Erik Stoffelshaus kritisiert den DFB, findet Schmähungen gegen Dietmar Hopp aber „indiskutabel“
Das Verhältnis zwischen den Bundesliga-Fans und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bleibt angespannt. Der Zusammenschluss „Fanszenen in Deutschland“ hat am Freitag (6. März) weitere Proteste angekündigt, mit denen „im Zweifel weitere Unterbrechungen und auch Abbrüche in Kauf“ genommen werden. Steilpass-Tipper Erik Stoffelshaus (49) sieht in dem diffizilen Thema ein „zweischneidiges Schwert“, übt aber starke Kritik am DFB.
Erik Stoffelshaus war jahrelang Teammanager beim FC Schalke 04. Er weiß also, wovon er redet, wenn er sagt, dass er „engen Kontakt zu den Ultras“ hatte und, dass „sie total wichtig und häufig für den Sport ein Kompass sind. Sie haben sehr oft ein feines Gespür für ethische und moralische Entwicklungen.“
Erik Stoffelshaus gegen die Kollektivstrafen vom DFB
Der gebürtige Mülheimer spricht sich entschieden gegen Kollektivstrafen aus, wie sie zum Beispiel aktuell die Anhänger von Borussia Dortmund zu spüren bekommen. „Das halte ich für keine gute Lösung.“ Für ihn kann es deswegen nur einen „Brustlöser“ für die angespannte Situation geben: „Kommunikation.“
Ungeachtet dessen kritisiert Erik Stoffelshaus den DFB stark. „Ich vermisse einen roten Faden. Der größte Dachverband der Welt sollte zu wichtigen gesellschaftlichen Themen Stellung beziehen. Stattdessen entfernt er sich meiner Meinung nach immer mehr von der Basis. Wir sprechen hier von über 8 Millionen Mitgliedern. Da geht es nicht nur um Hochleistungs-, sondern auch um Breitensport und wie ich mich in der Spitze aufstellen kann, um bestmögliche Ergebnisse in all diesen Bereichen erreichen zu können.“
Erik Stoffelshaus findet Beleidigungen gegen Dietmar Hopp indiskutabel
Zudem sei er sich nicht ganz sicher, ob dem Deutschen Fußball-Bund tatsächlich die gesamte Tragweite des Drei-Stufen-Plans bewusst gewesen sei: „In der Theorie ist das noch einmal etwas ganz anderes als in der Praxis. Für die Schiedsrichter ist das alles andere als einfach.“
Nichtsdestotrotz seien die Beleidigungen gegen den Mäzen von der TSG Hoffenheim, Dietmar Hopp (79), „indiskutabel. Vor ihm und seine Lebensleistung sollte man größten Respekt haben. Mit den Beleidigungen und Diskriminierungen wurde eine Grenze überschritten.“
Erik Stoffelshaus kritisiert DFB scharf
Für Erik Stoffelshaus war es zwar „vielleicht sogar auch mal gut“, dass das Thema nun „eskaliert ist, damit es die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Doch ich finde wir müssen das grundsätzlich diskutieren – und nicht nur den Fall Dietmar Hopp. Rassismus und Diskriminierung kommen immer wieder vor und sind generell nicht hinnehmbar. Egal, ob in der Kreisklasse oder in der Bundesliga.“ Es müsste laut dem 49-Jährigen dringend gehandelt werden. Die Frage ist nur, wie.
„Ich glaube, wir benötigen neue oder weitere Stellen, sodass mehr Personal noch vor Ort eingesetzt werden kann. Ein runder Tisch mit Fans ist notwendig. Zudem müssen aber auch die verantwortlichen Anhänger herausgepickt und mit Stadionverbot belegt werden“, so seine unmissverständliche Forderung.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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