In Stadtwald wollen Bürger einen Bioladen als Genossenschaftsprojekt gründen
An vielen Orten trauern Anwohner Lebensmittelgeschäften nach, die geschlossen haben. In Stadtwald ergreifen sie dagegen selber die Initiative und wollen einen eigenen Laden eröffnen, und zwar auf Basis einer Genossenschaft. Dafür werden noch Mitglieder gesucht.
Ein Bioladen wird es sein, denn das entsprechende Geschäft vor Ort schließt Ende Juli nach rund 30 Jahren. Nicht weit entfernt soll an der Frankenstraße die Neueröffnung stattfinden. Das geht allerdings nicht gleich im Anschluss, denn erst einmal muss die Genossenschaft gegründet werden, was im September ansteht.
„Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele gemeinsam.“ Das Motto des Genossenschaftserfinders Friedrich Wilhelm Raiffeisen macht der Gruppe um Ursula Podeswa und Christoph Boeninger Mut. Sie und weitere Kunden wollen für sich und andere das Angebot an Biolebensmitteln erhalten.
Mit 100 Euro kann jeder dabei sein
„Die Idee kam gut an“, erklärt Boeninger. „Viele Menschen meldeten sich, die bei der Weiterführung des Stadtwaldbioladens als Genossenschaft anpacken wollen.“ Denn es geht nicht nur um Mitgliedschaft, sondern - für alle, die das wollen - auch um konkrete Mitwirkung etwa im Vorstand oder im Beirat. Auf regelmäßigen Mitgliederversammlungen haben alle Anteilsbesitzer gleiches Stimmrecht.
Derzeit sind die Initiatoren "in sehr engem Kontakt zum Vermieter, der ebenfalls mitmachen will", wie Ursula Podeswa beschreibt. Und auch Elisabeth Baumann, Inhaberin des bisherigen Bioladens, sei als Genossin dabei, so dass man "von ihrem reichen Erfahrungsschatz im Biofachhandel profitieren" könne. Wo genau das neue Ladenlokal eingerichtet werden soll, wird noch nicht verraten.
Zugleich führen die Anwohner aus Stadtwald, Rellinghausen und Umgebung Gespräche mit dem zuständigen Genossenschaftsverband. In rechtlicher und bürokratischer Hinsicht sei das Ganze unkomplizierter als eine Vereinsgründung, weil man auf ständige Beratung durch den Verband und einen Rechtsanwalt zurückgreifen könne, so Podeswa.
Es geht unter anderem darum, eine Satzung zu verfassen und die Einlagen der Mitglieder zu sichern. "Mit einer Einlage von mindestens 100 Euro kann jeder Mitinhaber werden", sagt Christoph Boeninger. Mit dem Geld werde der neue Laden eingerichtet, mit Waren bestückt und der Betrieb sicher gestellt.
Neues Ladenlokal an der Frankenstraße
"Angeboten werden sollen Fair Trade-Produkte, unverpackte Lebensmittel, vielleicht auch ein Lieferservice und kleine Veranstaltungen", so Boeninger. Ursula Podeswa hofft auf regionale Produzenten als Lieferanten. Bio-Bauernhöfe gibt es in der etwas weiteren Umgebung in nicht geringer Zahl.
Der Wunsch der Genossenschaftler jedenfalls lautet: "Der neue Bioladen soll ein Treffpunkt für alle Bürger werden."
So wird man Mitglied der Genossenschaft
Wer Interesse daran hat, der neuen Genossenschaft beizutreten, kann sich im Stadtwaldbioladen, Heidehang 2, noch bis Ende Juli in Listen eintragen.
Kontaktaufnahme ist auch per Mail unter info@stadtwald-bioladen.de sowie telefonisch bei Ursula Podeswa unter 0170 9314441 möglich..
Ziel der Genossenschaft ist es, einen Bioladen zu betreiben, der sich wirtschaftlich rechnet und keine Verluste macht.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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