Wie Sherlock Holmes erkundeten Kinder ihren Stadtteil
Das Ferienprogramm "Sherlock Home" ermöglichte Kindern wie kleine Detektive das Südostviertel zu erkunden und neu kennenzulernen.
Schnitzeljagd, Selfierallye, Fototouren durch den Stadtteil waren nur ein Teil der Aktionen, die die Langeweile der Kinder aus dem Südostviertel zum Ferienende gründlich vertrieben haben. „Sherlock Home“ hieß die ganze Aktion, die über das Projekt "Kultur macht stark" durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Spielmobile e.V. und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Mit insgesamt 20 Mitarbeitenden waren die Organisatoren ABA Fachverband e.V., Deutscher Kinderschutzbund Ortverband Essen e.V. und die Allbau GmbH zum Start der Aktion am Montag auf dem Storpplatz bestens vorbereitet. Rund 130 6 bis 14-jährige Kinder waren direkt vom ersten Tag an dabei und brachten am nächsten Morgen noch Freunde und Verwandte mit.
Je nach Lust und Laune konnten die Kinder ihren Stadtteil auf verschiedene Art und Weise kennenlernen – und dies eben kostenlos. Sie machten sich teilweise mit Blatt und Papier auf den Weg und schraffierten Materialien, aus denen später Kunstwerke entstanden oder sie sammelten und bestimmten unter fachkundiger Begleitung Hölzer, Blätter und weitere Naturmaterialien, die sie zu Mobiles und Dekorationen gestalteten.
Diejenigen, die kein „Händchen“ für das Basteln hatten, wurden zu Stadtteildetektiven. Auf einer Schnitzeljagd, mit einer Selfierallye und einer Fototour erfuhren sie Dinge vom Südostviertel, die sie bisher noch nicht richtig wahrgenommen hatten. Sie entdeckten unter anderem Spiel- und Grünflächen, die kleine Bäckerei Herlitze, besondere Häuser, geschichtsträchtige Plätze und das Wahrzeichen des Südostviertels, den Wasserturm.
Während der Woche erprobten die jungen Projektteilnehmer zusätzlich Spiel, Sport, Geschicklichkeit und Teamgeist mit Dosenfußball, Jonglage, Cross Boule, Brennball und vielen weiteren Bewegungsangeboten auf dem Storpplatz. Und wer ein bisschen „chillen“ wollte, ging für ein paar Minuten auf die Hüpfburg.
Für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Das Küchenteam bestand aus teilnehmenden Kindern und Projektmitarbeitern. Im Café von Storp9 gab es täglich ein Mittagessen. Dazu wurden die Gemüter mit reichlich Obst, Gemüse, Knabbereien und Getränken gestärkt.
Eva Hofmann (ABA Fachverband e.V.), Magdalena Kucharczyk (Kinderschutzbund Essen) und Annette Giesen (Allbau) zogen eine positive Bilanz und waren begeistert: „Diese Resonanz hätten wir vorher nie vermutet. Wir haben nicht nur im Südostviertel, sondern auch schon in den beiden vorherigen Wochen in den Wohnanlagen Nothofsbusch (Stoppenberg) und Mitzmannweg (Bochold) vielen Essener Kindern den Zugang zu ihrem Stadtteil, zu anderen Kindern, zur Natur und Kultur vor Ort ermöglichen können. Einfach toll! Damit wurde das Ziel, Kindern ihren Stadtteil näherzubringen, sie zu stärken und sie letztendlich zu integrieren, voll erreicht.“ Das höchste Lob kam von den Kindern. Den Spruch „Wir gehen nur kurz zum Schlafen nach Hause und sind morgen wieder da“ hörte man nicht nur einmal.
Die Allbau Kinderbeauftragte Jannica Wiesweg hatte die familienfreundlichen Quartiere vorgeschlagen, da dort mehr als doppelt so viele Kinder zusammenleben wie in anderen Essener Stadtteilen. „Im nächsten Jahr geht es in die 2. Runde und andere Quartiere werden von diesem für die Kinder kostenlosen Ferienprogramm profitieren,“ gab sie schon Einblicke in die weiteren Planungen.
Autor:Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd |
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