Kantersieg vom BVB sorgt für Trainer-Rausschmiss bei Hannover 96
Nach dem VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen hat Hannover 96 die dritte Trainer-Entlassung der laufenden Bundesliga-Saison vollzogen. Auch, weil Borussia Dortmund den Niedersachen eine schmerzhafte Niederlage beifügte. Bayern München und Borussia Mönchengladbach bleiben am Tabellenführer aber dran. Der S04 muss wochenlang verletzungsbedingt auf drei weitere Spieler verzichten.
Als Achraf Hakimi Borussia Dortmund in der 24. Spielminute gegen Hannover 96 mit 1:0 in Führung schoss, rechneten alle Beobachter damit, dass der Gegner einbrechen würde. Tat er aber nicht. Im Gegenteil. Der BVB hatte große Mühe gegen den Tabellenvorletzten. Dem fehlte aber die allerletzte Durchschlagskraft, wenngleich die Hannoveraner nach dem Rückstand wussten, Druck aufzubauen.
BVB trifft dreimal in sieben Minuten
Der fehlte zu Beginn der 2. Halbzeit zunächst auf beiden Seiten. Ehe der Tabellenerste plötzlich binnen sieben Minuten dreimal effektiv zuschlug. Zwischen der 60. und 67. Spielminute erhöhten die Schwarz-Gelben durch Mario Götze, Marco Reus und Raphael Guerreiro mit jedem Torschuss auf 4:0. Danach nahmen die Dortmunder das Tempo aus dem Spiel heraus, wodurch die Gäste sogar kurz vor Spielende noch zum Ehrentreffer kamen. Axel Witsel stellte in der Nachspielzeit den alten Vier-Tore-Vorsprung aber wieder her.
Thomas Doll neuer Trainer bei Hannover 96
Für Hannover-Trainer André Breitenreiter war die zwölfte Niederlage im 19. Saisonspiel die letzte. Er wurde - wie erwartet - entlassen. Mit nur zwei Siegen und fünf Unentschieden steht das Team von der „Leine“ genauso schlecht wie Aufsteiger Nürnberg (verlor 1:2 in Mainz) da und ist nur wegen des „besseren“ Torverhältnisses nicht Tabellenletzter.
Am Sonntagabend (27. Januar) verkündete die Hannoveraner bereits den Nachfolger, der mit Thomas Doll kein Unbekannter ist. Doll war im August 2018 beim ungarischen Spitzenklub Ferencvaros Budapest entlassen worden und zuvor in der Bundesliga beim Hamburger SV und dem BVB Trainer.
Lewandowski verschießt Bayern-Elfmeter
Borussia Dortmund konnte den Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Verfolger Bayern München aber nicht ausbauen. Bayern München gewann 4:1 (1:1) gegen den VfB Stuttgart, hatte dabei aber auch Glück. Beim Stand von 2:1 vergaben die Gäste eine hochkarätige Chance auf den Ausgleich, bekamen im Gegenzug einen (berechtigten) Foulelfmeter gegen sich gepfiffen, den Robert Lewandowski aber an den rechten Außenpfosten schoss.
Neunte VfB-Niederlage im zwölften Spiel unter Markus Weinzierl
Am Ende gewann der FCB trotzdem verdient, auch wenn der VfB zwischenzeitlich wunderschön zum 1:1 ausgleichen konnte und ein Eigentor unterlief. Der Deutsche Rekordmeister zog zum Spielende nochmals das Tempo an und traf noch durch Leon Goretzka und Lewandowski. Letzterer steht mit nun zwölf Toren auf Platz zwei der Torjägerliste, die Luka Jovic von Eintracht Frankfurt anführt (13).
Vier Tore zwischen Hertha BSC und Schalke
Bereits am Freitagabend bekamen die Fußball-Fans ein unterhaltsames Spiel in Berlin zum Auftakt des Spieltags zu sehen. Am Ende trennten sich Hertha BSC und der FC Schalke 2:2 (2:2) unentschieden. Nicht nur wegen der vier Treffer wurde viel geboten. In einem rassigen, teils überharten Spiel hatten beide Teams die Gelegenheit zu gewinnen.
Stambouli und Schöpf fallen wochenlang verletzt aus
Dabei überraschte der S04 im positiven Sinne mit einer Kombination aus viel Leidenschaft und „trotzdem“ guten und schnellen Ballstafetten. Dennoch haderten die Königsblauen nach Spielende. Dreimal mussten die „Knappen“ verletzungsbedingt wechseln, zweimal müssen sie lange Zeit auf Spieler verzichten. Steven Skrzybski zog sich ohne Fremdeinwirkung einen Muskelfaserriss zu und wird „nur“ zwei bis drei Wochen ausfallen.
Rekik mit bösem Tritt gegen Schöpf
Schlimmer erwischte es Benjamin Stambouli, der sich bei einem Kopfballduell einen Jochbeinbruch zuzog. Der neue Kapitän, seit Torwart Ralf Fährmann auf der Bank sitzt, muss operiert werden und wird erst Ende Februar mit einer Spezial-Maske wieder spielen können. Am schlimmsten aber erwischte es Alessandro Schöpf, der von Hertha-Abwehrspieler Karim Rekik ein heftiges Foulspiel gegen gegen das linke Knie einstecken musste.
S04 fehlen sechs Spieler gegen Gladbach
Rekik, der nur Gelb statt Rot sah, sprach später von einem unglücklichen Unfall, bei dem er Schöpf nicht verletzen wollte. Der Schalker aber zog sich einen Außenbandriss und eine Kapselverletzung zu. Ob operiert oder konservativ behandelt wird, steht noch nicht fest. So oder so fällt der österreichische Nationalspieler aber acht bis zehn Wochen aus. Für den S04 herbe Rückschläge, fallen mit Guido Burgstaller, Breel Embolo und Amine Harit bereits drei wichtige Spieler aus. Nun sind es mindestens beim nächsten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach bereits sechs potentielle Stammspieler.
Gladbach bleibt Tabellendritter
Apropos Mönchengladbach: Die Borussia bleibt an den ersten beiden Teams der Liga dran, tat sich beim 2:0 gegen den FC Augsburg aber lange Zeit schwer. Die Treffer fielen erst in der 78. und 93. Spielminute. Trotzdem bleibt der Tabellendritte nur drei Zähler hinter dem FC Bayern. Zudem blieb Gladbach-Torhüter zum neunten Mal ohne Gegentreffer. Kein anderer Bundesliga-Torwart spielte diese Saison häufiger zu Null.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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