Bundestagsabgeordneter beim Praktikum: An der Kasse Gutes tun
"Der Druck nimmt langsam zu", lacht Matthias Hauer. So richtig nervös kann man den CDU-Bundestagsabgeordneten zwar nicht nennen, aber der Dienst an einer Supermarkt-Kasse gehört doch nicht zu seinem Tagesgeschäft. Bei Edeka Hundrieser in Haarzopf hat er ihn jetzt geleistet - für einen guten Zweck.
"Politiker-Kurzpraktikum" nennt sich der Besuch des Abgeordneten aus dem Essener Süd-Wahlkreis. Er möchte hinter die Kulissen eines Unternehmens blicken, den Arbeitsalltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenlernen und Kundenkontakt haben, erklärt er vorab. Günter Hundrieser unterstützt die Aktion gerne und findet es wichtig, dass ein Politiker auf diese Weise "selbst erfährt, was Kassiererinnen und Kassierer leisten".
Vor der halbstündigen Schicht an der Kasse gibt es aber einen Rundgang durch den Edeka-Markt in Haarzopfs Neuer Mitte. Gemeinsam mit Vertretern von Edeka Rhein-Ruhr und der Konzernzentrale erläutert Unternehmer Hundrieser das Konzept des Marktes, die Bedeutung der einzelnen Abteilungen und das Zusammenspiel der Einzelhändler und Dienstleister in der Neuen Mitte.
Dienst bei Edeka Hundrieser in Haarzopf
Mit dabei sind Repräsentantinnen des Verbandes allein erziehender Mütter und Väter, Landesverband NRW e.V. (VAMV NRW). Ihr Projekt "Sonne, Mond & Sterne – ergänzende Kinderbetreuung" hat Matthias Hauer im letzten Jahr kennengelernt und "war davon sehr beeindruckt."
Als bundesweit einzigartig beschreibt der VAMV das Projekt, bei dem "Kinderfeen und Kobolde" die Kinder Alleinerziehender betreuen, wenn das weder die Kita noch der Offene Ganztag tun. Dadurch könnten Alleinerziehende eine Ausbildung machen. "Gerade in der Pflege werden Mitarbeiter dringend gesucht", sagt Antje Beierling vom VAMV-Vorstand. Schon die Ausbildung geschehe im Schichtdienst, und der sei nur zu leisten, wenn es ergänzende Kinderbetreuung gebe.
Hilfe für Kinderfeen und Kobolde
Aber auch die Kinderfeen brauchen Unterstützung, etwa um zu einer Zeit in die Haushalte der Alleinerziehenden zu kommen, wenn öffentliche Verkehrsmittel noch nicht fahren.
Dafür und für gemeinsame Freizeitaktivitäten mit den Kindern, die betreut werden, sollen die in Haarzopf zusammengekommenen 600 Euro verwendet werden. "Kassenzettel gefällig?" Der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer betonte, nicht ganz branchenfremd zu sein: "Meine Mutter war Verkäuferin in einer Bäckerei."Foto: Pf
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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