Gesund werden in Wohlfühlatmosphäre - Kinder reden mit bei der Neugestaltung der Kinderstation des Elisabeth-Krankenhauses
Von Carmen Dluzewski
Am 7. Juni 2016 ging um 15.00 Uhr ein heftiges Gewitter über Essen herab. Blitz und Donner hielten zwei Stunden die Stadt in Atem. Trotz dieser widriger Umstände kamen Kinder, Geschäftsführer, Planer und Architekten im Sitzungszimmer des Elisabeth-Krankenhauses zusammen, um sich über das Bauvorhaben „Erweiterung der Kinderstation des Elisabeth-Krankenhauses Essen auszutauschen.
Johannes Hartmann, Geschäftsführer des Elisabeth-Krankenhauses, sowie der Contilia GmbH, begrüßte die Kinder, sowie das gesamte Team, vom Architekten, bis zu den Ingenieuren, dem Kinderarzt, sowie der Pflegedienstleitung der Kinderstation.
Mit diesem gemeinsamen Projekt gehen das Jugendamt Essen und die Contilia Gruppe als Eigentümerin des Elisabeth-Krankenhauses in Essen-Huttrop einen besonderen Weg der Teilhabe. Kinder und Jugendliche als gleichberechtigte Diskussionspartner, dieses bundesweit einzigartige Projekt verspricht spannende Erkenntnisse für die künftige Planung von Kinderstationen.
In den vergangenen zwei Monaten hat Monika Hurschmann vom Jugendamt der Stadt Essen einige Kinder -und Jugendeinrichtungen besucht, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen, die gerne bei der Neugestaltung der Kinderstation mitreden möchten. Nun war es soweit, mit selbst gestalteten Collagen und Modellen aus Schuhkartons bewaffnet, nahm eine Delegation dier Kinder erwartungsvoll im Sitzungsraum Platz. Architektin Beate Fleckenstein: „Ich freue mich sehr, dass ihr uns mit Ideen unterstützt und sind gespannt, was ihr mitgebracht habt“.
Doch vorab zeigte sie den Kindern die großen Pläne, die an Stellwänden angeheftet waren, wie die Zimmeraufteilung der neuen Kinderstation aussehen wird. Bereits vor zwei Wochen durfte eine Delegation von Kindern die „richtige“ Baustelle besichtigen.
Nun waren Elmon, Elay, Basmala, Alaa und Daniel, alle zwischen sieben und 18 Jahren alt dran, ihre Wünsche zu äußern. Für Basmala war es wichtig, dass die Zimmer schön hell sind, für nachts soll es Nachtlichter geben und Gardinen fänd sie auch sehr schön. Die kleine Elay stellt sich schöne Bettwäsche und Tapeten vor, um sich wohl zu fühlen. Der Grundschüler Elmon meint, ein Fernseher wäre toll, man solle aber nicht zuviel fernsehen, besser fänd er ein Klettergerüst im Spielbereich der Station. „Aber unbedingt mit weichen Matten auslegen“, so der sicherheitsbewusste Elmon.
Der 18jährige Azubi Daniel, der älteste Teilnehmer, erklärt die Vision einer Kinder- und Jugendlichen-Krankenstation, die er und seine Freunde sich überlegt haben, so: „PC, WLAN, Kicker und Spielekonsolen für die älteren Patienten, Wipptiere, begehbares Piratenschiff und Feuerwehrauto für die Kleinen.“
„Wenn es dem Kind ganz schlecht geht“, so die kleine Alaa, „braucht es eine Liegeschaukel und seine Mama und seinen Papa“, was bei allen Teilnehmern der Runde auf große Zustimmung traf. Alaa zeigt auch noch stolz ihr selbstgemaltes Bild eines Arztes in bunter, lustiger Kleidung „damit die Kinder keine Angst vor dem Arzt haben“. Einig ist sich die Kinderrunde auch über die Anschaffung von Snoozle-Kugel und einer Rutsche, die direkt ins Bett führt. Projektplaner, Architekten, Ingenieure waren beeindruckt von der Fantasie der Kinder!
Nach gut einer Stunde war die Planungssitzung beendet. Kinder und die weiteren Teilnehmer verabreden sich für September und bis dahin „werden die Vorschläge geprüft und vielleicht mit in die nächste Planung einfließen“, so Projektleiter der Contilia Gruppe, Markus Rau.
Autor:Carmen Dluzewski aus Essen-West |
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