Ist Tusem reif für den Aufstieg?
In dieser Saison könnte es klappen. Handball-Zweitligist Tusem Essen steht kurz vor dem Aufstieg. Wir sprachen mit Tusem-Sprecher Stephan Krebietke:
1. Wie schätzt Ihr Eure Chance auf den Aufstieg ein?
Also: erstmal ist und bleibt unserer Planung die, dass wir erst in ein, zwei Jahren in die 1. Liga aufsteigen. Sollte es aber tatsächlich so sein, dass wir am Ende der Saison so überragend wie jetzt da stehen, nehmen wir den Aufstieg gerne in Kauf. Wir sind hier schließlich alles Sportler. Wir wollen den sportlichen Erfolg und natürlich wollen wir das dann auch mitnehmen. Außerdem, wenn wir den Aufstieg dieses Saison schaffen würden, haben unsere Fans und unsere Sponsoren auch verdient, dass wir in die höhere Spielklasse wechseln.
2. Ist der TUSEM finanziell bereit für die erste Liga?
Wir haben derzeit einen, für die erste Liga zu kleinen Etat und werden unseren Etat auch nicht auf die Schnelle um eine Million steigern können. Sicherlich ist es möglich, den Etat kurzfristig im fünfstelligen Bereich aufzustocken, aber damit ist er ziemlich wahrscheinlich immer noch nicht groß genug für die erste Liga.
Klar kommen in der höheren Spielklasse auch Gelder rein, mit denen man sicher rechnen kann. Höhere Zuschauerzahlen bei Heimspielen, die wir durch unsere Vergleichswerte aus unserer Zeit in der ersten Liga abschätzen können. Hinzu kommen Fernsehgelder und natürlich haben wir die Hoffnung auf größere Sponsoren, die mit Bandenwerbung und so weiter bei uns einsteigen. Aber wir geben kein Geld aus ohne zu wissen, dass wir es auch sicher bekommen. Heißt, was wir nicht unseren wirtschaftlich soliden Weg aufgeben.
Natürlich würden wir uns reinknien und die Ärmel hochkrempeln. Von Vorteil ist es auch, dass die meisten unsere Spieler mit gutem Entwicklungspotenzial schon jetzt bis 2014 vertraglich gebunden sind. Aber wir haben ein paar Positionen offen und müssten unseren Kader verstärken. Für die erste Liga braucht man teilweise auch eine andere Qualität an Spielern als für die Zweite. Deswegen halten wir weiter die Augen offen und gucken ersteinmal, wo der Zug jetzt hingeht. Man kann den einen oder anderen Spieler von Absteigern, insolventen Vereinen oder aus dem Ausland auch noch kurzfristig im Juni holen.
3. Kann der TUSEM mit dem aktuellen Kader in der ersten Liga sportlich mithalten?
Wir haben auch in diesem Jahr nicht damit gerechnet, dass wir soweit oben stehen würden. Ziel war und ist ein einstelliger Tabellenplatz. Vom Etat her würde ich uns auch eher im Mittelfeld der zweiten Liga sehen. Diese Saison haben wir natürlich bisher sehr gut gespielt und haben zu Beginn der Saison ein zwei Spiele gegen potenziell stärkere Gegner glücklich gewonnen. Das hat uns einen positiven Spirit gegeben und den haben wir dann auch in die anderern Spiele mitgenommen. So konnten wir uns in viele Begegnungen reinkämpfen. Alles in allem haben wir ein paar tolle Jung,s die ein großes Entwicklungspotenzial haben und auf die wir auch weiterhin setzen wollen. Dazu gehört auch der kürzlich neu verpflichtete Juniorennationalspieler Julius Kühn. Aber fest steht: Geld wirft Tore. Also müssen wir in der ersten Liga auch mehr investieren, denn unser Ziel bleibt es, mit dem Namen TUSEM, der schon jetzt eine großen Stellenwert in der Handball-Welt hat, in der ersten Liga Fuß zu fassen und nicht direkt nach der Aufstiegssaison wieder zurück in die zweite Liga zu gehen.
Wir wollen langfristig fester Bestandteil der ersten Liga werden. Bei einem jetzigen Aufstieg werden wir sicherlich alles probieren, um uns in der ersten Bundesliga zu halten, aber wir werden keine unnötigen Risiken deswegen eingehen.
Aktuelle Informationen und Spielergebnisse des TUSEM finden sie im Internet unter: www.tusemessen.de
Autor:Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr |
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