Dafür habe ich keine Zeit gibt es nicht.

Während andere ausgiebig schmökern, spazieren gehen oder einfach mal gar nichts tun, hetzt man gleichsam wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Alltag, gejagt von seinem eigenen Ehrgeiz, ja alles zu schaffen, was von einem erwartet wird. In der Familie. Im Beruf. Wenn man nicht groß darüber nachdenkt, hält man das für in Ordnung. Bis sich das Unheil zusammenbraut.
Man verbringt die Tage wie ein alter Fahrradschlauch, schlaff, porös, immer weicher mit der Zeit. Der Kopf fühlt sich an wie ein Schraubstock. Man schaut jeden Tag kritischer. Manchmal rastet man ohne Grund aus. Ein richtiger Stinkstiefel. Es wird immer schwieriger, sich an schöne Stunden zu erinnern, an denen es einem so richtig gut ging. Aus Gründen des Selbstschutzes will ich an dieser Stelle dazu raten, sich mal die Frage zu stellen: Wie entdecke ich den Faulpelz in mir?
Zuallererst machen Sie sich von dem Gedanken frei, dass Sie unersetzlich sind (jeder ist bekanntlich zu ersetzen). Dann überlegen Sie, welche Arbeiten Sie delegieren können. Zum Beispiel: An den Partner. Die jüngeren Familienmitglieder. Es ist doch nicht einzusehen, dass Sie sich allein abrackern, während andere in Ihrer Umgebung unbekümmert ihren Hobbys nachgehen. Nehmen Sie sich gezielt eine Auszeit und versuchen Sie nur für sich da zu sein. Der Widerspruch folgt allerdings auf dem Fuße. Die ketzerische Frage des Partners, ob es denn wirklich nötig sei…, sollte Sie nicht ins Schwanken über Ihr Vorhaben bringen. Eingefleischte Egomanen verstehen es nämlich großartig ihren eigenen Interessen den Vorrang zugeben.
Also, bleiben sie hart. Nach dem Motto: Heute ist mein Tag… (ich nenne es von jeher „Ursula-Tag“) Alles ist besser, als ein schmuckloses Dasein. Man kann sich nicht über die eigenen Körperkräfte verausgaben und immer wieder neue Kräfte sammeln ohne ausreichende Erholungsphasen. Wenn der Akku leer ist, muss er aufgeladen werden.