Alles andere als amateurhaft: Haarzopfer Amateurfunker bilden aus
Funken im Zeitalter von Handy und Internet? Durchaus. Die Haarzopfer Funkamateure zum Beispiel möchten ihr Hobby nicht missen, und es finden sich auch immer wieder Neulinge, die einen Lehrgang bei ihnen absolvieren. Denn während jeder einfach so Mails versenden darf, braucht ein Funker die Zulassung der Bundesnetzagentur.
Dies vorweg: Der Name täuscht ein wenig. Als der Ortsverband Haarzopf des Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) e.V. im Jahre 1978 gegründet wurde, gab es in Essen bereits zwei Verbände, berichtet Pressereferent Christian Diederichs: „Die Ersten nannten sich ganz einfach ‚Essen‘ und waren damit natürlich im Vorteil. Danach entstand der Ortsverband Essen-Nord.“ Warum der dritte im Bunde sich nach dem Stadtteil Haarzopf benannte, wisse niemand mehr so recht, jedenfalls: „Irgendwelche Clubräume waren da nie.“
Die sind in der Innenstadt, nämlich im Haus der Begegnung, Weberplatz 1, sowie in Form der Amateurfunkstation, der sogenannten Clubstation, mitsamt Relais in der Hauptschule Wächtlerstraße im Südostviertel.
Der Ortsverband Essen-Haarzopf hat circa 50 Mitglieder und gehört mit 27 anderen Ortsverbänden zum Distrikt Ruhrgebiet des DARC, der sich von Emmerich bis Essen erstreckt.
Die Ausbildung neuer Amateurfunker ist wesentlicher Bestandteil der Vereinsarbeit. Im April wurde der vierte Lizenzlehrgang erfolgreich beendet. Aus der Prüfung bei der Bundesnetzagentur in Köln gingen sieben neue Funkamateure hervor, unter ihnen ein 13-Jähriger. Überhaupt ist verstärkte Jugendarbeit ein Ziel der Haarzopfer: Im Moment laufen Vorbereitungen zur Gründung einer Jugendgruppe.
Jugendgruppe soll gegründet werden
Das Interesse von Neulingen ist überschaubar, aber auch nicht zu unterschätzen. Sieben Teilnehmer hat der Ende Oktober in der City gestartete Lehrgang. Einen „guten Mittelwert“ nennt Christian Diederichs das.
Die Anmeldung erfolgt übrigens über die Volkshochschule (www.vhs-essen.de). Erst nach erfolgreichem Ablegen der Prüfung gibt es die persönliche Amateurfunkgenehmigung und die Zuweisung eines individuellen Rufzeichens. Dafür braucht es Spaß an der Technik und viel theoretisches Wissen. Die Ausbildung läuft über 26 Abende, am Ende steht die schriftliche Prüfung bei der Regulierungsbehörde.
Es gebe genügend Fachliteratur für Selbstunterricht, sagen die DARC-Mitglieder. Doch - so machen sie auch Werbung in eigener Sache - seien die Erfolgsaussichten größer, wenn man sich im Rahmen eines Lehrgangs von erfahrenen Spezialisten zum Ziel führen lasse.
Wer in den Amateurfunk erst einmal hineinschnuppern möchte, wenn man das so sagen kann, erfährt mehr unter www.lima11.de Kontakt aufnehmen können Interessierte zum Beispiel unter dg6eb@darc.de.
Denn auch Funker sind durchaus per Mail erreichbar.
Fotos: Debus-Gohl
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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