Vorsicht: Giftköder im Isenbergviertel

Klaus Böckeler hält seine kleine Biewer-Yorkshire-­Terrier Hündin „Buffy“ im Arm.
  • Klaus Böckeler hält seine kleine Biewer-Yorkshire-­Terrier Hündin „Buffy“ im Arm.
  • hochgeladen von Dirk Bütefür

Im Isenbergviertel geht die Angst um. Unter Hundebesitzern hat es sich längst herumgesprochen: Seit Ende Juli soll es vergiftete Köder im Viertel geben, die schon mehrere Vierbeiner das Leben gekostet haben.

Rattengift könnte die Ursache sein, vermuten Tierärzte, die die betroffenen Hunde untersucht haben. Besonders fies: die Wirkweise des Gifts. Oftmals treten Vergiftungserscheinungen erst Tage nach der Aufnahme durch die Tiere auf.
Die kleine Biene, eine junge Yorkshire-Terrier Hündin, hat es - wohl auch aufgrund ihres geringen Körpergewichts - nicht geschafft. Sie starb am 9. August qualvoll an den Folgen des Gifts. Tierärzte konnten erst durch eine Blutuntersuchung die genaue Todesursache feststellen.
„Es begann alles mit Durchfall und später dann auch Erbrechen“, erinnert sich Klaus Böckeler. Der Friseurmeister hat seinen Laden an der Ecke Von-Seeckt-, Von-Einem-Straße und kommt von Berufs wegen viel mit Menschen ins Gespräch.

Polizei kann nur nach
„Anzeige“ tätig werden

Er hörte von weiteren Todesfällen im Viertel und ist nun höchst alarmiert, zumal er noch einen zweiten Hund, die Biewer-Yorkshire-Dame Buffy, hat. Um diese macht er sich nun große Sorgen und passt bei der Hunderunde um den Block mehr als doppelt so gut auf. Vergiftete Hundeköder sind leider in Essen keine Seltenheit. Von Zeit zu Zeit werden sie gefunden, oftmals zum Glück nur als eine einmalige Angelegenheit. Auch gespickte Wurststücke mit Rasierklingenstücken oder Sicherheitsnadeln sind leider nicht selten. Hundegegner greifen in ihrer Wut offenbar zu solch martialischen Dingen. „Von solchen Fällen hören wir immer mal wieder“, erklärt Hans-Peter Elke, Polizei-Pressesprecher. „Wir können allerdings nicht tätig werden, solange die Hundebesitzer keine Anzeige erstatten. Vorsicht ist in allen Fällen geboten.“
Die Stadt Essen weist darauf hin, dass im Bereich Isenbergstraße, Von-Einem-Straße und Von-Seeckt-Straße keine Köder zur Rattenbekämpfung ausgelegt wurden. „Das Isenbergviertel ist frei von Ratten-Ködern“, erklärt Jeanette Kern, Pressesprecherin der Stadt Essen. „Außerdem werden die Rattengift-Köder vor Ort in länglichen Metallboxen ausgelegt. In diese Boxen können nur Mäuse oder Ratten klettern. An das Gift kommt also keinesfalls ein Hund dran.“

Autor:

Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr

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