Diese Schafe retten Leben
Auch wenn der Krieg in Bosnien schon 15 Jahre her ist - Hilfe für die dort lebenden Menschen ist nach wie vor dringend nötig. „Denn Bosnien ist aus dem Fokus der Weltöffentlichkeit nahezu verschwunden - aber die Probleme bestehen weiterhin. Und das seit 15 Jahren“, so Heribert Hölz, Bosnienbeauftragter der Caritas Duisburg, der unermüdlich im Einsatz für die dortige, Not leidende Bevölkerung ist. Viele Projekte hat er ins Leben gerufen, bei einem der wichtigsten Hilfsprojekte spielen Schafe die Hauptrolle. Sie werden durch Spenden angeschafft und geben ärmsten bosnischen Familien eine neue Existenzgrundlage. „Und vielleicht den Grund, in die Heimat zurückzukehren.“ Seit Jahren schon ist Heribert Hölz, unermüdlich im Einsatz, wenn es um Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Bosnien geht. Vor mittlerweile 15 Jahren ging der Bosnienkrieg zuende – und immer noch sind ganze Landstriche verwüstet, leiden die Menschen unter teilweise bitterster Armut. Diesen Menschen zu helfen, ihre Not zu lindern, diesem Ziel hat sich der Neukirchen-Vluyner Heribert Hölz mit Leib und Seele verschrieben. Ungezählte Hilfs-Projekte hat Heribert Hölz ins Leben gerufen, er organisiert Lebensmittel-Transporte, hat Bauern-Genossenschaften aufgebaut, den Neu- und Wiederaufbau von Kirchen, Internaten, Schulen und Kindergärten initiiert und finanziert, vermittelt Familien-Patenschaften – kurz: Hölz ist vielfacher und oft einziger Hoffnungsträger. Eines seiner Projekte, das er unter der Prämisse „Hilfe zur Selbsthilfe“ seit 13 Jahren erfolgreich umsetzt, und das so einfach wie genial ist: Von gezielt gesammelten Spenden finanziert er den Kauf von Schafen als Existenzgrundlage für notleidende Familien. „Viele Menschen in Bosnien leben von der Hand in den Mund, hausen in Ställen oder in immer noch zerstörten Häusern. Eine soziale Grundsicherung gibt es nicht, es besteht keine Aussicht auf ein geregeltes Einkommen. Da ist für viele ein Schaf tatsächlich Gold wert“, so Hölz. Denn Schafe sorgen für die Grundversorgung. „Schafe geben Milch, daraus kann Butter und Käse hergestellt werden. Ein Schaf gibt Wolle und letztendlich auch Fleisch“, führt er weiter aus. Die Familien, denen Schafe zur Verfügung gestellt werden, können durch den Verkauf von Milchprodukten, Wolle und Lämmern außerdem ihren Lebensunterhalt verdienen. Hölz: „Also genau das, was man Hilfe zur Selbsthilfe nennt.“ Die Aktion wird in Deutschland von Heribert Hölz begleitet, die gesammelten Schaf-Spenden nach Bosnien transferiert. Gekauft werden die Schafe vor Ort. In Bosnien selbst werden der Kauf und die Abgabe an die Familien durch Caritas-Mitarbeiter organisiert und durchgeführt. Und: Wer bereits fünf Schafe hat, muss neuen Nachwuchs melden, der dann wiederum verteilt wird an andere notleidende Familien. Es verwundert nicht, dass die Warteliste lang ist, obwohl über die Jahre schon fast 300 Schafe über Spendengelder gekauft werden konnten. Ein Schaf kostet etwa 130 Euro, ein Bock 150 Euro. „Bestens angelegtes Geld, wenn man sieht, dass die Tiere über Jahre das Überleben vieler Menschen sichern.“ Heribert Hölz gibt den Menschen in Bosnien eine neue Chance, ihr Leben dort weiterleben zu können. Und zwar nicht mit einmaligen Geldmitteln, sondern er fördert mit dem „Schaf-Projekt“ eine Entwicklung. „Ein einziges Schaf kann so viel mehr: Nicht nur eine Existenz sichern, sondern Heimat zurückschenken. Denn auch so werden ganze Familien bewegt, trotz schlimmer Umstände wieder zu ihren Wurzeln, in ihre Heimat zurückzukehren.
Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.