Spieltag 23: Pomade vorm Viertelfinale

"Sie müssen nicht mehr alle Gegner abschlachten", hatte Ben Redelings vor dem Spiel des FC Bayern gegen Werder Bremen orakelt. Und am Ende Recht behalten: Beim 1:6 hatte die Mannschaft von Thomas Schaaf den Tabellenführer zumindest bis zum Anpfiff am Rande einer Niederlage. Zu Redelings' Ehrenrettung sei gesagt, dass er bei ziemlich vielen Paarungen des 23. Spieltages mindestens von der Tendenz her richtig lag.

So auch beim Abstiegsendspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG 1899 Hoffnungslosheim, das von einem Essener (Sascha Mölders) entschieden wurde. Bemerkenswert ist, dass Jupp Tenhagen, der zweite prominente Tipper beim Steilpass, hier ebenfalls auf einen Heimsieg gesetzt hatte. Das Lieblingsspielzeug von Mäzen Dietmar Hopp dürfte bald zerfleddert in der Ecke liegen. Und so wird Tim Wiese mit einem Jahr Verspätung vermutlich doch noch zu Real Madrid wechseln, weil's besser als zweite Liga ist. Tenhagen: "In Hoffenheim wird er bestimmt nicht mehr Fuß fassen."

Das Gegenteil gelingt möglicherweise nun doch einem anderen Kandidaten auf der Streichliste für ein Engagement in der Bundesliga: Jens Keller! Denn Schalke lebt noch dank des Doppeltorschützen Joel Matip. Der Verteidiger versenkte seinen Siegtreffer gegen Fortuna Düsseldorf mindestens so cool wie einst Andrea Pirlo den Ball beim Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale 2012 zwischen Italien und England.

Und Borussia Dortmund? Die Schwarz-Gelben agierten, wie von Redelings erwartet, bei Borussia Mönchengladbach pomadig wie so häufig in den vergangenen Monaten vor wichtigen Aufgaben. Deshalb ist die Hoffnung groß, dass die Mannschaft von Jürgen Klopp dem FC Bayern am Mittwochabend im Pokal mindestens so gefährlich werden kann, wie zuletzt der SV Werder Bremen.