Coronavirus-Krise
Ex-Schalke-Manager Erik Stoffelshaus von S04-Lage erschrocken
Die Anzeichen verdichten sich, wonach die Fußball-Bundesliga an dem Wochenrunde um den 9. Mai wieder beginnt, zu spielen. Dementsprechend würden die Klubs auch die letzte Rate der TV-Rechteinhaber zugespielt bekommen, auf die Großteile dringend angewiesen sind, um liquide zu bleiben. Wie zum Beispiel auch der FC Schalke 04, der wegen der Coronavirus-Folgen bereits von einer existenziellen Bedrohung gesprochen hat. Für den ehemaligen S04-Manager und aktuellen Steilpass-Tipper Erik Stoffelshaus ist die extrem bedrohliche Lage bei den Königsblauen nicht nachvollziehbar.
Erik Stoffelshaus (49) arbeitete zwischen 1998 und 2009 in verschiedenen Funktionen für den FC Schalke 04. Der gebürtige Mülheimer macht keinen Hehl daraus, dass schon damals die „Knappen“ chronisch klamm waren und durchaus kostspielige Transfers getätigt wurden. Doch, dass die Königsblauen derzeit so schlecht dastehen, dass selbst Dauerkarten-Inhaber sowie Logen-Besitzer gebeten werden, auf anteilige Rückzahlungen für die vier ausbleibenden Heimspiele der laufenden Saison zu verzichten, „ist unfassbar und auf den ersten Blick von außen nicht nachvollziehbar“.
Erik Stoffelshaus: Preis-Leistungs-Verhältnis beim FC Schalke 04 stimmt nicht
„Erst vor kurzem hat der Klub bekanntgegeben, mit 275 Millionen Euro den zweithöchsten Umsatz der Vereinsgeschichte und trotzdem einen Verlust von 26 Millionen eingefahren zu haben. Zudem lautet die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, dass erneut ein zweistelliges Millionen-Minus eingefahren wird. Das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint schon länger nicht mehr zu stimmen“, zeigt sich Erik Stoffelshaus überrascht.
Unabhängig von seinem ehemaligen und nach wie vor sehr geliebten Klub Schalke, sagt Erik Stoffelshaus, dass in solchen Fällen die Löhne definitiv nach unten geschraubt werden müssen. Das Gehaltsgefüge beim S04 scheint nicht zu stimmen. In Kombination mit dem ausbleibendem Erfolg eine offenbar fast tödliche Mischung, wie die aktuelle Entwicklung zeigt.
Erik Stoffelshaus: FC Schalke 04 muss weniger Gehalt zahlen
„Der Verein muss ganz offensichtlich sparen und der höchste Kostenfaktor in jedem Klub ist die Lizenzspieler-Mannschaft“, so Erik Stoffelshaus weiter. Die Ausgaben für die Mannschaft inklusive Trainer-Stab betragen nach Steilpass-Informationen rund 100 Millionen Euro, womit die Königsblauen noch immer einen der höchsten Etats der Liga haben. Entsprechend sportlicher Erfolg stellt sich dadurch aber nicht ein.
Deswegen warnt Erik Stoffelshaus auch davor, eine Ausgliederung als logische Konsequenz aus der derzeit finanziell komplizierten Lage anzusehen. „Ein ‚Weiter so‘ geht nicht, das ist nun jedem klar. Es muss konservativer geplant werden. Die Vereinsform ist beim S04 aber erst einmal Sache der Mitglieder. Wenn diese ‚Nein‘ sagen, dann bedeutet das ‚Nein‘. Also muss vernünftiger erst einmal anders gewirtschaftet werden. Eine Ausgliederung oder die Abschaffung der 50+1-Regel würde auch nicht automatisch die Lösung aller Probleme bedeuten“, betont der 49-Jährige.
Erik Stoffelshaus: Ausgliederung hilft FC Schalke 04 nicht zwingend
„Die Bundesliga ist auch so wettbewerbsfähig. Einzig England steht über allem, was die TV-Gelder angehen. Doch die Bundesliga ist da sehr gut aufgestellt. Zudem gibt es genügend Beispiele in Europa, die zeigen, dass eine Ausgliederung nach hinten losgehen kann.“
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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