Bürgerreporterin des Monats März: Christel Wismans
Rezepte für Leckereien wie Joghurt nach Art des Hauses oder der Scholle mit Feldsalat verraten, dass unsere Bürgerreporterin des Monats März sich leidenschaftlich der gutbürgerlichen Küche verschrieben hat. Außerdem widmet sich Christel Wismans der Lyrik, der Fotografie und pflegt viele weitere Hobbys.
Stellen Sie sich kurz vor: Wer sind Sie?
Ich lebe in Emmerich am Rhein, wo ich vor 65 Jahren auch geboren wurde. Ich habe früh geheiratet, und wenn alles gut geht, haben wir in sechs Jahren Goldhochzeit. Wir haben zwei Töchter und drei Enkelkinder. Leider sehen wir uns aber nicht allzu oft, denn sie wohnen weit weg.
Mein erlernter Beruf ist Bankkauffrau. Den habe ich aber aufgegeben, als die Kinder kamen und mich brauchten. Wie sich schnell herausstellte, brauchten mich erst meine Oma, die nebenan in meinem Elternhaus wohnte und später auch meine Eltern.
Ich habe rund 20 Jahre im Service einer Versicherung gearbeitet. Nebenher, oder vielmehr hauptsächlich, wurde ich aber nach und nach Familienmanagerin für vier, später drei Generationen: pflegen, einkaufen, kochen, waschen, bügeln.
Aber fürs Schreiben hatte ich trotzdem immer noch Zeit. Zwar oft nachts, wenn alles schlief, aber Schreiben war und ist für mich ein ideales Anti-Stress-Mittel. Beim Schreiben lasse ich alles hinter mir und tauche ab in eine andere Welt. Dafür opfere ich auch gerne ein paar Stunden Schlaf.
Ich schrieb und bastelte Bierzeitungen, Lieder für Geburtstage und Feiern, Sketche, Spiele, Vorträge, ganze Theaterstücke. Ich war der Entertainer für jede Feier. Nebenher schrieb ich ausführlich auch noch Tagebuch. Rund 25 Jahre Leben festgehalten in einem gebundenen Wälzer auf 574 Seiten.
Warum sind Sie beim Lokalkompass?
Im Juni 2011 bin ich beim LK gelandet. Ich hatte vorher seit 2006 bei OPINIO geschrieben, einer ähnlichen Plattform der Rheinischen Post. Mein Nick damals war „Oma Crissy“. Dort hatte ich gelernt wie es ist, unter kritischen Augen zu schreiben, aufmerksam gelesen und kommentiert zu werden. Und zu lesen, wie andere schreiben. Was sie schreiben.
Auf dieser Schiene habe ich mich damals an mein erstes Buch: Himbeerrote Knallbonbons gemacht: Geschichten über unsere Enkel, Geschichten von früher kurz nach dem Krieg und Weihnachtsmärchen.
Durch eine gemeinsame Bekannte kam es zu einem Interview mit Caroline Gustedt. Sie war es, die mir zum ersten Mal vom Lokalkompass erzählte, und in dem Moment, als ich den LK kennen lernte, fand ich mich selber dort mit großem Artikel und Foto wieder. Wenn das kein Grund war, selber dort anzuheuern…
Ich fühlte mich sehr schnell heimisch hier, das Handling ist einfach, und was ich besonders schätze, ist das sehr rasche, komplikationslose Hochladen von vielen MB-starken Fotostrecken. Und ganz wichtig, die vielen netten Leute, die sich hier im Forum tummeln.
Was schätzen Sie an Ihrer Heimatstadt?
Schwierige Frage. Da hätte ich, wenn ich ehrlich bin, eigentlich mehr contra als pro zu sagen. Aber Sie fragen nach dem pro: Also, ich liebe die neue Rheinpromenade, auch den ausgedünnten, lichten Rheinpark mit dem Spielplatz. Außerdem die Emmericher Südstaaten. Wenn man mit dem Rad bei Sonnenschein neben den Rheinwiesen her über den Damm fährt oder durch die sauberen, hübschen Dörfer Dornick, Vrasselt und Praest kommt, durch die Hetter dann zurückfährt, das ist einfach schön!
Was ist Ihr liebstes Thema?
Eigentlich habe ich kein spezielles Lieblingsthema. Jedes Thema, das mich anspricht und berührt, ist ein Thema für mich. Und dann muss es raus. Und zwar schriftlich. Ich habe viel zu erzählen, also erzähle ich: von tollen Reisen, Abenteuern, Kindern, ich erfinde Personen wie Elfriede Mullfuß und ihren Klaus-Dieter, skurille, schrille Persönlichkeiten, ich schreibe Gedichte, am liebsten über verbotene Liebe wie in den Schlagern von Roland Kaiser. Aber damit bin ich vorsichtig geworden, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie leicht als autobiographisch angesehen werden. Und das muss ja nun nicht sein. Ich schreibe über aktuelle Geschehnisse, die mich bewegen, worüber ich mich aufrege, ab und an stelle ich auch schon mal Rezepte ein. Was halt so kommt. Round about.
Was ist Ihr liebstes Hobby?
Also, schreiben, schreiben und schreiben. Nicht unbedingt reden, aber schreiben immer. Natürlich lese ich auch gerne. Das gehört ja zusammen.
Ich liebe Natur, fotografieren, Kinder, Garten und Reisen, mit meinen Hühner-Freundinnen von der anderen Rheinseite gackern und mit meinem Mann das Rentner-Dasein genießen.
Und mein neues Baby, meine eigene Homepage, die ich selber erstellt und gestaltet habe. Obwohl ich so was eigentlich überhaupt nicht kann…
Was gefällt Ihnen am Lokalkompass?
Der Lokalkompass ist pflegeleicht. Er ist einfach zu bedienen, selbst lange Fotostrecken sind in kürzester Zeit hochgeladen. Ich schätze die Vielfalt der Themen, die Aktualität und die Bekanntschaft mit neuen Menschen. Und der rege Austausch zwischen eigentlich Fremden, die langsam zu virtuellen guten Bekannten, ab und an sogar zu Freunden werden, ist großartig. Und wenn Not am Mann/User ist, hinter dem kleinen, roter Feedback-Fensterchen wartet schon die Hilfe.
Was gefällt Ihnen nicht am Lokalkompass?
Im Großen und Ganzen gefällt mir der LK, wie er ist. Vielleicht ein paar mehr Kategorien, damit man seinen Artikel besser zuordnen kann.
Oder vielleicht mal den einen oder anderen unserer Artikel als Print im regionalen Stadtanzeiger, wie es z.B. auf der anderen Rheinseite gehandhabt wird.
Haben Sie bereits jemanden aus dem Lokalkompass getroffen?
Aber ja, ich habe hier in diesem Forum etliche Menschen kennen gelernt, die ich sehr schätze. Auch persönlich. Manch alte Bekanntschaft aus unserer gemeinsamen OPINIO-Zeit hat sich hier mittlerweile zu Freundschaft vertieft. Übers Schreiben habe ich vor Jahren schon meine „Hühnerfreundinnen“ kennen gelernt, die hier im LK auch bestens bekannt sind: Siglinde Goertz, die auch mein letztes Buch Emmerich in Übersee redigiert hat, Gerda Bruske, Heidi Kelbassa, Monique Kottmann und Wally Artz Odenbach. Die Collage von uns sechs Hühnern hat Wally erstellt! Dann sind da noch Christiane Bienemann aus Kleve, Mac, der großartige Dichter und Cartoon-Zeichner aus Goch, Heidi Tietze-Linskens aus Düsseldorf, Erika Wiegold, und und und.
Beim Lokalkompass und seinen Schreibern fühle ich mich einfach wohl. Hier kann jeder sein, wie er ist.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Kopf hoch und durch. In jedem Ende steckt auch ein neuer Anfang. Such ihn!
Welche Frage wollten Sie schon immer mal in einem Interview beantworten, die aber noch nie gestellt worden ist?
Die Frage nach meinem nächsten Buch. Ich glaube nicht, dass ich noch ein weiteres Buch schreiben werde. Das ist ein kostspieliges Hobby, denn ohne landesweite, professionelle Vermarktung läuft nichts. Und die paar Leute, die meine Bücher gelesen haben und sie toll finden, sind gerne bereit, sie zu preisen – und zu verleihen…
Da schreib ich meine Geschichten doch lieber beim LK!
Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
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