Marcel Maltritz: Warum der BVB im Topspiel RB Leipzig auf Augenhöhe begegnet
„Englische Woche“ in der Bundesliga. Sowohl am Dienstag (17. Dezember) als auch am Mittwoch (18. Dezember) findet der vorletzte Spieltag in 2019 statt. Die Fußball-Fans bekommen mit Borussia Dortmund gegen RB Leipzig einen echten Leckerbissen geboten. Steilpass-Tipper Marcel Maltritz (41) räumt vor dem Top-Spiel mit einem Irrglauben auf.
„Klar, wenn RB Leipzig gewinnt, steht die Mannschaft schon sieben Punkte vor Borussia Dortmund. Das wäre dann eine Hausnummer“, stimmt Maltritz zu, dass der BVB mehr unter Zugzwang steht als der Tabellenführer.
Ein Sieg von RB Leipzig käme keiner Vorentscheidung gleich
Andererseits hätte ein solcher Vorsprung nicht zwingend etwas zu bedeuten. „Borussia Dortmund hatte in der vergangenen Saison noch mehr Vorsprung auf den FC Bayern München und hat es trotzdem noch aufgeholt. Ein möglicher Sieg von RB Leipzig käme als keiner Vorentscheidung im Meisterschaftskampf gleich.“
Marcel Maltritz hat beim Steilpass-Tippspiel auf einen 2:1-Auswärtssieg für die „Bullen“ aus Sachsen getippt. Sein prominenter Steilpass-Kollege, Erik Stoffelshaus (49), glaubt übrigens eher an ein 1:1-Unentschieden.
Marcel Maltritz: "Julian Nagelsmann ist beeindruckend"
Ganz gleich, wie es ausgeht: Für Marcel Maltritz steht fest, dass die Leipziger definitiv Chancen auf den Titel in der Beletage haben. „Es ist schon beeindruckend, was Trainer Julian Nagelsmann da herauszaubert. Da andere Teams schwächeln, hat RB definitiv die Chance, Deutscher Meister zu werden.“
Maltritz findet aber nicht, dass die Nagelsmann-Truppe souverän an der Tabellenspitze thront. „Dafür geht in der Bundesliga-Spitze einfach zu eng zu. Leipzig spielt viel unheimlich viel Tempo und richtig gut. Aber eine Schwächephase gab es noch nicht, die der FC Bayern und der BVB schon hatten.“
BVB stärker als zuletzt - für Maltritz liegt es nicht nur an der Systemumstellung
Insbesondere Borussia Dortmund ist laut dem 41-Jährigen wieder voll in der Spur. Liegt es einfach nur daran, dass Trainer Lucien Favre (62) das System umgestellt hat? Der BVB spielt seit einigen Wochen mit einer Dreier-Abwehrkette und Julian Brandt (23) auf einer defensiveren zentralen Position als zuvor. „Das wäre zu einfach es nur darauf zu schieben. Die Spieler sind schließlich dieselben“, widerspricht Maltritz, der auch nicht glaubt, dass die Mannschaft jetzt stärker ist, weil das System den Stärken der Spieler angepasst wurde.
„Vielleicht wurden sich intern Gedanken gemacht. Aber wir haben nicht umsonst schon zu Saisonbeginn gesagt, dass es ein richtig gutes Team ist und der BVB um Titel mitspielen kann“, so der Ex-Bochumer. Für ihn spielen genauso „manchmal Glück und Selbstvertrauen“ eine Rolle. „Da kommen viele Komponenten zusammen.“ Deswegen glaubt der ehemalige Abwehrspieler auch, dass beide Teams „auf Augenhöhe aufeinandertreffen. Da gibt es keinen Favoriten.“
Maltritz: Die Unterschiede zwischen dem BVB und RB Leipzig sind nicht so groß
Obwohl RB mit einer unfassbaren Offensive auftrumpfen kann. Wenn der BVB eine Schwäche hat, dann eher in der Defensive. Das will Maltritz aber auch nicht so stehen lassen. „Natürlich spielt RB Leipzig mit einem unglaublichen Tempo. Aber in der Dortmunder Abwehr spielen auch Hochkaräter. Außerdem hat der BVB nur drei Gegentore weniger kassiert und fünf weniger erzielt. Die Unterschiede sind also nicht so groß.“
Genauso wenig übrigens wie in der Champions League - weder, was die Begegnungen der deutschen Teams angeht, noch was den Titel betrifft, wie Maltritz findet.
Marcel Maltritz: "Alle deutschen Teams haben in der Champions League Chancen aufs Viertelfinale"
„Für alle deutschen Teams sind die Gegner machbar. Beim FC Bayern muss man natürlich sofort an das Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea in München denken. Paris Saint-Germain spielt zwar mit sehr starken Spielern, aber da wird der BVB auf Augenhöhe begegnen - und das Duell zwischen José Mourinho und Julian Nagelsmann könnte an der Außenlinie lustig werden. Für RB Leipzig wartet eine Riesenchance auf das Weiterkommen. Auf der einen Seite der schnelle Angriffsfußball von RB und auf der anderen Seite das eher defensivere Spiel von Mourinho.“
Ganz gleich, wo man in Europa hinschaut, jedes Top-Team hat seine Probleme (gehabt). Entweder in der Liga, oder aber in der Champions League. „Ich sehe derzeit keinen Top-Favoriten, weil keiner so dominant auftritt, wie man es sonst gewohnt ist.“
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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