Der "Original-Thon": Deutschland wird Gruppensieger und trifft im Viertelfinale auf Polen
„Das waren Tore, die ihm selbst die Mitspieler nicht zugetraut haben.“ – Mit seinen beiden Treffern gegen die Niederlande hat Mario Gomez auch Olaf Thon nachhaltig beeindruckt. Es war aber nicht nur der Stürmer, sondern insbesondere der Bayern-Block, der aus Sicht unseres EM-Experten gegen die Holländer den Unterschied ausmachte. „Die Pässe von Schweinsteiger haben des ganze dann abgerundet.“
Dennoch funktionierte aus der Sicht von Thon noch nicht alles. „Am Anfang habe ich gedacht, dass das zu wenig sein könnte“, sah die Schalke-Legende einen verhaltenen Start der DFB-Auswahl. Und auch gegen Ende der Partie ging die Linie etwas verloren. „Vielleicht tut uns das Gegentor noch weh.“
Die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland ausscheiden wird, beziffert Thon jedoch auf nur zehn Prozent. Er geht davon aus, dass die Nationalmannschaft vor Portugal Gruppenerster und im Viertelfinale auf Polen treffen wird. Zwar sei der letzte Vorrundengegner Dänemark keine Weltklassemannschaft, mit Torjäger Nicklas Bendtner aber stets gefährlich. „Löw wird alles dafür tun, dass wir diesen Gegner nicht unterschätzen.“
Never change a winning Team – diese Maxime kann nach der Gelbsperre für Jerome Boateng am Sonntag nicht mehr gelten. Zwar hatte Thon für die rechte Position in der Viererkette Benedikt Höwedes auf dem Zettel, doch bessere Chancen dürfte ein Leverkusener haben: „Ich denke, dass Löw mit den Einwechslungen ein Zeichen gesetzt hat, also wird Lars Bender spielen.“
Eine andere Position wäre ebenfalls zu überdenken. Die Leistungen von Lukas Podolski überzeugen den Ex-Nationalspieler nicht. „Löw könnte Reus oder Schürrle bringen. Allerdings hat Löw zu Poldi ein Verhältnis wie zu einem Schwiegersohn. Vermutlich wird er ihm das 100. Länderspiel nicht verwehren. Schade, dass Götze aufgrund seiner Verletzung derzeit kein Thema ist.“
Auch wenn Deutschland mit zwei Siegen in das Turnier gestartet ist, sind die Spanier nach der Vorstellung gegen Irland Favorit Nummer eins. Der Auftritt der Iberer beim 4:0 erinnerte Thon an eine David-Bowie-Platte auf 45 Umdrehungen pro Minute: „Die Iren konnten gar nicht so schnell gucken, wie die Spanier den Ball gespielt haben.“
Und mit Torres hat der Titelverteidiger auch in der Spitze Weltklasse am Start. Überhaupt: Insbesondere die Stürmer hinterlassen beim Weltmeister von 1990 mit spektakulären Toren nachhaltig Eindruck, ganz egal ob Torres, Gomez oder der Kroate Mandzukic. Und Ronaldo? „Der wird an der Ehre gepackt sein und gegen Holland auch endlich treffen.“ Autor: Elmar König
Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
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