Eine Staatsform in Angst
Festung Russland ein Erfahrungsbericht

Sankt Petersburg
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Einmal konnte ich nach Russland reisen.
Die Einreise erfolgte über den Landweg von Finnland.
Im Vorfeld hatte ich dabei schon gemischte Gefühle.
Stimmt das was man in den Medien so hört, wie muss man sich verhalten?

Gefühlte 2 Km vor der Grenze, gab es schon den ersten russischen Kontrollposten. Alle Papiere wurden vorab schon mal kontrolliert. Dann durfte man weiter fahren.
Kurz vor der eigentlichen Grenze, sah man Wachtürme, Zäune und Suchscheinwerfer.
Die Vegetation war nicht mehr vorhanden. Die Grenzer hatten freies Schussfeld.
Erinnerungen an die DDR kamen hoch, auch dort sah es so aus, wenn auch etwas weniger Aufwand. Es gab keine Vorkontrolle.

Dann wurde die Grenze erreicht.

Alle mussten Aussteigen und wie am Flughafen eine Sicherheitskontrolle durchlaufen. Das Fahrzeug blieb zurück und wurde von den Grenzern durchsucht. Nach guten 2 Stunden konnte man die Reise fortsetzen. Wieder nach ca. 2 Km ein erneuter Kontrollposten. Dieses Mal wurde nur Kontrolliert ob alle ihrem Visumsstempel im Pass hatten.

Die Reise wurde nun mit einem russischen Reiseleiter fortgesetzt.
Es war nach der doch Bedrückenden Einreise etwas komisch. Man hatte den Eindruck, dass der Reiseleiter offen sprechen konnte.

Es gab mehr oder weniger versteckte Kritik an der Regierung.

Man hätte sehr viel Polizei, die allerdings nicht gut bezahlt würde, daher sei die Polizei auch für Zuwendungen offen.

Diese Erfahrung sollte ich dann später auch selber am eigenen Leib machen.

Auch der Strecke nach Sankt Petersburg, konnte man beobachten, dass die Russen dort wie Sau fuhren. Das sei normal so der Reiseleiter, auch tränke man sich gerne bei der Fahrt noch einen Wodka. Stau, kein Problem, da fuhren manche einfach auf dem Grünstreifen weiter.
Dann konnte man den Grund für den Stau erkennen, Polizeikontrolle.
Dort standen die Grünstreifenfahrer und wurden zur Kasse gebeten, natürlich nur mit Barzahlung.

Die Bemerkung des Reiseleiters, die werden nun mit der Familie zum Essen gehen.

Die Fahrt ging weiter, es vielen die vielen elektronischen Werbeplakate am Straßenrand auf.
Bemerkung des Reiseleiters, die bringen Rubel, darum haben wir hier auch kaum Straßenschilder, die nehmen nur Platz weg und bringen kein Geld.

Sind wir hier nicht in einem
Kommunistischen Land?

Warum ist man dort so auf Geld aus?

In Sankt Petersburg ist viel Luxus zu sehen. Junge Frauen auf dem Nevsky Prospect, (so etwas wie die Kö in Düsseldorf) in teuren Outfits. Stretchlimousinen, Hummer und viele andere Luxusautos waren zu sehen. Für die war das Parken auch kein Problem.

Man blieb einfach auf der Straße stehen, ging Einkaufen und war später Polizei da, bekamen sie ein „Trinkgeld“.

Parken zum Einkaufen, mit Trinkgeld | Foto: umbehaue
  • Parken zum Einkaufen, mit Trinkgeld
  • Foto: umbehaue
  • hochgeladen von Thomas Umbehaue

Man fragt sich, wo kommt das ganze Geld her.
Armut außerhalb der Stadt auf dem Lande und in der Stadt so ein sichtbarer Wohlstand.

Ich wollte dann mit der U Bahn fahren. Sehr beeindruckend. Rolltreppen führten tief unter die Erde.

Das musste ich Fotografieren.

Auch die Bahnsteige einfach toll und ein Foto wert.

Aber so weit kam ich nicht mehr, unten wurde ich von der Polizei in Empfang genommen.

Fotografier Verbot, 100 Rubel Strafe sofort. Ich bot darauf an, dass Bild sofort zu löschen, nein 100 Rubel zahlen, dass Bild dürfte ich auch behalten. Also Zahlen, es gab natürlich keine Quittung!
Auf erneuter Nachfrage, wo das steht mit dem Fotografier Verbot, sagte man oben im Eingang. Da habe ich dann wirklich ein Schild nach längeren Suchen gefunden, hinter der Eingangstüre!

Das 100 Rubel Foto | Foto: umbehaue


Das Hotel in dem ich untergebracht war, war ein alter Monumentaler Prachtbau.
Sehr beeindruckend.
Aber durch die Eindrücke des Tages, hatte ich das Zimmer erst mal nach Kameras und Mikrofonen abgesucht.
Am nächsten Tag stand noch ein Besuch der

Eremitage mit dem Bernsteinzimmer an.

Das Bernsteinzimmer wurde durch Ruhr Gas mit finanziert.
Eigentlich nur eine kleine „Abstellkammer“ mit Durchgang.
Auch Bewacht und Fotografier Verbot.

Dann wurde einem noch Stolz Beutekunst präsentiert.

Ein unter anderen wirklich scheußliches Bild, dass mal bei Göbels im Schlafzimmer gehangen haben soll. Auch viele Marmor Statuen sind dort zu sehen. Aber es wurde nie ein Gedanke damit verschwendet, die Beutekunst an die entsprechenden Länder zurück zu geben.

Ich war trotz der Eindrücke froh, am nächsten Tag wieder in die freie Welt zurück zu fahren!

Russland hat sich abgeschottet und eine eigene schöne Welt, für Regiemtreue vermögende Bürger geschaffen. Diese verbringen ihre Freizeit dann möglichst im Ausland und lassen dort die Puppen tanzen.

Alles eine besondere Erfahrung, aber ob ich jemals noch mal nach Russland reise, kann ich wirklich nicht sagen.

Warum hat eine Staatsform so viel  Angst vor Meinungsbildung und der "freien Welt"?


Es kann doch wirklich nur um den persönlichen Besitzstand, der oberen 10.000 gehen. Die müssten diesen, den es im Kommunismus gar nicht geben sollte, mit der Gemeinschaft teilen, damit es allen gut geht.

Autor:

Thomas Umbehaue aus Essen-Süd

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