Mal eben Brötchen holen
Wer in ein quirliges Stadtviertel zieht, weiss vorher, dass Parkplätze rar sind. Alles kein Problem, denn mit der Zeit kennt man die geheimen Plätzchen fürs Auto. Bäckereien haben in solch hoch frequentierten Stadtteilen eine ganz besondere Anziehungskraft, besonders morgens.
Frohen Mutes und in Erwartung eines arbeitsreichen Tages fährt der Mensch gern seine tägliche Strecke. Das einladende Schaufenster einer Bäckerei verleitet manch einen zu einer Spontanbremsung: Futter sehen, anhalten, jagen, verzehren. Das weckt niedere Instinkte.
Und weil man ja nur eben das eine oder andere Mohnbrötchen erlegen will, lohnt sich der große Aufwand der Parkplatzsuche nicht wirklich.
Es reicht ja vollkommen, in der zweiten Reihe, auf dem Bürgersteig oder in der Einfahrt zu parken - die eingeschaltete Warnblinkanlage sollte ebenfalls ausreichen.
Waren doch nur 10 Minuten
Es ist ja nicht nur ein hungriger Zweibeiner, der sein Mammut irgendwo parkt, es kumulieren sich die motorisierten Gefährten rund um die Bäckerei. Und alle blinken munter warnend vor sich hin.
Als Anwohner kommt man entweder nicht aus der Ausfahrt des geheimen Platzes, muss ewig warten, bis der der in zweiten Reihe parkt endlich genügend Futter hat oder sieht keine Chance mit dem Hund über den Bürgersteig zu gehen.
Wenn man aber dann anmerkt, dass es nicht so toll ist, stößt man auf totales Unverständnis: "Ich wollte doch nur mal eben Brötchen holen!" Empörung pur.
Wie kann ich so kleinkariert sein und mich darüber aufregen wenn 200 Brötchenholer jeden morgen meine Nerven reizen.
Da hilft vielleicht nur ein nigelnagelneues Nervenkostüm, oder??
Autor:Beatrix Gutmann aus Essen-Süd |
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