DIalog mit der Bundeskanzlerin - Eine Erfolgsbilanz

Antwortschreiben vom Bundeskanzleramt:

Sehr geehrte Frau Hickmann,

herzlichen Dank für Ihre aktive Mitwirkung am Dialog über Deutschlands Zukunft. Die Bundeskanzlerin hat mich gebeten, Ihnen zu schreiben.

Sie haben sich mit mehreren Beitragen am Dialog beteiligt. Alle Ihre Ausführungen wurden hier aufmerksam gelesen. Aufgrund der großen Menge der Vorschläge und Anregungen, die die Bundeskanzlerin auf diesem Wege erreicht haben, ist es leider nicht möglich, zu jedem Aspekt jedes Dialogteilnehmers eine ausführliche Kommentierung zu übermitteln. Ich hoffe daher auf Ihre Zustimmung, dass ich lediglich den folgenden Punkt herausgreife:

Respekt und Toleranz gegenüber anderen Menschen sind eine Grundvoraussetzung für ein gutes Zusammenleben aller Menschen in unserem Land. Politikerinnen und Politiker können sich mit ihrer Arbeit dafür einsetzen und selbst Vorbilder sein. Vor allem kommt es auf Eltern an, die ihren Kindern diese Werte vermitteln, auf Schulen, die von ihren Schülerinnen und Schülern Respekt und Toleranz im Umgang miteinander einfordern, auf Jugendeinrichtungen und Sportvereine, die Gemeinschaft und Solidarität fördern, und Medien, die informieren und Meinungen bilden. Die Bundesregierung regt ihrerseits öffentliche Diskussionen über Werte an. Zum Beispiel fördert des Bundesfamilienministerium zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz das bundesweite Praxisprojekt „Wertebildung in Familien“. Weitere Informationen zum Thema Wertebildung erhalten Sie auf der Internetseite des BMFSFJ: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/familie,did=174624.html

Neben Ihren Dialogbeiträgen haben uns auch im Internet tausende weitere Vorschläge erreicht. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am Online-Bürgerdialog vom 1. Februar bis zum 15. April 2012 war mit rund 1,7 Millionen Besuchen außerordentlich hoch. Im Durchschnitt verzeichnete die Seite täglich 22.000 Besuche. 11.618 Vorschläge und 74.165 Kommentare sind online – ein Ergebnis, das unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen hat.

Das große Engagement zeigt deutlich, wie stark das Interesse am gemeinsamen Nachdenken über Deutschlands Zukunft ist.

Auch in der Gesamtschau der Beiträge finden sich viele wertvolle Hinweise darauf, welche Themen Ihnen und den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtig sind, welche Sorgen und Hoffnungen und welche Bilder einer wünschenswerten Zukunft sie haben. Wir werden auch diese Informationen im weiteren Verlauf auswerten und die Ergebnisse veröffentlichen.

Die rund 130 unabhängigen Wissenschaftler und Praktiker des Expertendialogs, die seit Frühjahr 2011 in 18 Arbeitsgruppen diskutieren, haben sich ebenfalls mit den Vorschlägen des Bürgerdialogs auseinandergesetzt. Sie werden Ende August 2012 der Bundeskanzlerin ihren Abschlussbericht vorlegen, in dem sie auf den Bürgerdialog und einzelne Vorschläge Bezug nehmen werden. Auch diese Ergebnisse werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Ab Herbst können Sie in einem Newsletter erfahren, wie die Vorschläge des Zukunftsdialogs im politischen Willensbildungsprozess diskutiert werden oder welche Ideen sich auf dem Weg der Umsetzung befinden. Hier können Sie sich für unseren Newsletter anmelden (https://www.dialog-ueber-deutschland.de/Newsletter).

Ich danke Ihnen nochmals herzlich für Ihre Mitwirkung. Mit Ihren Erfahrungen und konstruktiven Anregungen haben Sie und die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen wertvollen Beitrag zum Dialog über Deutschlands Zukunft geleistet.

Mit freundlichen Grüßen

Elke Appel

________________________
Büro der Bundeskanzlerin
Bundeskanzleramt
11012 Berlin

Meine eingesandten Beiträge

Hände weg von den Sportstätten und Jugendeinrichtungen

Die Städte müssen an allen Ecken und Enden sparen. Auch Jugendfreizeiteinrichtungen, der Sport und die Sportstätten – beispielsweise die Schwimmbäder – sind davon betroffen. Das ist nicht richtig. Man kann die Städte damit nicht alleine lassen. Das ist Sache der Bundespolitik. Auf der einen Seite soll die Gesellschaft kinderreicher und familienfreundlicher werden, auf der anderen Seite wird im Kinder- und Jugendbereich gekürzt. Die Folgen sind unabsehbar. Wenn ich die Morgenzeitung aufschlage, springen mir Schlagzeilen entgegen, die mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagen.

Da ist zu lesen:

. Straßenraub am helllichten Tag … Vier bis fünf junge Männer, die nach Schätzung des Opfers bis zu 25 Jahre alt waren, stießen sie nach vorn und raubten einer jungen Frau die Handtasche.

. 13-Jähriger führt Räuberbande an.

. Zwei Jugendliche haben einer 82-jährigen 2000 Euro gestohlen

Ich erwarte von einer verantwortungsvollen Politik, dass sie sich dieses ernsten Themas annimmt.

Respekt ist die Säule einer Gesellschaft

Als ich kürzlich einen Artikel in der Tagezeitung las, dachte ich: „Das kann doch nicht wahr sein: Einem 57-jährigen, der nach einer Beinamputation im Rollstuhl sitzt wurde sein E-Mobil gestohlen. Jetzt muss er noch mit der Krankenkasse und dem Sanitätshaus klären, ob er überhaupt einen Ersatz bekommen kann.
Vom zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau Deutschlands geprägt, bereitet mir die zunehmende Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft große Sorgen. Wir brauchen die wertvolle Eigenschaft des Respekts. Respekt ist eine hervorragende Basis gegenüber einer anderen Person. Ich glaube dass diese Eigenschaft sie zu einem besseren Menschen macht. Wut, Frustration und enttäuschte Liebe, wird man in jedem Menschen finden. Das ist aber noch lange keine Grund andere Menschen dafür verantwortlich zu machen.

Autor:

Ursula Hickmann aus Essen-Süd

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