Ihre Passion gilt dem Turniertanz

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Wer tanzen können möchte, wie es derzeit die Promis und Profitänzer bei Let‘s Dance zeigen, der sollte am besten Mitglied in einem Tanzsportverein werden. Mit dem Haarzopfer Verein casino blau-gelb, aus dem schon viele erfolgreiche Paare im Turniersport hervorgegangen sind, haben wir einen solchen mal etwas genauer unter die Lupe genommen.

Es ist schon spät als wir dem Verein einen Besuch abstatten. An der Neuen Mitte Haarzopf gelegen, ist er zentral und gut zu erreichen.
Durch laufende Kurse werden wir vom Latein B-Turniertanzpaar Kerstin Helmerdig und Philipp Kudella geführt und können schonmal erste Blicke erhaschen auf einen Gesellschaftstanzkreis, bevor es in die geheiligten Hallen bzw. auf das geheiligte Parkett einen Raum weiter geht. Hier üben schon fleißig einige Paare die neuesten Schritte und Choreografien und versetzen uns damit ins Staunen. Das sieht ganz schön kompliziert aus, was dort getanzt wird!
Um direkt mit einem gängigen Vorurteil aufzuräumen: Schnippisch oder gar von oben herab, werden auch Tanzunerfahrene beim casino blau-gelb nicht behandelt. Man begegnet uns freundlich und möchte uns den Turniertanz als Sport näher bringen.
Und das ist Turniertanz allemale, denn wer auf Haltung, Fußtechnik, Körperspannung, Schrittfolge und eine exzellente Darbietung vor den Wertungsrichtern achten muss, der kommt ganz schön ins Schwitzen. Was im Fernsehen leicht und einfach aussieht, ist in Wirklichkeit harter Arbeit, viel Disziplin und Ausdauer geschuldet.
Das bestätigen uns auch Kerstin Helmerdig und ihr Tanzpartner Philipp Kudella. Die beiden tanzen bereits seit zehn Jahren zusammen und sind aktuell in der SEN HGR II B-Latein beheimatet.
„Es ist schon Arbeit bis es so schön aussieht, aber man wächst in den Turniersport hinein“, so Helmerdig auf die Frage, ob es schwer ist, mit dem Turniertanz anzufangen. Einig sind sich beide Tänzer: Nur wer wirklichen Spaß am Tanzen und auch Lust hat, an sich zu arbeiten, der sollte mit dem Turniertanz beginnen. „Man benötigt viel Ausdauer, eigentlich nicht nur am Anfang, sondern die ganze Tanzkarriere lang“, berichtet Kudella.
Paare die also professioneller tanzen lernen möchten, beginnen mit dem Basic Training. Das heißt: einem Grupppentraining zur Verbesserung der Schritte, Haltung, dem Ausdruck usw. „Am Anfang muss man natürlich erst einmal üben und sich hineinfinden in den Turniertanz“, so Helmerdig. Das könne schonmal zu ein wenig Frustration führen, mit der man auch lernen müsse umzugehen. Trotzdem sind sich beide Partner einig: Die Veränderungen sind schon nach einigen Trainingseinheiten deutlich zu sehen.
Sind die „Vorbereitungen“ abgeschlossen, startet man in sogenannten Klassen. Das geht von der D-zur S Klasse, der absoluten Profitanzklasse. In der D- und C-Klasse müssen sich die Teilnehmer noch an sogenannte Schrittbegrenzungen halten, d.h. dass nicht alles, was man vielleicht schon gelernt hat, getanzt werden darf. „Das hat den Vorteil, dass man lernt, wie man die Basics wirklich gut und richtig tanzt, bevor es zu besonders schweren Figuren geht, wie zum Beispiel aktuell bei uns in der B-Klasse“, so Helmerdig. Der Aufstieg von einer in die andere Klasse ist komplex, eine Mischung aus Punkten und Treppchenplatzierungen geben den Ausschlag.
Für die Tänzerinnen und Tänzer heißt das: viel zu üben, auf vielen großen und kleinen Turnieren in ganz Deutschland zu tanzen.
Den Tänzern immer zur Seite stehen die Tanzsporttrainer, die meist selbst sehr erfolgreiche Turniertänzer sind.
Wie auch bei casino blau-gelb Trainer Sascha Wakup und Partnerin Ann-Katrin Bechtold. Mit sechs Jahren angefangen zu tanzen, hat Wakup sein erstes Turnier bereits mit 13 Jahren getanzt. Zur Zeit ist das Paar aktiver deutscher Vizemeister im Standard Hauptgruppe II. National tätig als Trainer ist Wakeup erster Ansprechpartner, wenn es mal mit Schritten und Technik nicht so klappt. Denn neben dem Gruppentraining haben Turniertänzer auch die Möglichkeit, in Privatstunden das Gelernte zu vertiefen und auf das Paar abgestimmte Choreografien zu entwickeln.
Ein wenig Selbstbewusstsein gehört zum Tanzen aber auch dazu!
„Da muss man sich ein dickes Fell zulegen, aber mit der Zeit, lernt man, auch damit umzugehen, wenn die Wertungsrichter und andere Paare einen begutachten“, so Kudella.
Am meisten freuen sich die Paare, wenn sie, nachdem die unteren Klassen abgeschlossen wurden, in Turnierkleidung tanzen können. Mit Strass besetzt machen die Outfits und der Schmuck dann so einiges her. „Das ist fast wie ein Kunstwerk“, verrät uns Helmerdig. „Da benötigt man als Dame schonmal etwas mehr Zeit im Bad, denn man möchte ja für ein Turnier gut aussehen!“
Doch es geht im Verein nicht immer nur ums Tanzen, denn auch die Gemeinschaft wird groß geschrieben.
Bei verschiedenen Feiern im Jahr und auch auf Turnieren lernt man schnell Gleichgesinnte kennen.
Mit vielen positiven Eindrücken verabschieden wir uns. Und wissen schon jetzt: Wir probieren das Ganze auch einmal aus...
Fotos: Markus Decker

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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