Keller-Knaller für Schalke – bekommt Mainz den Zorn des BVB zu spüren?
Bereits am Freitagabend eröffnen Nürnberg und Schalke den 29. Bundesliga-Spieltag. Während der Tabellenführer aus München erst am Sonntag eingreift, will Borussia Dortmund am Samstag vorlegen.
Seit fast vier Jahrzehnten pflegen die Fans vom 1. FC Nürnberg und FC Schalke 04 eine Freundschaft. So sehr, dass in der Hinrunde bei einer gigantischen Choreografie das Vereinslogos des Gegners in der Nordkurve des S04 zu sehen war und umgekehrt. Zumindest eine große Choreografie soll es dieses Mal, wenn beide in der Rückrunde erneut aufeinandertreffen, wieder geben. Ein Freundschaftsspiel ist es aber nicht – obwohl beide Teams mit Sondertrikots auflaufen werden.
Der gemeinsame Ausrüster macht es möglich. So orientierten sich beide Klubs am Design des jeweils anderen. Zweimal pro Saison ist das den Bundesligateams gestattet. Der S04 machte davon zum ersten Mal zum Ende des Jahres 2018 von Gebrauch, als der Bergbau feierlich verabschiedet wurde. Nun also in Nürnberg aus Freundschaft erneut.
Freundschaft zwischen Nürnberg und Schalke muss 90 Minuten ruhen
Auf dem Platz wird von so viel Freundschaft und gegenseitiger Liebe nichts zu sehen sein. Für beide Teams geht es um sehr viel. Für die Nürnberger bietet sich die vielleicht letzte Chance, zumindest rechnerisch am Saisonende noch einen Nicht-Abstiegsplatz zu belegen. Der S04 hingegen könnte mit einem Auswärtserfolg zumindest etwas die Nerven beruhigen und den direkten Abstieg ohne Relegation fast zu den Akten legen.
In der Hinrunde gewannen die Königsblauen gegen am Ende dezimierte Cluberer 5:2. Damit schossen die „Knappen“ ein Fünftel ihrer gesamten Saisontore in nur einem Spiel. So, wie sich beide Mannschaften zuletzt präsentierten, ist am Freitagabend nicht mit einem erneuten Torfestival zu rechnen. Der FCN ist ineffektiv und der S04 ungefährlich. Dazu kommt, dass nur drei Teams daheim mehr Gegentreffer kassierten als die Nürnberger, während die Schalker sich unter Trainer Huub Stevens zumindest defensiv stabilisiert haben und schwerer zu knacken sind.
Wie präsentiert sich der BVB nach der 0:5-Klatsche von München?
Schwer zu knabbern hatte der BVB an der 0:5-Klatsche in München am vergangenen Samstag. Die Deutlichkeit und ihre Folgen trafen die Dortmunder schwerer, als der Verlust der Tabellenspitze. Die ist nämlich nur ein Punkt entfernt.
Doch Gerüchte machen die Runde, wonach Trainer Lucien Favre sowohl in der Halbzeit vom München-Spiel, als es bereits 0:4 stand, als auch danach eine für die Spieler zu ruhige und sachliche Analyse von sich gab. Es knirscht im schwarz-gelben Gebälk.
BVB hat in der Abwehr außen nach wie vor Probleme
Auch wegen noch einiger Fragezeichen beim Personal. Zwar könnte beispielsweise Paco Alcacer zurückkehren und auch Julian Weigl mal wieder in der Innenverteidigung aushelfen. Doch nach wie vor machen vor allem die Außenverteidigerpositionen Sorgen. Kann der FSV Mainz 05, der in Auswärtsspielen diese Saison nicht gerade viel Gefahr versprüht, diese ausnutzen oder bekommt er den gesamten Zorn von Reus und Co. zu spüren?
Zornig ging es beim FC Bayern diese Woche nur einmal zu. Dafür aber gewaltig. Robert Lewandowski und Kingsley Coman lieferten sich eine handgreifliche Auseinandersetzung. Trainer Niko Kovac bestätigte einen Zwischenfall, aber ebenso, dass es keine Gelstrafe gebe, weil sich alle ausgesprochen hätten.
Gelingt Fortuna Düsseldorf erneut eine Überraschung gegen den FCB?
Kovac muss am Sonntag in Düsseldorf wohl auf Franck Ribéry verzichten, der diese Woche krankheitsbedingt fehlte. Apropos Düsseldorf, da war doch etwas. Richtig. In der Hinrunde überraschte die Fortuna trotz 1:3-Rückstand noch mit einem 3:3-Remis in München. Es war der vorläufige Tiefpunkt für den FCB, eine Zäsur, wie Kovac selbst auf der Pressekonferenz am Freitag zugab. Kann das Team aus der Landeshauptstadt nochmal überraschen, so wie sie es größtenteils schon die gesamte Saison über tut?
Überraschend war das 4:4 im Nachholspiel des MSV Duisburg unter der Woche gegen den 1. FC Köln. Überschattet wurde das Zweitliga-Spiel zwischen dem Tabellenletzten und dem Tabellenersten vom Herzinfarkt des Vaters von Köln-Trainer Markus Anfang, den er kurz vor dem Spiel erlitt. Der Vater musste reanimiert werden und liegt seitdem im künstlichen Koma. Die Situation sei immer noch ernst, doch es bestehe Grund zur Hoffnung, erklärte Anfang Junior am Freitag auf einer Pressekonferenz.
Vater von Köln-Trainer Markus Anfang erlitt beim Spiel in Duisburg einen Herzinfarkt
So rücken die sportlichen Dinge in den Hintergrund, wenngleich am Montag in der 2. Liga das Top-Duell zwischen den beiden Absteigern Köln und Hamburg, Erster gegen Zweiter, steigt. Sportliche Sorgen hat der MSV, der um den Klassenerhalt bangen muss. Die Duisburger haben vier Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz 16 und auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz 15. Apropos Relegationsplatz: Der Gegner, SC Paderborn, liegt nur drei Punkte hinter Rang drei und rechnet sich somit noch Chancen auf die 1. Liga aus.
Die hat der VfL Bochum schon lange aufgeben müssen. Das Jahr 2019 ist eine einzige Talfahrt. Mittlerweile steckt der VfL sogar fast wieder im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf Rang 16 beträgt nur noch acht Zähler. Schrumpft er nach dem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Greuther Fürth weiter?
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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