Endovaskuläre Aortenreparatur im Elisabeth-Krankenhaus Essen
Stents stabilisieren Aorta
Wolfgang Hober freut sich auf den Frühling. Der 92-jährige Rentner hat sich gerade in der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie im Elisabeth-Krankenhaus einer Stentimplantation bei Bauchaortenaneurysma unterzogen. Nach nur vier Tagen stationärer Behandlung konnte er wieder nach Hause.
„Heute weiß ich, dass dieses über sechs Zentimeter große Aneurysma eine große Gefährdung für mich und mein Leben dargestellt hat. Es hätte platzen können, und das wäre lebensbedrohlich gewesen“, erzählt Wolfgang Hober. Das Aortenaneurysma habe ihm im Alltag keinerlei Beschwerden gemacht. „Ich wusste um das Aneurysma, aber ich hatte keine Beschwerden. Ich habe immer einen regelmäßigen Check machen lassen. Bei der letzten Untersuchung war klar, dass schnell gehandelt werden muss, weil das Aneurysma massiv an Größe zugenommen hat. Zum Glück habe ich im Elisabeth-Krankenhaus Essen kurzfristig den Termin erhalten.“
Ein solcher endovaskuläre Aorteneingriff, wie er bei Wolfgang Hober durchgeführt wurde, sei vor 30 Jahren überhaupt nicht denkbar gewesen, so Prof. Johannes Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie im Contilia Herz- und Gefäßzentrum. Bei der Endovaskulären Aortenreparatur werden Stents zur Stabilisierung der Hauptschlagader, der sogenannten Aorta, implantiert.
„Das ist wirklich eine tolle medizinische Technik, die gerade älteren Menschen zugutekommt bei einer Sterblichkeit von unter einem Prozent bei großer Routine in unserem Aortenzentrum. Wichtig ist vor allem eine detaillierte Vorbereitung und Ausmessung der Endoprothesen am 3D Messplatz und eine perfekte Planung, die mit rund 60 Minuten meist länger dauert als die gesamte Operation. Nach erfolgreicher Durchführung - ohne großen Bauchschnitt und nur kurzem Krankenhausaufenthalt - bedeutet die Ausschaltung des Aneurysmas für die Patienten eine wesentlich bessere Lebensqualität – nicht zuletzt ohne Angst davor, dass das Aneurysma platzen könnte“, so Hoffmann. „Lebenslange jährliche Kontrollen sind aber auch nach der Operation zur Erkennung von Komplikationen notwendig, das ist ähnlich wie die Routine TÜV-Überprüfung beim Auto.“
Bei einem Aortenaneurysma handle es sich um eine Alterserkrankung, gut 20 Prozent der Patienten seien bei der notwendigen Operation über 80 Jahre alt, erklärt Prof. Johannes Hoffmann. „Dank der neuen Technik kann bei über 90 Prozent unserer Patienten auf einen Bauchschnitt verzichtet werden, und auch betagte Patienten können sehr bald wieder nach Hause“.
So wie Wolfgang Hober, der sich freut, in seinem Garten wieder unbeschwert Hand anzulegen und gemeinsam mit seiner Frau den einen oder anderen Spaziergang unternehmen zu können.
Autor:Lokalkompass Essen aus Essen-West |
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