Essener Bündnis gegen Depression: Festakt zum 10-jährigen Bestehen

Nicht nur Oberbürgermeister Thomas Kufen, Schirmherr des Essener Bündnis gegen Depression, war beim Festakt zum 10-jährigen Bestehen des Bündnis in der VHS dabei. Insgesamt rund 120 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung feierten diesen Tag unter anderem mit einem Theaterstück zum Thema, entwickelt in einem Schülerprojekt und einem Ex-Top-Manager aus Essen, der seine persönliche Erkrankung öffentlich machte.

Der große Saal der Volkshochschule am Burgplatz war sehr gut gefüllt, als die beiden Vorsitzenden des Vereins Jane E. Splett und Prof. Dr. Martin Schäfer ihren einleitenden Vortrag zur Idee eines Depressions-Bündnisses darstellten. Der Verein setzt sich seit über zehn Jahren für die Aufklärung über die Volkskrankheit und Verbesserungen der Versorgungsstrukturen in Essen ein – unter anderem durch Info-Veranstaltungen und Fortbildungen für die Öffentlichkeit und auch Unternehmen.

„Depression kann jeden treffen“ ist eines der Leitmotive des Vereins – dementsprechend bunt gemischt war auch das Publikum: Vertreten waren neben Personen aus dem medizinischen und sozialpsychiatrischen Bereich ebenso Lehrer, Schüler und deren Eltern des Theodor-Heuss-Gymnasiums Kettwig, Wirtschaftsvertreter sowie Essener Politiker. Oberbürgermeister Thomas Kufen, Schirmherr des Essener Bündnis gegen Depression, war ebenso gekommen und referierte über das Thema und die große Bedeutung eines Bündnisses für die Stadt Essen. Im Anschluss erfuhren die Gäste in zwei Expertenrunden, was der Verein in den letzten zehn Jahren konkret gemacht hat und wie dies zu einer Entstigmatisierung der Krankheit erfolgreich beiträgt.

Dass eine Depression nicht nur ein schmerzhaftes Ereignis im Leben, sondern auch eine große Chance sein kann, zeigte Keynote-Speaker Andreas Crüsemann. Der ehemalige Geschäftsführer der Essen Marketing Gesellschaft und Betriebsleiter des Cinemaxx am Berliner Platz wurde selbst depressiv vor einigen Jahren und macht sich jetzt stark für einen offenen Umgang mit der Krankheit – „Offensiv depressiv“ nennt er seine Idee, aus der noch konkrete Aktionen in Zukunft in Essen entstehen sollen.

Für Unterhaltung sorgte das Theodor-Heuss-Gymnasium Essen-Kettwig: In einem Kooperationsprojekt hatten Schülergruppen ein Theaterstück zum Thema Depressionen sowie eine Bilderausstellung über mehrere Monate entwickelt.
„Es ist toll zu sehen, wie intensiv und kreativ sich schon so junge Menschen mit dieser komplexen Krankheit auseinandersetzen“, sagt Lehrerin Sandra Weste, die das Theaterstück-Projekt verantwortete. Aufgrund des Erfolgs ist nun geplant, das Stück auf einer „Wanderbühne“ aufzuführen – in anderen Essener Schulen etwa. Für musikalische Unterhaltung am Jubiläumsabend sorgte das Essener Gitarrenduo mit einer Mischung aus Flamenco und Klassik.

„Die große Resonanz auf unsere Einladung und das vielfältige Programm heute zeigen, dass das Thema Depression immer mehr in der Mitte der Gesellschaft ankommt. Dafür machen wir uns auch in Zukunft stark“, sagt Jane E. Splett. So sind in diesem Jahr noch zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Depressionen geplant – von einer Filmvorführung über Bewegungs-Programme bis hin zu Info-Abenden zur Psychiatrieversorgung. Mehr Infos unter www.ebgd.de.