Unruhe in Dortmund
Marcel Maltritz: Chemie zwischen BVB und Favre stimmt nicht
Ist die Deutsche Meisterschaft entschieden? Ja, sagt der prominente Steilpass-Tipper Marcel Maltritz (41). „Das lässt sich der FC Bayern jetzt nicht mehr vom Brot nehmen.“ So beschäftigt Fußball-Deutschland derzeit eher die Personalie Lucien Favre (62), der mit seinen Aussagen nach der Niederlage im Spitzenspiel für Unruhe rund um den BVB gesorgt hat und alte Diskussionen hat neu aufkommen lassen.
Die derzeitigen „Geisterspiele“ sind für Marcel Maltritz „wie vermutlich für jeden anderen auch: anders und es macht nicht so ein Spaß. Das wirkt irgendwie halbwahr“, so der ehemalige Profi des VfL Bochum. „Es hat etwas von einer Trainingslager-Atmosphäre“, so der 41-Jährige weiter.
Marcel Maltritz: Heimvorteil in der Bundesliga ist weg
Für den gebürtigen Magdeburger ist klar, dass der „Heimvorteil weg ist. Seit die Bundesliga wieder spielt, gab es kaum Heimsiege.“
In der Tat: Am 26. Spieltag siegte nur der BVB daheim (4:0 gegen Schalke), am 27. Spieltag nur Hertha BSC (4:0 gegen Union Berlin) und der FC Bayern (5:2 gegen Eintracht Frankfurt) und am 28. Spieltag konnten zu Hause nur die TSG Hoffenheim (3:1 gegen den 1. FC Köln) und Fortuna Düsseldorf (2:1 gegen Schalke) jubeln.
Borussia Dortmund: Trainer Lucien Favre sorgt für Unruhe
Apropos BVB: Trainer Lucien Favre sorgte nach der Niederlage gegen den FC Bayern (0:1) mit kryptischen Aussagen für Wirbel, die er, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (60) UND Sportdirektor Michael Zorc (57) am Folgetag gegenüber unterschiedlichen Medien versuchten richtig einzuordnen. Demnach soll Lucien Favre nicht angedeutet haben, nach der Saison womöglich vorzeitig aus seinem bis Sommer 2021 gültigen Vertrag aussteigen zu wollen. Stattdessen wolle man sich nach der Saison zusammensetzen und wie immer dann die absolvierte Spielzeit analysieren. Der Trainer würde bleiben.
Es passte aber ins Bild. In das Bild, das die Öffentlichkeit von Lucien Favre in den vergangenen Jahren gewonnen hat. Der heute 62-Jährige ist ein guter bis sehr guter Trainer. Für den Sprung nach ganz oben reicht es aber nicht. Mal, weil der Gegner, wie jetzt der FC Bayern, einfach zu stark ist. Immer mal wieder aber auch, weil er in entscheidenden Momenten taktisch nicht nachvollziehbare Entscheidungen trifft, die den Spielausgang entscheidend beeinflussen.
Marcel Maltritz: Fußstapfen von Jürgen Klopp beim BVB nach wie vor sehr groß
Marcel Maltritz glaubt, dass man ihm mehr Zeit geben müsste. „Die Fußstapfen von Jürgen Klopp in Dortmund sind nach wie vor sehr groß. Doch auch unter ihm lief es anfangs nicht einfach.“
Für den ehemaligen Profi des VfL Bochum würde die Diskussion um Lucien Favre übrigens zu kurz gedacht sein. „Im Erfolg bekommt die Mannschaft das Lob. Im Misserfolg ist der Trainer schuld.“
Marcel Maltritz: Chemie zwischen Lucien Favre und BVB stimmt nicht
Allerdings gibt der einstige Innenverteidiger zu, dass „die Chemie irgendwie nicht immer zu stimmen scheint. Es gibt immer wieder Zwischentöne und dann ist irgendwann Platz zwei mit den Ambitionen auch nicht gut genug.“
Angesichts dessen, dass der FC Bayern München jetzt sieben Punkte Vorsprung auf den BVB hat, „ist der Meisterschaftskampf unter normalen Umständen entschieden“, sagt Marcel Maltritz. Wie es in Dortmund über den Sommer hinaus weitergeht, ist derzeit unklar. Wenn Lucien Favre tatsächlich seinen Vertrag erfüllen will und darf, glaubt Marcel Maltritz nicht, dass er eine „Lame Duck“ wird.
„Es wird, wenn überhaupt, nur Probleme mit Spielern geben, die sowieso hinten dran oder unzufrieden sind. Ansonsten will jeder Spieler Erfolg haben.“
Für den 41-Jährige sei dennoch klar, dass „im Hintergrund Gespräche geführt werden. Kein Verein ist so blauäugig und geht ohne einen Plan in das letzte Vertragsjahr.“ Dass dann Spekulationen um die Zukunft und einen Nachfolger auftreten werden, „ist klar“, so Marcel Maltritz. „Das sind dann aber Spekulationen und alle sind Profis genug.“
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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