Tageszeitung: aktuelle Information oder Werbung?
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) „berichtet“ in ihrer Samstagsausgabe vom 25. Februar 2012 halbseitig über munter klimpernde Münzen, die maschinell gezählt aus unterschiedlichen Quellen stammen.
Am Ende des Artikels weiß der Leser, dass das eingezahlte Geld durch zwei Münzzählautomaten gezählt und anschließend maschinell gerollt und eingeschweißt wird. Ebenso, dass die Zwei-Euro-Münzen nur in einer Paketsumme von 150.000 Euro zwischen Banken weitergegeben werden dürfen.
Die Deutsche Bundesbank schafft es zu einer Randnotiz und einem voraussichtlichen Stellenabbau im Jahr 2017.
Was ein Kunde mit den restlichen D-Mark-Münzen machen kann, ergibt sich nur indirekt durch den erwähnten Bundesbank-Service, schließlich ist dafür aber auch das benannte Kreditinstitut nicht zuständig. Wenn wenigstens ein Verwendungstipp für die restlichen Drachmen und Hosenknöpfe dabei wäre, ließe sich dieser für das textile Gestalten in der Grundschule verwenden.
Interessant könnte eine Antwort auf die Frage der Weitergabe der Hartgeld-Lagerkosten an die Kunden sein, denn daraus ließe sich eine Handlungsempfehlung für den Verbraucher ableiten. Leider bleibt der Artikel hier eine Konkretisierung schuldig.
Immerhin wird erwähnt, dass es (nach Aussage der Autoren) in Essen nur zwei Institute gibt, die ihren Kunden überhaupt Hartgeldzählmaschinen anbieten. Das eine Institut wird namentlich sieben Mal erwähnt, den Namen des anderen Geldinstitutes sucht man vergeblich. Daraus könnte man wiederum ableiten, dass auch nur zwei Geldinstitute ihre Hartgeld-Lagerkosten an ihre Kunden weitergeben können. Verständlich, dass dieses Thema aktuell nicht vertieft wird.
Über den inhaltlichen Mehrwert mancher Artikel (auch den hier veröffentlichten) lässt sich glücklicherweise aus verschiedenen Perspektiven diskutieren, eine jedoch so offensichtlich einseitige Texterstellung über eine halbe Seite in der Tagespresse irritiert.
Warum wurde das andere Geldinstitut nicht genannt, wenn es laut Recherche nur zwei Institute in Essen gibt, die die Münzen munter klimpern lassen?
Autor:Michael Piegsa aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.