Bürger-Reporterin des Monats Juli: Evelyn Gossmann
Evelyn Gossmann aus Mülheim war unserer Redakteurin Regina Tempel schon lange aufgefallen. Frau Gossmann ist relativ von Anfang an dabei und durchgängig aktiv, vor allem im Bereich Kunst. Sie schreibt gerne Lyrik, malt, gestaltet und veröffentlicht vieles davon hier auf lokalkompass.de. Auf diese Weise hat sie in unserer Community ihren ganz eigenen Fankreis gewonnen.
Stellen Sie sich kurz vor: Wer sind Sie?
Ich bin ein einfaches Mülheimer Mädchen, das seine Heimatstadt liebt. Ausgestattet mit einigen Talenten, die ich außer der Musik gerne immer im Hintergrund lebte, weil ich glaubte, sie seien nicht gut genug. Über Generationen hinweg jedoch gibt es eine künstlerische Ader, die besonders in der Musik ausgelebt wurde. Theater und schöne Künste gehörten jedoch immer fest dazu. Manches traute ich mir nicht zu, fand mich nicht gut genug, oder war zu schüchtern.
Doch das Leben nutzt manche Stolpersteine im Leben dazu, Umwege zu gehen, auf neue Spuren zu bringen. Sie bringen neue Begegnungen mit sich, lassen Freunde finden, die einen ermutigen, und plötzlich wagt man Dinge, an nie man selbst nie geglaubt hätte. Ein neues Lebenskapitel, für das ich nur dankbar bin.
Warum sind Sie beim Lokalkompass?
Ich bin über einen Freund zum LK gekommen, der meinte dass dort der richtige Platz sei mal Texte und Bilder vorzustellen. Na gut dachte ich: das kann ich mal probieren, da sieht dich jemand - und war überrascht über das vielfältige Echo!
Was schätzen Sie an Ihrer Heimatstadt?
Meiner Heimatstadt bin ich eng verbunden, liebe einfach alles, besonders die Altstadt. Links und rechts - das silberne Band der Ruhr bietet herrliches Grün am Fluss.
Was ist Ihr liebstes Thema?
Ohje, das ist schwer zu beantworten. Eigentlich trage ich das Herz nicht unbedingt auf der Zunge - aber in mir sprudelt ein Brunnen, der sich in Texten und Bildern versucht zu personifizieren. Eher bin ich ein stiller, genauer Beobachter all dessen, was uns umgibt.
Was ist Ihr liebstes Hobby?
Musik und Kunst in jeder Form. Früher spielte der Gesang auch eine ganz große Rolle. Ich saß oft stundenlang am Klavier, spielte und sang... das war quasi eine Familienkrankheit, die mich erfüllte und stets neu inspirierte. Gerne hätte ich Musik studiert, doch damals hieß es: das kannst du immer noch, lern' erst was Bodenständiges. So blieb es bei dem Hobby, denn das Leben geht oft ganz andere Wege als wir planen.
Was gefällt Ihnen am Lokalkompass?
Am LK gefällt mir, dass jeder normale Bürger die Möglichkeit bekommt, sich dort mit dem Thema seiner Wahl einzubringen - auf Dinge hinzuweisen die ihm am Herzen liegen, die ihm auffallen, aufmerksam machen, sensibilisieren für etwas das in der Umgebung passiert, aber nicht unbedingt jedermann von sich aus wahrnimmt - oder eine neue Sicht auf gewisse Dinge zu bekommen. Sich einfach umzuschauen was oft durch andere Menschen vor Augen geführt, aufmerksam gemacht, sich über jedes Thema ausgetauscht werden kann - das ist schon eine prima Sache. Manches lernt man mit anderen Augen zu betrachten oder kann dazu beitragen, unscheinbare Nachrichten zu hinterfragen, tiefer zu schauen, vielleicht zu helfen oder zu verändern.
Was gefällt Ihnen nicht am Lokalkompass?
Was mir weniger gefällt - aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung - dass manche Menschen manchmal Bemerkungen oder Antworten schreiben, die besser in einer PN erörtert oder angesprochen werden sollten.
Haben Sie bereits jemanden aus dem Lokalkompass getroffen?
Ich habe nur Leute aus dem LK getroffen, die zu dem AutorenInnen- und KünstlerInnenkreis gehören, bei dem ich Mitglied bin - der Mülheimer Lesebühne. Andere Treffen sind für mich auch kaum möglich da ich Rollifahrerin bin, und meine Zeit der kreativen Dinge wegen - die mir sehr am Herzen liegen - auch knapp bemessen ist.
Doch das erfüllt mich.
Wer mag, kann gerne an jedem zweiten Freitag eines ungeraden Monates unsere Lesebühne, bei der auch immer Kunstwerke ausgestellt werden, im Hotel Handelshof besuchen. Dort waren auch schon Leutchen aus dem LK zu Gast - man tauschte sich aus, das war echt schön.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Mein Lebensmotto hat sich sicher einige Male geändert, da ich in meinem Leben schon einige schwere Aufgaben zu bewältigen hatte. Inzwischen bin ich dankbar für jeden guten Tag, halte jeden Moment für wichtig. Heute gilt für mich:
Tu erst das Nötige,
versuch' dann das Mögliche,
und plötzlich schaffst du das Unmögliche.
denn am Ende jeden Tunnels wartet ein Licht.
Zudem sollte man nicht auf besondere Momente warten, denn jeder Moment des Lebens ist wichtig, kann ein ganz besondere sein. Doch leider erkennt man das oft erst später. Wie : Vorwärts leben - und rückwärts verstehen... das ist so.
Wenn ich heute zurückblicke ergibt sich viel Klarheit über früher nebelige Dinge.
Welche Frage wollten Sie schon immer mal in einem Interview beantworten, die aber noch nie gestellt worden ist?
Warum ich der Mensch bleiben will, der ich bin... lieber im Hintergrund, an sich arbeiten, Tiefen des Lebens verstehen... Gemeinsamkeit, Mitmenschlichkeit, Akzeptanz hoch schätzen - egal wer, was oder wie jemand ist.
Fotos: R. und Manfred Wrobel
Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
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