Topspiel zwischen FC Bayern und BVB im Fokus des 28. Spieltags
Die Fußball-Augen auf der ganzen Welt blicken am Samstagabend Richtung München. Dort empfängt der Tabellenzweite und Deutsche Meister FC Bayern den Tabellenführer Borussia Dortmund. Derweil lohnt sich an diesem Wochenende aber auch der Blick nach Schalke, Stuttgart und vor allem Mönchengladbach, das eine sehr wegweisende Pressekonferenz gegeben hat.
Bei all den vielen Randgeschichten ist eines vor dem Spitzenspiel in der Bundesliga einfach festzuhalten: Der Deutsche Rekordmeister aus München steht unter Zugzwang. Präsident Uli Hoeneß brachte es dieser Tage auf den Punkt. Ein Heimsieg sei alternativlos! Kein Wunder, angesichts dessen, dass der BVB in der Tabelle zwei Punkte vor dem FCB steht. Würden die Dortmunder gewinnen, stiege die Wahrscheinlichkeit bei dann nur noch sechs auszustehenden Partien sehr, was die Meisterschaftschancen anginge.
FC Bayern setzt sich im DFB-Pokal nur knapp gegen Zweitligisten durch
Dass die Lage beim FC Bayern angespannt ist, hat nicht nur mit den Folgen des 1:1 vor einer Woche in Freiburg zu tun, sondern auch mit dem Abschneiden im DFB-Pokal unter der Woche. 5:4 hieß es am Ende gegen den Zweitligisten FC Heidenheim. Wohlgemerkt nach 90 Minuten und nicht nach Elfmeterschießen.
Zwar mussten die Münchener sehr lange in Unterzahl spielen, weil Niklas Süle nach Videobeweis und wegen einer Notbremse die Rote Karte sah. Doch selbst die spätere 4:2-Führung war kein beruhigendes Polster. Robert Lewandowski, der zunächst nur auf der Bank saß, erzielte kurz vor Spielende nach einem berechtigten Handelfmeter den 5:4-Siegtreffer.
Mehrere Fragezeichen beim Personal des Tabellenführers BVB
Die Bayern sind angeschlagen oder zumindest nicht so souverän, wie man es von ihnen kennt. Immerhin kehren aber wohl die zuletzt angeschlagenen Manuel Neuer sowie David Alaba zurück ins Team. Die Personalien spielen bei beiden Mannschaften eine große Rolle. Schließlich hat auch der BVB mit einigen Ausfällen oder zumindest Fragezeichen zu kämpfen.
Achraf Hakimi fällt definitiv (bis Saisonende) aus. Fragezeichen gibt es noch hinter Paco Alcacer, Lukasz Piszczek und Abdou Diallo. Marco Reus, der am vergangenen Wochenende wegen der Geburt seiner Tochter fehlte, ist hingegen dabei.
Kamera-Rekord fürs Topspiel
Auf ihn und die anderen Protagonisten werden übrigens 25 statt wie üblich 19 bis 21 Kameras gerichtet sein. Außerdem kommt eine Drohne zum Einsatz, ebenso wie eine Flycam. Eine Kamera, die hinter den Toren steht und besonders spektakuläre Bilder in Slowmotion einfangen kann, gibt es ebenso wie eine weiterentwickelte Eckfahnen-Kamera. Das Top-Spiel wird in 205 Ländern übertragen. 16 internationale Sender berichten direkt live vor Ort. Die Rahmenbedingungen für ein Fußballfest sind also schon einmal gegeben.
Gefeiert werden soll auf Schalke spätestens am Saisonende - und zwar der Klassenerhalt. Zwar steht der S04 auf Platz 14 und hat sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. Doch angesichts der noch zu erwartenden Gegner im Endspurt um Frankfurt, Leverkusen, Dortmund und Hoffenheim, um nur vier Beispiele zu nennen, wird es wohl ein Ritt auf der Rasierklinge.
Schalke im DFB-Pokal ausgeschieden
Insbesondere vor dem Hintergrund der ständig sich wiederholenden harmlosen Auftritte. Zwar hat Interims- und Jahrhunderttrainer Huub Stevens der Mannschaft einimpfen können, nun tatsächlich immer über 90 Minuten zu kämpfen und das Pokalspiel unter der Woche gegen Werder Bremen (0:2) war auch spielerisch etwas besser als der Auftritt am Sonntag zuvor in Hannover beim 1:0-Sieg. Doch überzeugen, geschweige denn Tore schießen oder gewinnen fällt Schalke nach wie vor ungemein schwer.
Einfacher wird es an diesem Samstag nicht, wenn die Eintracht aus Frankfurt sich vorstellt. Selbst dann nicht, wenn die SGE auf Mittelstürmer Sebastien Haller verzichten muss. Die Frankfurter spielen eine starke Saison. Nicht nur in der Europa League, wo am Donnerstag das Viertelfinal-Hinspiel bei Benfica Lissabon ansteht. In der Bundesliga steht das Team von Trainer Adi Hütter mittlerweile auf Platz vier, der zur Champions-League-Teilnahme berechtigt.
Personal-Probleme beim S04: Stevens setzt auf U23-Mann
Während die Eintracht vor Selbstvertrauen strotzt und eventuell nur auf zwei bis drei Stammspieler verzichten muss, gehen dem S04 die Optionen aus. Mark Uth spielt diese Saison gar nicht mehr. Ebenso wie Alessandro Schöpf, der bereits länger ausfällt. Weston McKennie spielt ebenfalls noch keine Rolle, während Daniel Caligiuri und Amine Harit immerhin seit über einer Woche wieder im Mannschaftstraining sind. Doch Spieler wie Hamza Mendyl, Nabil Bentaleb oder Rabbi Matondo, für die in Summe fast 35 Mio. Euro ausgegeben wurde, dürfen derzeit nur in der U23 trainieren (und spielen). Stevens setzt lieber auf U23-Spieler wie Jonas Carls (saß im Pokal erstmals auf der Bank) oder Nassim Boujellab, der sogar zuletzt sein Startelf-Debüt als Spielmacher (!) feierte.
Dass die SGE auf Platz vier steht, liegt mit an der sportlichen Talfahrt von Borussia Mönchengladbach. Die „Fohlenelf“ ist nach einer starken Hinrunde in der Rückrunde förmlich eingebrochen. Dennoch kam die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn und frischem Pokal-Halbfinalisten Werder Bremen überraschend. Der Anlass: Trainer Dieter Hecking muss am Saisonende gehen.
Marco Rose folgt in Gladbach wohl auf Dieter Hecking
Dabei hatte Sportdirektor Max Eberl erst noch im Herbst mit Hecking verlängert. Nun sei er aber zu dem Entschluss gekommen, eine strategische Neuausrichtung anzustreben. Eine mündliche Einigung mit einem Nachfolger gäbe es schon, sagte Eberl nach der Pressekonferenz. Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass Marco Rose von RB Salzburg im Borussia-Park aufschlagen wird. Rose war in Europa begehrt und unter anderem auch beim VfL Wolfsburg und dem FC Schalke 04 ein Kandidat für die nächste Saison.
In der ist übrigens unklar, in welcher Liga der VfB Stuttgart und der 1. FC Nürnberg spielen. Am Samstag treffen beide nun aufeinander. Der Tabellen-16. vermeldete vor dem Heimspiel gegen den Tabellen-17. ein ausverkauftes Stadion. Derzeit steht der FCN vier Punkte hinter dem Relegationsplatz. Die Rechnung ist also schnell und einfach: Wenn der Club noch eine Chance auf den Klassenerhalt haben möchte, darf er nicht verlieren. Der VfB hingegen könnte dafür sorgen, zumindest nicht mehr direkt absteigen zu können.
Abstiegskampf pur in Duisburg
Dieses Schicksal droht dem MSV Duisburg in der 2. Liga. Die „Zebras“ sind mittendrin in einem spannenden Abstiegskampf. Als Tabellen-17. beträgt der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz vier Zähler. Zum Relegationsplatz sind es immerhin nur zwei Punkte. Hinter dem MSV steht der FC Ingolstadt, der unter der Woche nach nur vier Monaten Trainer Jens Keller entlassen hat - und nun in Duisburg gastieren muss. Mehr Abstiegskampf geht nicht.
Weit weniger Spannung verspricht das Duell zwischen Jahn Regensburg und dem VfL Bochum am Freitagabend. Beide stehen im gesicherten Mittelfeld der Tabelle und haben weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun. Dennoch könnte der VfL, der auf zahlreiche Spieler verzichten muss, etwas für seine Auswärtsstatistik tun. In 13 Spielen auf fremden Platz gelangen erst zwei Siege!
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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