Kinder stark machen
„Schlamperjan“ – ein Musical zur Kinder- und Jugendprävention

Die Darsteller | Foto: Uwe Klein
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Es klingt wie ein Krimi. Auf dem Schulweg wird Jan (8) immer wieder von drei älteren Jungs, die sich „Killerbande“ nennen, abgezockt. Sie klauen ihm einen signierten Fußball von Nationaltorwart Manuel Neuer, sein Handy, seine Jacke und Schuhe. Und drohen ihm Schläge an, wenn er nur ein Sterbenswörtchen von den insgesamt vier Überfällen erzählt.
So eingeschüchtert traut Jan sich nicht, die Abzocke seiner Mutter zu erzählen. Die glaubt, er habe die Sachen verschlampt (!), irgendwo auf dem Schulweg verloren oder in der Schule vergessen. Der Junge wird immer verzweifelter. Doch wenig später wird er von zwei kleinen Freundinnen überredet, die Diebstähle der Jugendgang seiner Mutter und sogar der Polizei zu beichten. Der Polizist - übrigens ein echter - nimmt die drei jungen Bandenmitglieder fest. Jan bekommt alle geklauten Sachen wieder zurück.
Das ist die Geschichte, vielmehr das Musical, gespielt und gesungen von Kindern verschiedener Schulen und Eltern. Die Moral von der Geschicht‘ und die Botschaft: Vertraue dich Erwachsenen an, wenn dir Böses passiert. Wende dich früh an Eltern, Oma und Opa, Lehrer und auch an die Polizei.
Seit 13 Jahren ist die mittlerweile ehemalige Polizeiangestellte Elke Pop (68) mit dem Stück in Schulen unterwegs. Die studierte Dirigentin und ehemalige Leiterin des Polizeiorchesters Dortmund arbeite zum Ende ihres Berufslebens in der Öffentlichkeitsarbeit der Essener Polizei. Sie liebt Musik, Kinder und die Polizei. Da passte alles zusammen. Polizeinahe Organisation, wie der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) und die International Police Association (IPA), unterstützen das Projekt zur kindgerechten Kriminalprävention.

Mit viel Engagement und Freude wurde das Musical jetzt im Mädchengymnasium Borbeck und im Helmholtz-Gymnasium in Rüttenscheid vor Grundschulklassen von jungen Musicaldarstellern aufgeführt. Und die Mädchen und Jungs wurden sogar interaktiv mit in das Musikstück einbezogen. Polizeihauptkommissar Markus Robusch, Kontaktbeamter in Rüttenscheid, befragte sie, was zu tun oder die Konsequenz sei, wenn Kinder Opfer von vermeintlich jugendlicher Abzocke und Mobbing geworden sind.
Ein wirklich gelungenes Projekt über Jugendgewalt, Abzocke, Missverständnissen und Angst, aber auch über Freundschaft, Vertrauen und Zivilcourage. Das Stück eignet sich gut als Einführung, Ergänzung, Bereicherung zum Thema „Antigewalt – Projekte“ an Schulen und hätte eigentlich vielmehr Aufmerksamkeit verdient.

Am Ende gab es viel Applaus für die Musicaldarsteller. Zwei Grundschüler in der ersten Reihe hielten ein großes Schild in die Höhe. MEGA stand darauf. Ein besseres Kompliment kann es nicht geben.

Infos zu den Darstellern:
Jan: Jakob Feldmann (Andreasschule), Svenja: Eleni Dresp (Freie Aktive Schule Wülfrath), Lucia: Rosa Hoeppe (Meisenburgschule), Andy: Kijan Samblowsky (Maria-Wächtler-Gymnasium), Paul: Jan Radfeld (CJD Dortmund – Bildungs- und Sozialunternehmen), Kevin: Louis Dauner (Maria-Wächtler-Schule), Lisa: Rania Stratmann (Gesamtschule Borbeck), Anna: Isabell Dresp (Freie Aktive Schule Wülfrath), Lena: Nastassja Karzewski (Erich-Kästner Schule Bochum), Mutter: Yvonne Eifert, Schulleiter: Stefan Staat und Polizist: Markus Robusch.

Autor:

Uwe Klein aus Essen-Süd

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