Spektakuläres Nachspiel auf Schalke - FC Bayern demontiert BVB

Suat Serdar (l.) erzielte für Schalke gegen Eintracht Frankfurt den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, ehe er in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz flog. | Foto: Gerd Kaemper
  • Suat Serdar (l.) erzielte für Schalke gegen Eintracht Frankfurt den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, ehe er in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz flog.
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[/b]Dramatik in der Nachspielzeit und unschöne Szenen nach Abpfiff gab es am 28. Bundesliga-Spieltag auf Schalke. Derweil nahm der neue Tabellenführer Bayern München den bisherigen im vermeintlichen Spitzenspiel auseinander. Selbiges taten Mainz 05 und TSG Hoffenheim mit ihren Gegnern.

Eintracht Frankfurt war beim S04 durch einen sehenswerten Treffer von Ante Rebic früh in Führung gegangen. Anschließend verhinderten ungenaue Abschlüsse und Pech durch eine wohl falsche Schiedsrichterentscheidung bei einem vermeintlichen Foulspiel von Schalkes Jeffrey Bruma im Strafraum an Rebic eine höhere Führung.

Frankfurt überrollte Schalke zu Beginn

Doch auch so hatten die königsblauen Anhänger in den ersten 15 Minuten das Gefühl, dass das Heimspiel in einem Debakel enden könnte. Es kam anders, weil die Gastgeber zum einen kurz danach durch den besten Schalker an dem Samstag, Suat Serdar, zum Ausgleich kamen und zum anderen eine kämpferisch gute Leistung boten.

Häufig war das Spiel wegen einiger Foulspiele unterbrochen. Viele Torchancen gab es nicht. In der zweiten Halbzeit tauchte der S04 nur einmal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Auf der anderen Seite verhinderte ein abermals gut aufgelegter Torhüter Alexander Nübel das 1:2.

Frankfurt-Siegtreffer per Elfmeter in der 99. Spielminute

Das fiel dann aber später doch noch. In der neunten (!) Minute der Nachspielzeit. Per Elfmeter. Nachdem der Videobeweis bemüht worden war. Der Schiedsrichter hatte auf Handspiel von Daniel Caligiuri entschieden. Mit der Entscheidung war beim S04 niemand einverstanden. Caligiuri monierte vorher geschubst worden zu sein, wodurch er das Gleichgewicht verlor und noch dazu wäre der Ball erst gegen seine Schulter gegangen und von dort erst gegen die Hand. Schiedsrichter Sascha Stegemann sah es anders.

Der pfiff nach dem verwandelten Elfmeter von Rebic gar nicht mehr erst an. Dass es zu der viel diskutierten Elfmeterszene kam, lag übrigens auch an einem übermotivierten und harten Einsteigen von jenem starken Serdar, der sich unmittelbar neben dem Strafraum ein Foulspiel leistete – und wegen der zweiten Gelbe Karte des Feldes verwiesen wurde. Den Freistoß flankten die Frankfurter nicht in den Strafraum, sondern legten mit einem Trick das runde Leder quer auf Kostic. Der schoss – und traf Caligiuri.

Schalke-Trainer Huub Stevens beschimpft Journalisten

Später, nach dem Spiel, gab es ein weiteres, unschönes Nachspiel. Ein Journalist fragte Stevens sachlich, ob das Foulspiel von Serdar trotz Vorbelastung und wegen der Strafraumnähe in Summe nicht unglücklich gewesen sei. Der Schalke-Trainer verlor daraufhin nach und nach die Contenance und setzte zu einem Monolog an, der in die Geschichte eingehen dürfte und sowohl sich als auch dem Verein Schaden zufügte.

„Geh weg. Du bist lächerlich. Von dir beantworte ich keine Fragen mehr. Für Interview-Anfragen brauchst du auch nicht mehr ankommen wie vor zwei Wochen. Machst hier auf großen Jungen. Ne, ne, ne, geh weg. Du hast keine Fußball-Vernunft“, sagte Stevens unter anderem, gestikulierte dabei immer wieder abfällig mit seinen Händen und ignorierte diesen Journalisten anschließend. Weil er tatsächlich auch andere Fragen nicht mehr von diesem Journalisten zuließ, wiederholten die Kollegen aus Solidarität diese. „Mach den Papagei von der Schulter weg“, antwortete Stevens daraufhin lachend. Doch schon längst war niemandem mehr zu Lachen zumute, ehe der S04-Jahrhunderttrainer auch noch sagte. „Schreib morgen, was du willst. Ich bin in zwei Monaten eh weg.“

FC Bayern führte bereits zur Halbzeitpause 4:0

Weg ist die Tabellenspitze für Borussia Dortmund. Der BVB verlor sang- und klanglos mit 0:5 beim bisherigen Verfolger Bayern München, der die Tabellenspitze im Sturm eroberte. Bereits zur Halbzeitpause führte der Deutsche Meister mit 4:0.

Die Schwarz-Gelben enttäuschten auf ganzer Linie. Sowohl Trainer Lucien Favre, als auch Manager Michael Zorc sowie Kapitän Marco Reus waren enttäuscht und angefressen. Deutliche Worte fielen dementsprechend nach Abpfiff. Noch nie verlor ein Tabellenführer so deutlich. Noch dazu waren sich alle einig, dass die Niederlage sogar in der Höhe verdient war.

Bürki verhindert noch höhere Niederlage für den BVB

Kein Wunder, denn BVB-Torhüter Roman Bürki hatte eine noch höhere Niederlage mehrmals verhindert. Der Gegner hingegen war natürlich in Feierstimmung. Kurios: Trotzdem ist in der Meisterschaft noch alles offen. Denn trotz der Klatsche ist Borussia Dortmund nur einen Punkt hinter dem FC Bayern in Lauerstellung. Das Momentum spricht allerdings klar für den Deutschen Rekordmeister.

Klar waren auch die Siege vom FSV Mainz 05 (5:0 gegen den SC Freiburg) sowie der TSG Hoffenheim (4:0 beim FC Augsburg). Furios war zudem noch der 4:2-Sieg von RB Leipzig bei Bayer Leverkusen, obwohl die Bayer-Elf zwischenzeitlich 2:1 führte.

MSV Duisburg wieder Tabellenletzter

Weder furios noch siegreich war das Wochenende für den MSV Duisburg und für den VfL Bochum. Im Gegenteil. Der MSV verlor das so wichtige Abstiegskampfduell gegen den Tabellenletzten FC Ingolstadt 2:4. So tauschten beide Klubs ihre Plätze und haben nun gemeinsam zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz 16 und fünf Zähler auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz.

Der VfL Bochum verlor das Mittelfeld-Duell bei Jahn Regensburg 1:2 und setzt damit in 2019 seine Talfahrt fort. In der Rückrunden-Tabelle ist der VfL Vorletzter. Nur der MSV Duisburg sammelte noch weniger Punkte. Angesichts von bislang 35 gesammelten Punkten scheint der VfL zwar nicht mehr in Abstiegsgefahr zu geraten. Herausfordern sollte er es trotz großer Verletzungssorgen aber nicht zu sehr.

Autor:

Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

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