Essener gedenken der Opfer der Pariser Terror-Anschläge
Um der Opfer der terroristischen Morde in Paris zu gedenken und für Frieden und Toleranz zu demonstrieren, gibt es in Essen mehrere Veranstaltungen am Montag, 16. November.
Auf dem Hirschlandplatz ist für 18 Uhr eine Kundgebung unter dem Stichwort "Je suis Paris - Solidarität in Essen" angemeldet. Der genaue Weg der anschließenden Demonstration wird im Laufe des Tages mit der Polizei abgestimmt. Zu den Unterstützern gehören Pro Asyl und das Anti-Rassismus-Telefon (https://www.facebook.com/Je-suis-Paris-Solidarit%C3%A4t-in-Essen-751219518318015/?ref=hl).
Die Organisatoren der Veranstaltung schreiben in ihrem Aufruf: "Wir sind schockiert, entsetzt und in tiefer Trauer. Mit unseren Herzen und Gedanken sind wir bei denen die Familienmitglieder oder Freunde verloren haben. Wir hoffen für die Verletzten der Anschläge.
Wir fühlen mit den Opfern in Paris, genauso mit allen Opfern des Terrors weltweit, sei es in Ankara, Beirut, Syrien oder im Irak. Und mit den vielen Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen müssen um dem Terror zu entkommen. Wir wenden uns gegen Terrorismus, egal ob politisch oder religiös begründet.
Es darf nicht noch einmal ein Terroranschlag als Angriff auf die Menschheit verwendet werden. Wir haben alle gesehen, wohin diese Auslegung der Anschläge uns nach dem 11. September 2001 geführt hat. Nicht noch einmal dürfen wir die Welt in für und gegen "uns" spalten, nicht noch einmal Armeen gegen ganze Länder und Regionen. Lasst uns in Anbetracht der Opfer Frankreich unterstützen, aber nicht die Rachelust der politischen Hardliner.
Rechtsradikale, 'Patrioten' und 'besorgte Bürger' beginnen im Internet und in den sozialen Medien der Flüchtlingspolitik und den Flüchtlingen die Schuld an den Anschlägen zuzurechnen. Dies ist besonders pervers, sind die Flüchtlinge doch diejenigen die vor diesem Terror in ihren Heimatländern fliehen.
Wir müssen uns gemeinsam gegen rechte Scharfmacher und religiöse Fanatiker wenden, die versuchen uns das, was uns wichtig ist – Weltoffenheit – Respekt – Solidarität – Vielfalt - zu entwerten.Die Attentäter von Paris – skrupellose Terroristen – und Rechtsradikale erhalten plötzlich eine gemeinsame Schnittmenge – menschenverachtenden Rassismus. Wir müssen uns weiterhin für Offenheit und gegen Fremdenhass einsetzen.
Der Freiheitsbaum, den Franzosen einst bei ihrer Revolution 1789 pflanzten -
Liberté, Égalité, Fraternité – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Der muss weiter wachsen und blühen."
Bereits um 17 Uhr laden die christlichen Kirchen in Essen am Montag, 16. November, zum stillen Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris in die Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, ein.
"Die Nachrichten von der Anschlagsserie in Paris am gestrigen Abend und die Informationen über die vielen Todesopfer sowie die zahlreichen zum Teil sehr schwer Verletzten erschüttern uns alle zutiefst. Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den betroffenen Angehörigen", erklären Superintendentin Marion Greve und Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve. "Wir bitten alle Menschen guten Willens, in ihren Gebeten das Leid, die Betroffenheit und die Sorge aufzunehmen und vor Gott zu bringen."
An der Gedenkandacht in der Marktkirche werden auch Vertreter der muslimischen Gemeinden in Essen teilnehmen. So wird Imam Dindar von der Fatih Moschee in Katernberg im Rahmen der Andacht ein Friedensgebet sprechen und gemeinsam mit Superintendentin Marion Greve und Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve eine Kerze zum Gedenken an die Opfer der Anschlagsserie von Paris entzünden.
In der Marktkirche, aber auch in anderen am Montag geöffneten Kirchen, so in der Domkirche oder in der Kirche St. Dionysius, besteht die Möglichkeit, eine Kerze für die Opfer zu entzünden und eine Fürbitte in das ausliegende Gebetsbuch zu schreiben. Auch in die Gebete und Fürbitten der sonntäglichen Gottesdienste wird das Gedenken an die Opfer der Anschläge vielfach aufgenommen.
Autor:Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd |
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