Kein Interesse mehr an Schule und Studium?
Die Messe „Azubi & Studientage“ gastierte zum 13. Mal auf dem Messegelände in Essen. Zwei Tage lang konnten die Besucher sich hier Auskünfte rund um das Thema Berufs- oder Studieneinstieg einholen.
Etwa 5.800 Schüler, Eltern und Lehrer informierten sich an den beiden Tagen, bei den 58 Ausstellern vor Ort. Die Besucherzahl ging im Vergleich zu den Vorjahren zurück. Trotzdem ziehen die Aussteller, laut Nachbericht auf der Homepage der Messe, positive Bilanz.
Heinz-Jürgen Guß, stellv. Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK, sieht den Besucherrückgang negativ: „Leider beteiligen sich immer weniger Unternehmen aus der Umgebung an der Messe. Dadurch mindern sich auch die Besucherzahlen. Es ist klar, dass sich hier etwas ändern muss.“
Insgesamt waren mehr Hochschulen und Fachhochschulen, statt Unternehmen als Aussteller an der Messe beteiligt. Damit wurde das Angebot stark eingegrenzt.
Die Universitäten im Ruhrgebiet sind überfüllt, da suchen viele Schulabgänger vor allem interessante Ausbildungsplätze. „Wenn das Angebot nicht vorhanden ist, kommen folglich auch weniger Besucher“, so Guß.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Messe, fanden sich am Samstag mehr Personen als Freitag auf dem Gelände ein. Ungewöhnlich ist diese Verteilung, da Freitags insbesondere immer Schulklassen mit ihren Lehrern zu der Messe kamen. Dementsprechend war es sonst Samstags immer etwas ruhiger. Der Veranstalter der Messe, Frans Louis Isrif vermutet, „dass viele Klassen nicht gekommen sind, weil sie auf Studienfahrt waren.“
Solche Eventualitäten können bei der Planung nicht berücksichtigt werden, da die Messertermine schon über ein Jahr im Voraus festgelegt werden müssen.
Stattdessen war die Messe Samstag überdurchschnittlich gut besucht. Auch die Qualität der Gespräche, hinterließ bei den Ausstellern am zweiten Tag einen guten Eindruck. In der Ausstellerumfrage gaben 97% der Befragten an, „Sehr gute“ oder „gute“ Gespräche geführt zu haben.
„Der Samstag war glücklicherweise gut frequentiert. Die Gäste hatten sich gut vorbereitet, so konnten viele sehr qualifizierte, intensive Unterhaltungen mit den Ausstellern geführt werden“, betont auch Guß.
Besonders erfreulich: Im Ruhrgebiet sind die Schulabgängerzahlen auch in den kommenden Jahren weiter rückläufig. Unternehmen suchen daher verstärkt nach Nachwuchs. Wer sich demnächst für eine Ausbildung im Ruhrgebiet entscheidet, hat also gute Chancen.
Autor:Laura da Silva aus Gelsenkirchen |
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