"Schalke 04 für Klugscheißer": Steilpass verlost fünf Exemplare
Königsblaue Kuriositäten
Wie kam der Papst ins Schalker Tor? Das erklärt Ulrich Homann, Autor von "Schalke 04 für Klugscheißer", im "Steilpass"-Interview. Das Buch versammelt auf 104 informativen und unterhaltsamen Seiten "populäre Irrtümer und andere Wahrheiten" über die Knappen. Wer Neues über Königsblau lernen will: Der Steilpass verlost fünf Exemplare.
Schon zu Beginn des Buches wird deutlich, dass Sie im Herzen ein Schalker sind. Wie wird man als Essener zum Knappen-Fan?
Homann: Ich habe als Kind in Katernberg gewohnt und damit näher an der Glückauf-Kampfbahn als an der Hafenstraße. Vor allem aber war das eine Vater-Sohn-Geschichte. Der Vater erzählt immer wieder vom Verein, irgendwann nimmt er das Kind mit ins Stadion und dann ist man drin. Eigentlich stellt sich aber die Frage, wie man in den 60er-Jahren überhaupt Schalke-Fan werden konnte. Denn während Rot-Weiss Essen gut spielte und die Westkurve mit ihren vielen Fahnen immer ein toller Anblick war, war Schalke eher eine Leidensgemeinschaft. Einmal haben die acht Wochen lang kein Tor geschossen und ich habe gedacht, dass das völlig normal wäre. Als dann wieder ein Tor fiel, war ich völlig verblüfft.
Pabst im Tor, Papst im Stadion
Warum ein Buch für Klugscheißer und was ist der Unterschied zwischen einem Klugscheißer und einem Besserwisser?
Homann: Ich bin mir gar nicht sicher, ob es da wirklich einen großen Unterschied gibt. Aus meiner Sicht ist ein Klugscheißer jemand, der zu einer Sache immer noch eine zusätzliche Geschichte erzählen kann. Bei der Recherche zu diesem Buch habe ich versucht, die Geschichte hinter den (bereits bekannten) Geschichten zu finden. Und wer das Buch gelesen hat, kann hinterher (noch) mehr über Schalke erzählen.
In der zweiten Auflage gibt es eine Korrektur im Kapitel über den "Papst im Tor". Was ist da passiert?
Homann: Ich habe den "Pabst" mit dem "Papst" verwechselt, und das kam so: Anfang der 70er-Jahre hatte Schalke den Torhüter Helmut Pabst als zweiten Torwart und damit als Vertreter für Norbert Nigbur verpflichtet. Dann war ja auch einmal der echte Papst im Stadion. Das wollte ich in Verbindung bringen und so ist das Kind in den Brunnen gefallen. Ich hätte ein Vermögen gewettet, dass sich der Torhüter wie das katholische Kirchenoberhaupt schreibt und habe das nicht mehr nachgeprüft. Nach der Veröffentlichung haben sich natürlich die echten Klugscheißer gemeldet und ich bin froh, dass wir den Fehler mit dem "Papst im Tor" jetzt in der zweiten Auflage korrigieren konnten.
"Mut zur Lücke"
Rudi Assauer kommt im Buch nicht vor. Warum nicht?
Homann: Rudi Assauer war als Mensch und als Manager so bekannt, dass jeder denkt, ihn zu kennen. Es gibt ja schon so viele Bücher über Schalke und in allen wurde über ihn geschrieben. Ich habe gedacht, dass es nicht mehr nötig sei, diese Geschichten noch einmal zu erzählen. Das ist mir jetzt unangenehm, aber man braucht bei so einem Projekt ja auch den Mut zur Lücke. Heute würde ich das aber anders machen.
Wird es also noch ein Buch von Ihnen über Schalke geben?
Homann: Mit ein bisschen Nachdenken würden mir sicher noch 50 bis 60 Geschichten einfallen. Aber es wird keinen zweiten Schalke-Band geben. Gerade arbeite ich mit meinem Freund Günther Pohl an dem Band "VFL Bochum für Klugscheißer". Mal sehen, was danach kommt.
"Schalke 04 für Klugscheißer“ ist im Klartext-Verlag erschienen und unterhält auf 104 Seiten mit launigen Anekdoten, wenig bekannten Fakten und ungewöhnlichen Perspektiven rund um die "Knappen". Das Buch kostet 12,95 und ist auch in den Leserläden unserer Anzeiger/Funke Mediengruppe erhältlich.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.