Tebartz-van Elst zieht um

Seine Familie habe ihm die 180 Quadratmeter große 4-Raum-Wohnung in bester Lage in Regensburg direkt gegenüber dem Dom angemietet, der Umzug sei für Anfang September geplant, berichtet die Sprecherin des in Ungnade gefallenen früheren Limburger ­Bischofs, Eva Demmerle, wie verschiedene Medien jetzt berichteten.

Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde von Papst Franziskus wegen eines Skandals um zu hohe Baukosten für den Limburger Bischofssitz abberufen. Ob es da schlau ist, nach der hitzigen Debatte um Verschwendungssucht nun als Einzelperson auf 180 Quadratmetern zu residieren, sei dahingestellt. Auch wenn es heißt, seine Schwester würde zeitweise mit in der Wohnung wohnen.
Es handelt sich zwar lediglich um eine privat angemietete und keine Dienst-Wohnung, dennoch hätte es dem Kirchenmann sicher besser zu Gesicht gestanden, wenn er sich eine größentechnisch angemessenere Bleibe gesucht hätte - zumal das Image der katholischen Kirche unter der Gesamtsituation sehr gelitten hat und viele Menschen noch immer höchst sensibel auf das Thema reagieren.

Umzug nach Regensburg erhitzt die Gemüter

Wie steht das Ruhrbistum zum Fall Tebartz-van Elst? „Das ist eine Gepflogenheit und wird vom Bistum nicht weiter kommentiert“, antwortet Bistumssprecher Winfried Dollhausen: „Letztendlich handelt es sich hier um eine Privatsache, die in der Verantwortung von Tebartz-van Elst liegt.“
„Größtmögliche Transparenz bei kirchlichen Finanzen“ forderte damals Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck angesichts der Geschehnisse rund um seinen Limburger Kollegen und legte das Vermögen des bischöflichen Stuhls offen.
Nach einer Diskussion um übertriebenen Luxus und die Verschwendung von Bau­geldern ist es sicher das falsche Signal von Tebartz-van Elst, das abermals Unmut gegenüber der Katholischen Kirche aufkommen lassen könnte - auch wenn es sich lediglich um einen temporären Privatwohnsitz handelt. Kirchenaustritte gibt es derzeit mehr, als es den Kirchenvertretern lieb sein könnte.
Sich an Papst Franziskus, der stets mehr als bescheiden auftritt - vor allem auch, was seine Räumlichkeiten im Gästehaus des Vatikans in Rom betrifft - ein Beispiel zu nehmen, wäre sicher eine gute Idee gewesen.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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