Abschluss der zehnten Notfallmedizinische Sommerakademie endete mit großer Übung

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Alarm für die Feuerwehr Essen am verganenen Samstag: An der U-Bahn Endhaltestelle der U11 an der Messe Essen ist ein Zug ungebremst in den Bahnhof eingefahren und am Ende der Stecke mit einer dort bereitgestellte U-Bahn kollidiert. Der Fahrer und einige Fahrgäste sind verletzt. Obwohl es sich nur um eine Übung handelte, wirkte das Szenario sehr echt: Blutverschmierte Verletze und Scheiben der U-Bahn und überall liegen, nach Hilfe rufende, Verletzte herum. Die Polizei, die Feuerwehr und die Hilfsorganisationen eilen zur Einsatzstelle. Eine Gruppe junger Mediziner übernimmt mit den Rettungskräften die Erstversorgung der Verletzten im U-Bahnschacht, eine weitere Gruppe richtet im oberen Bereich des Bahnhofes eine Verletztensammelstelle ein. Es herrscht höchste Anspannung – doch zum Glück ist alles nur eine Übung.

Schon im Vorfeld zu dieser Übung lernten die angehenden Mediziner in der Sommerakademie Notfallmedizin mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Morgens stand für die 30 Studierenden der Medizinischen Fakultät Essen stets Theorie auf dem Stundenplan, nachmittags kamen neuste Simulatoren und realistisch geschminkte Simulations-Patienten zum Einsatz, welche die verschiedenen Notfallsituationen simulierten. Am Ende einer jeder Sommerakademie steht eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, den in Essen tätigen Hilfsorganisationen und der Polizei auf dem Programm. Und dieses Mal ging es in den U-Bahnschacht. „Wir simulieren bewusst den späteren Arbeitsalltag von Notfallmedizinern, die unter größtem Druck Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können“, erläuterte Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, das Procedere.

Ein Teil der insgesamt 30 teilnehmen Studierenden schlüpfte dabei in die Rolle der Unfallopfer innerhalb und außerhalb der Bahn. So konnten die angehenden Ärzte unmittelbar spüren, was es bedeutet, auf akute medizinische Hilfe angewiesen zu sein. Die anderen Teilnehmer schlüpften in die Rolle des Notarztes, welcher die notfallmedizinische Versorgung der „Verunfallten“ sicher zu stellen hatten. Unterstützung erhielten sie dabei von den erfahrenen Rettungskräften des Rettungsdienstes der Stadt Essen mit seinen beteiligten Hilfsorganisationen. Die mit insgesamt 120 Einsatzkräften vor Ort waren. Der Tunnel an der Endhaltestelle der U11 Messe West/Süd Gruga bot die besten Voraussetzungen für eine realistische Großübung unter erschwerten Bedingungen: Es ist eng, dunkel und kalt und der unebene Boden erschwert die Arbeit der Rettungskräfte zudem. Und die Besonderheit dieser Übung bestand darin, den laufenden U-Bahnbetrieb nicht zu Stören. Einige zufällig anwesende Fahrgäste der U11 konnten dem bunten Treiben, diesmal erlaubterweise zusehen. Nach dem ersten kleinen Schrecken, zollten sie den Einsatzkräften Respekt für Ihre Arbeit.

Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und seit zehn Jahren Initiator der Sommerakademie zog zum Ende der Übung folgendes Fazit: „Die Übung ist für die angehenden Mediziner eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Es gibt ihnen die Selbstsicherheit, theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden zu können. Dies bestätigen uns die Teilnehmer früherer Sommerakademien immer wieder.“

Und so ging auch diese Jubiläumsübung für die Teilnehmenden Medizinstudenten mit jeder Menge Eindrücke und der Erkenntnis, das Rettungsdienst neben dem Notfallmedizinischem Wissen auch Teamarbeit ist, zu Ende.

Autor:

Wolfgang Schieren aus Gelsenkirchen

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