, denn auch sie können sich häufig ein normales Leben für ihre Kinder nach dem Krebs kaum vorstellen. „Wenn die Eltern sehen, wie wir nach überstandener Krankheit wieder mitten im Leben stehen - ob mit oder ohne bleibende Beeinträchtigung - fassen auch diese neuen Mut und können umso besser ihre Kinder unterstützen“, betont Maja.

Im nächsten Jahr wollen beide auf jeden Fall wieder mit dabei sein und hoffen, dass die Regenbogenfahrt dann wieder in „traditioneller Form“ stattfinden kann.

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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