Zu Zweit und doch allein zu Haus
Es gibt viele Statistiken über die Anzahl der Single-Haushalte in Deutschland, doch damit wollen wir uns an dieser Stelle nicht aufhalten. Statistiken langweilen und ob man allen trauen kann, sei dahingestellt.
Nur eins: Man kann, Singles sehr weit definieren. Oder anders gesagt: Man kann wenn man will, alle die allein leben, als Single bezeichnen. Damit eingerechnet sind natürlich Verwitwete, geschiedene und Studierende. Aber es gibt ja noch eine Art von Singles an die wir gar nicht denken.
Wenn man Singles anders versteht, als jemand der sein Leben alleine führt, da sind viele Partner oder Eheleute schon ein loser Verbund von zwei Singles. Da lebt jeder für sich, neben dem anderen her. Das ist eine Dunkelziffer, die ist zahlenmäßig nirgendwo in einer Statistik zu finden.
Ich habe bei meiner Recherche mehrere solcher Fälle kennen gelernt. Dabei handelte es sich allgemein um Paare im höheren Lebensalter, die schon lange zusammen sind. In einem Fall bewohnten Mann und Frau je eine Etage im eigenen Haus. Jeder machte was er wollte. Lediglich bei Familienfeiern traf man zusammen als Paar auf, um den schönen Schein zu wahren.
Andere haben wieder eine ganz andere Lebensform. Sie leben zwar zusammen in einem Haushalt mit allem, was der Alltag so mit sich bringt, aber die Interessen sind nicht miteinander vereinbar. Freizeitaktivitäten werden getrennt wahrgenommen oder man hockt nur vor dem Fernseher und fertig ist die Soße. Ich denke da muss man gucken wie könnte das gehen, ein bisschen mehr Spannung in die Beziehung zu bringen ohne gleich dem Partner zu nah auf die Pelle zu rücken. Die richtige Balance zu finden ist eben verdammt schwer. Wir arbeiten schon 52 Jahre lang daran.
Autor:Ursula Hickmann aus Essen-Süd |
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