Erik Stoffelshaus zu den neuen TV-Vergaben: „Es werden Scheindebatten geführt“

Ausgewählte DFB-Pokal-Spiele bei Sport1, Bundesliga und Champions League mal auf Sky, mal auf DAZN. Aber Sommer 2021 kommt dann auch noch Amazon Prime Video hinzu – übrigens wie auch das ZDF. Der Fußball-Fan blickt sowieso jetzt schon kaum noch durch, wann er wo und wie die Spiele verfolgen kann. Geht es nach Steilpass-Tipper Erik Stoffelshaus (48), geht es dem deutschen TV-Zuschauer aber sogar noch gut.

Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Erik Stoffelshaus und Marcel Maltritz (41), die beiden Promi-Steilpass-Tipper in dieser Saison, haben ihre Tipps schon abgegeben. Es bleibt also Zeit, vorauszuschauen. Stoffelshaus blickt dabei weit in die Zukunft.

Amazon Prime Video zeigt ab 2021 Champions-League-Spiele

Denn unter der Woche wurde bekannt, dass Amazon Prime Video Champions-League-Spiele ab 2021 bekommt. Genauer gesagt die Top-Spiele am Dienstag. Sky wird dann sogar komplett verdrängt. Fußball-Interessierte werden in den kommenden Jahren also in die Röhre schauen und Partien nur noch über einen Stream verfolgen können.

Doch nicht nur. Es müssen weitere Abonnements abgeschlossen werden, wenn man nicht zu viele Spiele verpassen will. „Das ist für den Konsumenten schon schwierig. Um den kompletten Fußball abzudecken, brauchst du mehrere Abos. Noch dazu blickst du nicht mehr durch, wann wo welches Spiel übertragen wird. Den Überblick zu behalten, ist jetzt schon schwierig“, zeigt Stoffelshaus Verständnis, dass Fußball-Fans alles andere als glücklich über die Entwicklung sind.

Erik Stoffelshaus: „Es wird eine Scheindebatte geführt“

Der 48-Jährige betont aber ebenso, dass der Fußball-Fan heutzutage nicht mehr beides haben kann: günstig Fußball gucken und eine Lieblingsmannschaft, die mit sehr guten Spielern bestückt ist. „Die Vereine forcieren die Entwicklung der Fernsehgelder. Es wird eine Scheindebatte geführt. Sicherlich wäre es für alle schön, wenn alle Spiele bei einem Anbieter zu sehen sind. Aber wer will, dass sein Team auch auf höchstem Niveau konkurrenzfähig ist, kann heute nicht mehr darauf pochen, nur noch Spiele in der ARD-Sportschau sehen zu wollen.“

Für Stoffelshaus liegt die Entwicklung auf der Hand. „Die Welt hat sich gedreht. Zurückdrehen geht nicht mehr. Es ist nicht schön, aber es geht auch noch schlimmer.“ Dabei denkt der gebürtige Mülheimer an andere Länder.

Deutschland hat noch ein Alleinstellungsmerkmal mit den Samstagsspielen

„Deutschland hat mit den vielen 15.30 Uhr-Spielen am Samstag noch ein Alleinstellungsmerkmal. In Russland beginnt mittags das erste Spiel, meistens gibt es maximal noch ein zweites gleichzeitig – und dann werden die Spiele nach und nach angepfiffen.“ In Nordamerika, wo Stoffelshaus ebenfalls schon gearbeitet hat, sieht es ähnlich aus.

„An der Generation Netflix sieht man, dass sich Übertragungsarten und Freizeitverhalten geändert haben. Es können immer mehr Streams via Handy, Laptop oder Tablet geguckt werden. Das muss nicht jeder gut finden. Aber die Vereine können so auch mehr investieren.“

Das Angebot von DAZN ist mehr als nur attraktiv

Die Fans müssen mehr investieren. Ist der Fan also vielleicht auch selber schuld, weil er mit dem Trend geht? „Nehmen wir das Beispiel DAZN. Da zahlst du bei einem Jahresabo 10 Euro monatlich und bekommst unfassbar viel Fußball aus den verschiedensten Ligen und Wettbewerben. Hinzu kommen diverse weitere Sportarten. Da finde ich den Preis schon attraktiv“, sagt Stoffelshaus.

Ihn nerve es zwar auch, immer erst einmal nachschauen zu müssen, wo er das nächste Spiel schauen kann. „Aber das lässt sich nicht mehr ändern, wenn man international konkurrenzfähig bleiben will.“

Autor:

Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

6 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.