Steilpass-Finale 2019 mit Willi Lippens, Martin Kree, Oli Hilbring, Marcel Maltritz und Erik Stoffelshaus
Geballte Fußballkompetenz, Cartoonist und 120 Gäste sehen Steilpass-Finale 2019 erneut im Deutschen Fußballmuseum

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Willi Lippens, Erik Stoffelshaus, Martin Kree, Marcel Maltritz und Oli Hilbring gaben sich die Ehre. Auf Einladung der WVW/ORA-Anzeigenblätter fand zum dritten Mal in Folge das Steilpass-Finale im Deutschen Fußballmuseum statt. Am Freitag (31. Mai) kamen somit 120 Bürgerreporter in den Genuss, DFB-Schätze zu sehen, Fußball-Philosophen zu lauschen, VIP-Tickets bei Quizfragen zu gewinnen und noch dazu einen Rückblick der etwas anderen Art auf die abgelaufene Bundesliga-Saison zu erleben.

„Ich war, glaube ich, noch nie so gerne in Dortmund.“ Erik Stoffelshaus verabschiedete sich mit einem breiten Grinsen in die Nacht. Der gebürtige Mülheimer und ehemalige Teammanager des FC Schalke 04 hatte bereits zuvor am Abend die 09 Zwischenrufe souverän gemeistert, als er im Deutschen Fußballmuseum, das bekanntlich in Dortmund steht, über einen Teil seiner Vergangenheit sprach. Das gefiel nicht jedem der über 120 Gäste, die zu Teilen anscheinend glühende BVB-Anhänger waren.

Marcel Maltritz und Willi Lippens bekommen viel Applaus

Dieselben applaudierten übrigens kräftig, als der ehemalige VfL Bochum-Profi Marcel Maltritz aufgerufen wurde. Der ehemalige Abwehrspieler bekam - neben Willi Lippens - deutlich den meisten Applaus. Dem 40-Jährigen, der nach einem kurzen Abstecher ins VfL-Management mittlerweile ein eigenes Unternehmen nach seiner Spielerkarriere aufbaut, war etwas peinlich berührt, als er als lebende Legende bezeichnet wurde. Maltritz steht immerhin in der Jahrhundert-Elf der Bochumer. „Bei allem Respekt vor dem Alter von Michael „Ata“ Lambeck, aber das ist für mich eine lebende Legende“, zeigte der knapp 30 Jahre jüngere Maltritz großen Respekt vor dem Mann, der 518 Mal für den VfL auflief.

Auf fast 400 für Rot-Weiss Essen kommt Willi „Ente“ Lippens. Der Sohn einer deutschen Mutter und eines niederländischen Vaters zeigte sich beim Fußball-Talk ähnlich forsch und trickreich, wie zu seinen besten Zeiten als linker Flügelstürmer. „Die heutigen Zweikämpfe sind doch gar keine mehr. Da ist doch kein Gift und keine Aggressivität hinter. Die fallen doch alle viel zu schnell“, so Lippens, der ganz nebenbei natürlich offenbarte, sich über einen Aufstieg „seines“ Ex-Klubs in der kommenden Saison zu freuen.

Martin Kree verrät sein Geheimnis beim Verteidigen

Martin Kree, der im Aufsichtsrat des VfL Bochum sitzt und als Abwehrspieler mit Borussia Dortmund so ziemlich alles gewann, was es zu gewinnen gibt, verriet, wie er die Spiele früher angegangen ist. „Spielen wir fair oder nicht fair, habe ich meinen Gegenspieler immer gefragt. Es wurden dann immer faire Spiele“, so Kree mit einem Schmunzeln, der in seiner Karriere keinen einzigen Platzverweis hinnehmen musste.

Kree war übrigens der Meinung, dass - angesprochen auf das Champions-League-Finale am Samstag (1. Juni) zwischen Tottenham Hotspur und dem FC Liverpool - „wahrscheinlich 90 Prozent hier im Saal glauben und/oder hoffen, dass Liverpool gewinnt. Ansonsten würde Jürgen Klopp sein drittes Champions-League-Finale verlieren…“

Erik Stoffelshaus: Über Mülheim, und S04 nach Toronto und Moskau

Verlieren kannte Stoffelshaus in seiner Zeit bei Lokomotive Moskau übrigens kaum. Knapp zwei Jahre war der Mülheimer bis zum vergangenen Winter Sportdirektor in der russischen Hauptstadt. Im ersten Jahr gewann das Team, in dem mittlerweile unter anderem Jefferson Farfan und Benedikt Höwedes spielen, den Pokal. Ein Jahr später folgte die Meisterschaft, 14 Jahre nach der bis dato letzten. Noch länger her ist bekanntlich die auf Schalke. „Ich hätte Domenico Tedesco noch eine Chance und ihm noch ein drittes Jahr gegeben, um dann zu gucken, was sich tut“, nahm Stoffelshaus den im Frühjahr entlassenen Trainer der Königsblauen in Schutz.

An Maltritz hat er übrigens indirekt ungute Erinnerungen. Schließlich gewann der VfL Bochum 2007 mit 2:1 gegen Schalke, das mehr Fans im Stadion der Bochumer hatte als anders herum. Während die Bochumer dem Klassenerhalt sehr nahe kamen, weil Maltritz das 2:1 präzise vorbereitete, patzte der S04 im Rennen um die Meisterschaft - und sollte sie bekanntlich als Tabellenführer noch verspielen. Und das alles drei Spieltage vor Schluss. „Sicherlich eines meiner Highlights, neben meinem Tor gegen Standard Lüttich im Uefa-Cup“, so Maltritz. Damals setzten sich die Belgier nur wegen der Auswärtstorregelung durch.

VIP-Tickets für Revierklubs zu gewinnen

Die geballte Fußball-Kompetenz meisterte jede Frage der Moderatoren Martin Dubois und Raphael Wiesweg souverän. Ähnlich stark präsentierten sich die vielen Bürgerreporter bei den Quiz-Spielen zwischendurch, als neben Fußbällen und Fußball-Bücher unter anderem sogar VIP-Tickets für Rot-Weiss Essen, den VfL Bochum, Schalke 04 und Borussia Dortmund mittels Sportfragen vergeben wurden.

Zu diesem Zeitpunkt war das Catering des Deutschen Fußballmuseum schon längst auf Betriebstemperatur. Essen und Getränke waren an den Platz gebracht worden. Zuvor hatten die Gäste die (verbotene) Möglichkeit, den extra herausgeholten WM-Pokal von 2014 neben sich zu haben. Anfassen war zwar verboten. Erinnerungsfotos durften aber selbstverständlich gemacht werden. Der neue 3D-Film unter anderem mit Leroy Sané und Thomas Müller wurde ebenso gezeigt. 45 Minuten Vorlaufzeit für die Gäste waren da schon fast zu wenig, um all die vielen anderen DFB-Schätze im Fußballmuseum genauestens unter die Lupe zu nehmen.

Cartoonist Oli Hilbring blickt lustig auf die Saison zurück

Apropos unter die Lupe nehmen: Der bekannte Cartoonist Oli Hilbring war ebenfalls prominenter Gast und stellte seinen ganz eigenen Saison-Rückblick vor. Der gebürtige Bochumer und Schalke-Fan (war somit in bester Gesellschaft zu Stoffelshaus) brachte einige Male das Publikum zum Lachen, als er seine Zeichnungen mit den überdimensional großen Nasen und seinem ganz speziellem Humor präsentierte. So sollte Steak-Liebhaber Franck Ribéry gesagt worden sein, dass er beim Ferrero Rocher das goldene Papier weglassen sollte oder Domenico Tedesco im Supermarkt an der Kasse keine Punkte beim Payback-Verfahren findet.

Autogramme und Fotos wurden dagegen beim Ausklang in der „Mixed Zone“ reichlich gefunden. Den Gästen gefiel es - nicht nur Stoffelshaus, der noch einmal nach Dortmund wiederkehren möchte. Da das Deutsche Fußballmuseum gleich zu Beginn der Veranstaltung verkündete, dass das Steilpass-Team auch 2020 wieder gerne gesehen ist, steht einer Wiederholung eines bunten Abends nichts im Wege.

Die Anekdote des Abends war definitiv die von Willi 'Ente' Lippens.

Autor:

Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

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