Burau-Stiftung fördert Kinder in pädagogisch-therapeutischen Gruppen
Trösten, motivieren, stärken

Therapiehund Lumi weiß ganz instinktiv, was gerade richtig ist. | Foto: C. Grüner
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Burau-Stiftung des JPI will Kinder fördern und Familien unterstützen In der Küche der alten Villa an der Heisinger Straße riecht es nach Keksen. Eine der insgesamt sechs pädagogisch-therapeutischen Gruppen der Burau-Stiftung hat gebacken. Viele Plätzchen sind nicht mehr übrig - aber dafür etliche glückliche Kinder.

"Wir möchten so früh es geht langfristige Unterstützung anbieten", betont Petra Kogelheide, Leiterin der Burau-Stiftung und Abteilungsleiterin des Jugendpsychologischen Instituts (JPI) der Stadt Essen, dem die Stiftung angegliedert ist. In kleinen Gruppen können Kinder hier ab dem Kindergartenalter erleben und trainieren, worauf es ankommt im menschlichen Zusammensein, was es heißt, Gefühle unter Kontrolle zu halten, Konflikte zu lösen oder auch herauszutreten aus der Isolation.
"Wir betreuen Kinder hier in schwierigen Lebenssituationen", so Petra Kogelheide. Dabei können die jeweiligen Probleme ganz unterschiedlicher Genese sein. "Es gibt Kinder, deren Eltern psychische Erkrankungen haben, Schulkinder, die soziale und emotionale Kompetenzen im Umgang mit Gleichaltrigen erwerben sollen oder auch eine musik- und klangtherapeutische Gruppe für jugendliche Mädchen, denen es an Selbstwertgefühl fehlt."
Das Angebot der Burau-Stiftung ist breit. "Wir bieten gute Rahmenbedingungen", betont Petra Kogelheide. Und dies zu niederschwelligen Eintrittsbedingungen. "Bei uns braucht man keinen Krankenschein, keine Überweisung, keine Diagnose...", erklärt Kogelheide. Erforderlich ist lediglich eine telefonische Anmeldung in der Außenstelle des JPI in Steele unter Telefon: 0201 - 8851333. Dann wird nach einem ausführlichen Gespräch geschaut, in welche Gruppe das Kind passt, wie sich die Struktur in der Gruppe gestaltet - und ob es dort gerade einen freien Platz gibt.
Neben therapeutischen Angeboten für Kids wird es ab April zusätzlich eine Mutter-Kind-Gruppe geben, die sich an junge Mütter mit Kleinkindern bis eineinhalb Jahren richtet. "Die Mütter befinden sich oft in schwierigen Lebenssituationen und eine Geburt kann größere Belastungen mit sich bringen. Die Frauen werden in der Gruppe beim Aufbau einer guten Bindung zu ihrem Kind unterstützt und können sich untereinander austauschen.", weiß Petra Kogelheide aus Erfahrung.
Die Angebote der Burau-Stiftung sind durchweg kostenfrei. Um den Kindern dabei zu helfen, ihre Konflikte zu lösen und vermehrt eigene Ideen zu entwickeln, steht ein engagiertes Team zur Verfügung. Insgesamt fünf Mitarbeiterinnen aus den Bereichen Heilpädagogik, Sozial- und Diplompädagogik sowie Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie sind vor Ort.
In gemischten Zweierteams werden die einzelnen Gruppen geleitet. Dabei wird auch viel Wert auf die Verbindung zur Natur gelegt. Ein großer Garten macht's möglich. "Uns ist es wichtig, alle Sinneswahrnehmungen der Kinder zu fördern. Im Garten haben wir ein Hochbeet. Wenn Möhren oder Kürbisse reif sind, kochen wir daraus zusammen etwas", erklärt Petra Kogelheide.
Und wie werden die Burau-Angebote auf der Kinderseite angenommen? "Die Kinder fühlen sich sehr wohl in ihren Gruppen. Die Struktur vermittelt ein Gefühl der Sicherheit und die Kinder stärken sich gegenseitig für den Alltag." Zum Abschluss gibt es oft ein Gespräch, in dem alle ihre Eindrücke äußern können. "Unser Team nimmt die Gefühle der Kinder ernst und unterstützt, wo es nur geht!"
Als Spezialjoker tobt Therapiehund Lumi durch die Villa an der Heisinger Straße, die vor Jahren von einem kinderlosen Ehepaar der Stadt zur Verfügung gestellt wurde, um sie nach der Stiftungsgründung als Ort für therapiebedürftige Kinder zu nutzen.
"Lumi ist Türöffner, Gefühlsübersetzer, Motivator und Tröster", freut sich Petra Kogelheide über die tierische Unterstützung. Sie stellt keine Fragen, gibt aber viele Antworten - auf ihre Art. Und auch Lumi liebt Kekse.

Therapiehund Lumi weiß ganz instinktiv, was gerade richtig ist. | Foto: C. Grüner
Petra Kogelheide | Foto: privat
Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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