Nach Streik Einigung am Uniklinikum Essen - ver.di: "Meilenstein für die Entlastung von Beschäftigten in Krankenhäusern"
Nach elf Wochen Streik ist das Ende des Arbeitskampfes am Universitätsklinikum Essen greifbar nah, das meldet Thorsten Schabelon, Leiter Stabsstelle Marketing und Kommunikation am Universitätsklinikum Essen.
Mit Unterstützung der Schlichter Wilfried Jacobs und Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Preis haben die Gewerkschaft ver.di und die Vorstände der Universitätskliniken Essen und Düsseldorf in den frühen Morgenstunden am heutigen Freitag, 31. August, eine gemeinsame Vereinbarung zur Entlastung der Beschäftigten getroffen. Diese Vereinbarung sehe vor allem vor, dass am Universitätsklinikum Essen 180 neue Stellen im Pflege- und Funktionsdienst sowie in anderen Bereichen geschaffen werden.
Auch ver.di begrüßte die Einigung. "Die Vereinbarung ist ein Meilenstein für die Entlastung von Beschäftigten in Krankenhäusern", sagte
ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper
, im ver.di-Bundesvorstand für Tarifpolitik des öffentlichen Dienstes zuständig. "Wir haben es geschafft, eine für beide Häuser bedeutende Zahl an neuen Stellen durchzusetzen." Dies sei ein erster, großer Schritt, der gleichwohl nicht bedeute, dass alle Stellen neu geschaffen würden, die für eine gute Versorgung der Patienten und Patientinnen notwendig wären. "Regelungen der Tarifvertragsparteien zur Entlastung der Beschäftigten ersetzen keine gesetzlichen Vorgaben zur Personalausstattung für eine gute und sichere Patientenversorgung", erklärte Sylvia Bühler, im ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen zuständig. Insofern sende die Schlichtungsvereinbarung auch das Signal an die Politik, endlich entschlossen zu handeln und den Kliniken Vorgaben zu machen.
Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Gesundheits- und Arbeitsministerminister Karl-Josef Laumann
begrüßen die Einigung im Streik an den Universitätskliniken Düsseldorf und Essen. „Wir freuen uns, dass sich Kliniken und Gewerkschaft am gestrigen Abend auf einen Kompromiss verständigen konnten. Damit können die Unikliniken ihrem wichtigen Auftrag zur medizinischen Versorgung und der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses wieder in vollem Umfang nachkommen“, so Pfeiffer-Poensgen. „Beide Seiten werden damit Ihrer Verantwortung gerecht, die sie gleichermaßen gegenüber den Beschäftigten wie auch den Patientinnen und Patienten haben“, so Laumann.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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