Zwischen Spieltag 4 und 5: Serien über Serien

Rechtzeitig zur englischen Woche stellen deutsche Mannschaften unter Beweis, dass sie die englische Tugend des Elfmeterverschießens beherrschen. Zunächst in Serie in den europäischen Wettbewerben, zuletzt bei der Partie von Bayer Leverkusen gegen Borussia Möchengladbach. André Schürrle setzte in der 70. Minute einem absurden Spiel die Krone auf, welches die Leverkusener an einem guten Tag zweistellig hätten gewinnen können. Stattdessen: 1:1.

Es war auf jeden Fall das Wochenende der Serien und der gebrochenen Serien. Die Bayern legen den besten Saisonstart aller Zeiten hin. Eintracht Frankfurt ist mit vier Siegen zum Auftakt nicht nur Tabellenzweiter, sondern auch der beste Aufsteiger aller Zeiten. Und dass zwei Mannschaften nach vier Spieltagen bereits fünf Punkte vor der Konkurrenz liegen, ist mindestens außergewöhnlich.

Rekordverdächtig tritt auch Fortuna Düsseldorf auf. Ist ein Aufsteiger jemals mit vier Spielen ohne Gegentor gestartet? Statistiker, meldet euch! Man dürfte in der Landeshauptstadt mit dem Sportlichen zufrieden sein, weniger jedoch mit dem was auf den Rängen passiert. Bei den anhaltenden Schmähungen vieler Fans gegen den DFB halten die Düsseldorfer Verantwortlichen aus Angst vor Geldstrafen ihre dünnen Börsen mittlerweile äußerst verkrampft fest. In der vergangenen Woche ging bereits der Appell raus, solch bösen Worte bitte zu unterlassen.

Deftiges Vokabular hatte man am späten Samstagnachmittag irgendwie vermisst, als Borussia Dortmund mit dem 2:3 beim Hamburger SV nach gut einem Jahr mal wieder eine Niederlage in der Bundesliga kassiert hatte. Dabei hatte Jürgen Klopp durchaus Überheblichkeit in den eigenen Reihen ausgemacht, sein Grinsen jedoch nicht abgestellt. Über den Sieg herrschte in Hamburg doppelte Freude: Die Serie von 36 Spielen ohne Niederlage bleibt vorerst in den Händen des Bundesliga-Dinos. Und der BVB, der darf am Dienstag gegen Eintracht Frankfurt ran. Höchste Zeit, dass die Serie der Hessen reißt.